Spielbericht

Eine Liga für sich: Auch Juventus kann Real nicht das Wasser reichen

Der Traum vom dritten Champions-League-Erfolg in Serie ist REAL! Denn ein glorreiches Madrid schlägt Juventus Turin, das gut mitspielte, aber immer noch nicht in der Liga der Königlichen. Dank Cristiano Ronaldos Doppelpack und Marcelo verschaffen sich die Blancos mit 3:0 eine exzellente Ausgangsposition fürs Rückspiel am 11. April im Bernabéu.

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Cristiano Ronaldo Real Madrid
Ronaldo brachte die Blancos schon in Minute 3 in Führung – Foto: Isabella Bonotto/AFP/Getty Images

TURIN. Der Traum vom dritten Champions-League-Titel in Folge lebt! Es wäre nicht das erste Mal in Real Madrids Geschichte, dass die Königlichen nach Misserfolgen in Liga und Pokal in der Königsklasse umso motivierter agieren. So auch Cristiano Ronaldo, der in Turin gleich in Minute 3 einen neuen Rekord aufstellte, als er in seinem zehnten CL-Spiel in Folge traf. Das gab’s noch nie!

Ronaldo bringt Madrid nach drei Minuten in Führung

Sehr wohl gab es aber schon CR7-Tore gegen Juventus – der 33-Jährige hat inklusive des Viertelfinal-Hinspiels in all seinen sechs Aufeinandertreffen mit der „alten Dame“ eingenetzt (insgesamt neun Mal). Und weil Marcelo den sträflich frei gelassenen Isco früh sah, konnte der Portugiese die Gäste früh in Führung bringen.

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Action satt: Navas pariert, Kroos an die Latte

Ronaldo stellte eine der vielen Änderungen in Madrids Startelf dar nach der 3:0-Generalprobe bei Las Palmas. Dabei kam die Startelf jedoch nicht überraschend daher: Zinédine Zidane schickte seine Mannen im 4-3-1-2 aufs Feld mit Isco hinter der Doppelspitze Benzema-Ronaldo – also genau so wie im Finale gegen Juve vor zehn Monaten (4:1).

Statt Taktik und Abwarten bekamen die Fans im Juventus Stadium eine rasante Partie mit vielen Torgelegenheiten zu sehen – 3:8 zur Halbzeit. Juventus hatte die meisten, aber Real die besseren Chancen, so vergab Varane einen Kopfball nach guter Kroos-Ecke, ehe der Deutsche das Leder satt an die Latte setzte. Auf der Gegenseite verzweifelte Higuaín an Navas, als der Costa Ricaner eine Direktabnahme des Argentiniers aus sieben Metern irgendwie noch abwehrte. Die meiste Arbeit erledigten jedoch Sergio Ramos und Raphael Varane – großartige Tacklings und punktgenaue Grätschen im Minutentakt, mal gegen Dybala, mal gegen Khedira.

Marcelo Real Madrid
Schlagabtausch im Juventus Stadium – Foto: Alberto Pizzoli/AFP/Getty Images

Technisch fein wussten sich Modric, Marcelo und Co. oft aus dem Pressing der Hausherren zu befreien, Isco packte noch einige Kabinettstückchen oben drauf. Als dann noch Chiellini eine gute Kopfballgelegenheit ausließ, musste die Pause her nach Ballbesitzwerten von 57:43 Prozent und Pass-Quoten mit 90 und 88 Prozent.

Real verliert Ramos: Im Rückspiel gesperrt

Juventus hat in den letzten 27 Europapokal-Heimspielen nicht mehr verloren (zuletzt 2013 gegen Bayern), doch hätte Ronaldo beinahe Reals ersten Sieg in Turin seit 1962 noch früher gefestigt, als er nach Benzemas Vorarbeit knapp und flach am langen Pfosten vorbei zog. Dafür hat Real Madrid etwas anderes verloren: Ramos im Rückspiel – Madrids Kapitän sah in Minute 54 Gelb, seine dritte im laufenden Turnier. Bedeutet auch: Weil Nacho Fernández verletzt ist, muss es Jesús Vallejo neben Varane am 11. April richten.

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Alberto Pizzoli/AFP/Getty Images

Highlights Juventus 0:3 Real Madrid

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Juve erhöht den Druck, dann trifft CR7 per Fallrückzieher

Die Madrilenen mussten noch weiter leiden, Juve wurde immer stärker. Zidane reagierte verhältnismäßig früh: Lucas Vázquez ersetzte in Minute 58 den abgearbeiteten Benzema. Und dann passierte es: Ronaldos möglicherweise größtes Tor seiner unglaublichen Karriere – ein perfekter Fallrückzieher nach Carvajals Flanke!

Erst stehende Ovationen, dann der K.o. durch Marcelo

Die Juve-Fans standen auf, diese Ovationen hatte sich der Portugiese redlich verdient. Und auch die Schwarz-Weißen schienen zu stehen, stehend K.o. waren sie jedenfalls ab Minute 66, als sich Paulo Dybala seine zweite gelbe Karte abholte. Der finale Todesstoß folgte drei Minuten später, als Marcelo zum Tanz einlud. Doppelpass mit Isco, Doppelpass mit Ronaldo, drin. Game over.

Nach Ramos (600 Vereinsspiele) kam dann auch Mateo Kovacic noch zu einem Jubiläum – 100 Partien für Real Madrid – als er Modric kurz vor Schluss ersetzte. Trotz offensiver Wechsel gab es da keine Gegenwehr mehr der „Bianconeri“, fast schon logisch angesichts dieser spanischen Übermacht rund um Rekordmann CR7. Kovacic sorgte noch für den zweiten Alutreffer der Blancos, Ronaldo vergab weitere Chancen zum Hattrick und endgültigen K.o., dann war es vollbracht: Hochverdienter Sieg nach 13:10 Abschlüssen, 57:43 Prozent Ballbesitz und Pass-Quoten von 90 und 87 Prozent.

Derby vor dem Viertelfinal-Rückspiel

Nächstes Ausrufezeichen der Blancos, dank dem der Traum vom dritten CL-Titel innerhalb drei Jahren real ist. Vor dem Rückspiel im Bernabéu (11. April, 20:45 Uhr) kommt es am Wochenende noch zum Kampf um Platz zwei in LaLiga: Atlético tritt im Bernabéu an (Sonntag, 16:15 Uhr).

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von
Nils Kern

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Kommentare
Kleiner Hinweis - CR7 ist bereits 33 Jahre jung
 
Auf Cristiano ist nun mal immer Verlass.
 

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