
UEFA sauer auf Organisation in Kiew
KIEW. Lange hat es gedauert, bis die oberste Instanz des Wettbewerbs und damit die Hauptverantwortlichen für das Champions-League-Endspiel in Kiew (Samstag, 20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und Free-TV) sich zu dem immer wieder aufkeimenden Buchungs-Ärger in der ukrainischen Hauptstadt äußern.
Nachdem auf Twitter eine Welle der Entrüstung zwischen beiden Fanlagern ausbrach, deren mitreisende Fans mit kurzfristigen Stornierungen und überzogenen Preisen bei Hotel- und Flugbuchungen „überrascht“ wurden, hatten sich in den sozialen Netzen bereits diverse Kampagnen wie die Facebook-Gruppe „Kyiv FREE couch“ gegründet – hier bieten Einheimische den gestrandeten Fans einen Schlafplatz für die Final-Nacht.
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Čeferin: „Ein Missbrauch und absolut unfair“
UEFA-Präsident Aleksander Čeferin bedauerte die Lage und kritisierte die Zustände in Kiew gegenüber dem KICKER scharf. So seien die Kosten über die zu erwartenden Erhöhungen hinaus ein „Missbrauch und absolut unfair. Es ist wirklich unglaublich, wie sich die Hotelpreise entwickelt haben. Auch die Fluggesellschaften sollten keine Fantasiepreise nehmen. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, um diese Missstände auszuschließen“.
Finale in Zukunft außerhalb Europas?
Erste Überlegungen seitens der UEFA, die Endspiele der Königsklasse in Zukunft über den gesamten Globus zu ermöglichen, sickerten bereits früher durch. Die neuesten Entwicklungen in Kiew rufen nun die Organisatoren auf den Plan – und diese nennen bereits mögliche Alternativen. Neben den USA – die im letzten Sommer schon in den Genuss eines Clásico außerhalb Spaniens kamen – dürfte sich auch WM-2022-Gastgeber Katar Hoffnungen machen. Laut UEFA-Funktionären seien die Beträge für Interkontinental-Flüge, die europäische Fans im Falle eines Finalspiels außerhalb Europas in Kauf nehmen müssten, mit den jetzt Richtung Kiew verlangten Preisen gleichzusetzen.
Die Vergabe von UEFA-Endspielen dürfte in Zukunft ohnehin komplizierter werden als bisher. Der Prozess zur Vergabe der Finals wurde im letzten Jahr reformiert und verlangt von den Bewerbern nun viel umfangreichere Informationen bei weitaus härteren Kriterien. Damit in den kommenden Jahren also nicht die immer gleichen Städte als Austragungsort ausgewählt werden, sei es durchaus denkbar, auf andere Erdteile auszuweichen. Der Vermarktung des europäischen Fußballs würde das sicherlich nicht schaden.
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