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Atlético bricht Europa-Fluch gegen Real: „Es war an der Zeit“

Der Fluch ist besiegt. Erstmals in Diego Simeones Ära zwingt Atlético seinen Stadtrivalen Real Madrid bei einem internationalen Finale in die Knie. Entsprechend ausgelassen ist die Stimmung bei den „Rojiblancos“.  

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Atletico Madrid's Spanish forward Diego Costa (C) holds the trophy as he celebrates with teammates at the end of the UEFA Super Cup football match between Real Madrid and Atletico Madrid at the Lillekula Stadium in the Estonian capital Tallinn on August 15, 2018. (Photo by JAVIER SORIANO / AFP) (Photo credit should read JAVIER SORIANO/AFP/Getty Images)
Diesmal geht Atlético in Europa als Derby-Sieger hervor – Foto: Javier Soriano/AFP/Getty Images

2014, 2015, 2016 und 2017 triumphierte Real

TALLINN. Jubelschreie, etliche Siegerfotos und noch mehr Küsse für den Pokal. Am Ende ließen sie sogar die Champagnerkorken knallen. Die Stars von Atlético feierten am späten Mittwochabend in Estlands Hauptstadt Tallinn so, als hätten sie gerade die UEFA Champions League gewonnen. In Wirklichkeit war es der UEFA Super Cup, den die „Rojiblancos“ in der nur 12.000 Zuschauer füllenden A. Le Coq Arena abgeräumt haben.

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Dass der Wettbewerb im Verhältnis zu anderen ein kaum bedeutender ist, tut Atléticos Freude keinen Abbruch – und das auch durchaus zurecht. Schließlich war es der Stadtrivale Real, der nach dem Champions-League-Titel-Hattrick mit einem 4:2-Erfolg nach Verlängerung auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurde. Vor allem aber bleibt festzuhalten: Erstmals in der inzwischen sieben Jahre andauernden Ära Diego Simeone ist es Atlético gelungen, Real bei einer internationalen K.o.-Runde zu bezwingen.

Die denkwürdigste Niederlage auf europäischem Terrain fügten die Blancos den „Colchoneros“ 2014 zu, als sie im Champions-League-Finale einen 0:1-Rückstand in der dritten Minute der Nachspielzeit egalisierten und letztlich 4:1 gewannen. Auch 2016 entschied Real das Königsklassen-Endspiel für sich, diesmal im Elfmeterschießen. 2015 war für das Simeone-Team im Viertelfinale Endstation, 2017 im Halbfinale.

„Real hatte seit 2000 kein internationales Finale verloren“

„Es war an der Zeit. Ich hoffe, dass wir in diesem Rahmen öfter aufeinandertreffen“, so Diego Costa, der von der UEFA zum Spieler des Spiels ausgezeichnet wurde. Der 29-Jährige hatte in der ersten Minute die Führung erzielt und markierte in der 85. Minute das 2:2. Hätte Costa nicht auf dem Platz gestanden, hätte Real wohl einmal mehr triumphiert.

„Real Madrid hatte seit 2000 kein internationales Finale verloren“, verdeutlichte Trainer Simeone nach Abpfiff den Wert des Titels. „Bei den letzten Endspielen haben die Details bei uns nicht gepasst. Wir haben Real schon im spanischen Pokalfinale und bei der Supercopa geschlagen… und jetzt hier. Das gibt uns Kraft, das muss man feiern“, so der Argentinier, der die 120 Minuten aufgrund einer Sperre von der Tribüne aus verfolgen musste.

TALLINN, ESTONIA - AUGUST 15: Diego Simeone, Manager of Atletico Madrid gives instuctions during the UEFA Super Cup between Real Madrid and Atletico Madrid at Lillekula Stadium on August 15, 2018 in Tallinn, Estonia. (Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)
Auch auf der Tribüne kann Simeone nicht ruhig sitzen – Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images

„Wir freuen uns doppelt. Es ist sehr wichtig, einen Titel zu gewinnen. Umso besser, wenn das gegen den ewigen Rivalen geschieht“, meinte unterdessen Lucas Hernández, Bruder des von den Merengues an Real Sociedad verliehenen Theo. Mindestens zwei Derbys folgen in dieser Saison noch. Das nächste schon Ende September im Rahmen des 7. Liga-Spieltags.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Das Finale wurde verloren, weil die Wettbewerbsfähigkeit von Madrid sich wieder dem Nivau früherer Jahre annähert.
 

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