
Ein Mann für kuriose Transfergeschichten
SEVILLA. Wenn ein Fußballprofi die Bezeichnung Stimmungskanone verdient, dann Joaquín Sánchez. Auch mit 37 Jahren ist der Kult-Kicker von Betis Sevilla für jeden Spaß zu haben, reißt gerne Witze und erzählt unglaubliche Anekdoten. Vor allem seine kuriosen Transfergeschichten bleiben in Erinnerung. So füllte er einst mit dem wohl irrwitzigsten Leihgeschäft in der Geschichte des spanischen Fußballs die Gazetten dieser Welt, als ihn der ehemalige Betis-Präsident Manuel Ruíz de Lopera 2006 hinterrücks an den Zweitligisten Albacete Balompié abgab, obwohl sich der Spieler selbst zuvor bereits mit dem FC Valencia über eine Verpflichtung geeinigt hatte. Joaquín wäre zu jener Zeit fast auch im Estadio Santiago Bernabéu bei Real Madrid gelandet.
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„Ich stand kurz vor der Unterschrift bei Real“, verriet der andalusische Publikumsliebling dem spanischen Radiosender ONDA CERO. Laut dem ehemaligen Nationalspieler sei der Deal zwischen Betis und Real-Boss Florentino Pérez letzten Endes an den zu hohen Forderungen von Lopera gescheitert. „Jedes Mal, wenn wir mit Florentino sprachen, sagte er, dass Lopera sich in den Verhandlungen querstellen würde, zu viel Geld verlange und Dinge fordere, die nicht in meiner Macht lägen“, erzählte Joaquín und merkte an, selbst versucht zu haben, den Wechsel nach Madrid zu forcieren – bekanntermaßen ohne Erfolg.
Seguimos trabajando, seguimos FOCUS !! #trabajandoduro #pensandoenlavuelta #mushobetis pic.twitter.com/lyaZhNKYsI
— Joaquín Sánchez (@joaquinarte) 24. August 2018
„Der Präsident wusste vom ersten Tag an um meine Absichten, eines Tages für einen Verein wie Real zu spielen. Das habe ich immer so kundgetan, da es eine wunderbare Chance für mich gewesen wäre”, gestand Joaquín. So landete er schließlich für 25 Millionen Euro in Valencia, wo seine Karriere ins Stocken geriet. Über den FC Málaga und den AC Florenz ging es vor drei Jahren zurück zu Betis. In der laufenden Saison steht er bei acht Pflichtspiel-Einsätzen. Ans Aufhören denkt “Hulio”, so wird Joaquín wegen eines Interview-Gags mit seinem ehemaligen Mitspieler Júlio Baptista von den Fans der “Verdiblancos” genannt, noch lange nicht. Seinen Vertag bis 2020 will der Kapitän erfüllen – mindestens.
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