Interview

Karembeus Clásico-Erinnerungen: „Bus wurde mit Steinen beworfen“

Bei einem Clásico auf dem Feld zu stehen, ist ein Privileg, das nur wenigen Fußballern vorbehalten bleibt. Christian Karembeu ist einer von ihnen. Vor dem Duell am Sonntag spricht der Ex-Blanco über seine Erfahrungen mit dem FC Barcelona und die sportliche Situation von Real Madrid.

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Barcelona's football fans react during the Spanish Copa del Rey (King's Cup) final "Clasico" football match FC Barcelona vs Real Madrid CF at the Mestalla stadium in Valencia on April 16, 2014. AFP PHOTO/ LLUIS GENE (Photo credit should read LLUIS GENE/AFP/Getty Images)
In Katalonien wird die Stimmung wieder aufgeheizt sein – Foto: Lluis Gene/AFP/Getty Images

„Die anderen kannten das alle schon“

MADRID. Wie mag es wohl sein, dem ewigen Rivalen im bedeutendsten Duell des Weltfußballs gegenüberzustehen? Der zweifache Champions-League-Sieger und Weltmeister von 1998, Christian Karembeu, kennt die Antwort. Von den drei Duellen, die er während seiner Zeit bei Real gegen Barça bestreiten durfte, sind ihm vor allen Dingen die letzten Stunden der Partien in Erinnerung geblieben. Das verriet der Franzose in einem Interview mit dem Wettanbieter Sportium.

„Als wir das erste Mal am Camp Nou ankamen, staunte ich nicht schlecht. Ich hatte die Vorhänge geöffnet, um etwas von Barcelona zu sehen und plötzlich… Boom! Sie warfen Steine auf unseren Bus. Die anderen kannten das alles schon, aber ich war überrascht. Ich dachte nicht, dass man uns mit Steinen bewerfen könnte”, entsinnt sich Karembeu.

9 May 2000: Christian Karembeu of Real Madrid in action during the UEFA Champions League semi-final second leg match against Bayern Munich at the Olympiastadion in Munich, Germany. Bayern won 2-1 on the night but went out 3-2 on aggregate. Mandatory Credit: Stu Forster /Allsport
Karembeu spielte von 1998 bis 2000 für Real – Foto: Stu Forster /Allsport

„Mariano kann der neue Cristiano werden“

Zudem äußerte sich der ehemalige Weltklasse-Mittelfeldmann, der derzeit als strategischer Berater bei Olympiakos Piräus unter Vertrag steht, zu den Folgen des Abgangs Cristiano Ronaldo und dessen möglichen Nachfolgern. „Madrid spielte für Cristiano. Jetzt brauchen sie eine neue Spielweise, um all ihr Talent auf den Platz zu bringen. Wir haben keinen Torjäger mehr und müssen nun einen neuen suchen.“ 

Einen passenden Kandidaten hierfür sieht der Kult-Kicker in Mariano Díaz, auf den er, ebenso wie auf Karim Benzema, große Stücke hält. „Er kann der neue Cristiano werden. Dafür muss er aber an sich glauben, denn er hat Geschwindigkeit, Zug zum Tor und einen starken Abschluss“, adelt Karembeu den Dominikaner und lobt anschließend auch seinen Sturm-Kollegen. „Auch Benzema kann ein Torjäger, ja vielleicht sogar Torschützenkönig werden. Aber das geht alles nur über Teamarbeit.“

„Real ist von Ramos abhängig“

Noch ein Stück wichtiger als die beiden Angreifer ist für die Königlichen aus der Sicht Karambeus Sergio Ramos. Der charismatische Wandervogel – im Laufe seiner Karriere spielte Karembeu für acht verschiedene Klubs, neben Real unter anderem für Sampdoria Genua und den FC Nantes – würde dem Team von Julen Lopetegui gar eine Abhängigkeit des Andalusiers attestieren: “Bei Real hängt alles vom Kapitän, Sergio Ramos ab. Wenn er gut drauf ist, ist das Team gut drauf. Er ist derzeit in keiner guten Verfassung, aber wenn er in Form ist, ist er unglaublich. Dann führt er die Mannschaft an, verleiht ihr Rhythmus und lenkt sie.”

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Kommentare
Omg neue Cristiano. Das kann man vergessen in mindestens nächsten 20 Jahren, denn Cristi unsere top Torschütze ist.
 
Ist der gute Mann denn noch bei Trost. Mariano mit Cristiano Ronaldo zu vergleichen ist etwa so wie eine Mücke gegen eine Dampfwalze antreten zu lassen. Never hält dieser Vergleich. Und Karim "Torjäger" haha, guter Witz. Karim war vielleicht vor drei Jahren Mal ein guter Torjäger. Und sowas wird bei Olympiakos zum "strategischen Berater". Der ist 100pro nur wegen dem klangvollen Namen dort. Zumindest von Reals aktueller Mannschaft und Situation hat er nicht gross Ahnung. Da gefiel mir das Interview mit Calderon wesentlich besser.
 

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