Interview

Anekdote aus gemeinsamen Zeiten: Valdano wollte Solari loswerden

Santiago Solari hat es geschafft. Als Spieler verschaffte er sich schon viele Sympathiepunkte, nun auch als Trainer. Dabei hätte alles anders kommen können. Reals ehemaliger Sportdirektor Jorge Valdano verriet sogar, den Spieler Solari regelmäßig verkauft haben zu wollen, aber Solari „wollte das nicht“.

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TO GO WITH AFP STORY by Guillermo Barros Former Argentine football player and former general manager of Spanish club Real Madrid, Jorge Valdano, speaks during an interview with AFP in Bogota, on September 18, 2012. Valdano is in Colombia taking part in a conference regarding leadership. AFP PHOTO/GUILLERMO LEGARIA (Photo credit should read GUILLERMO LEGARIA/AFP/GettyImages)
Er kennt Real wie kaum ein anderer: Jorge Valdano war in Madrid Spieler, Trainer und Sportdirektor – Foto: Guillermo Legaria/AFP/GettyImages

„Ich bot ihm alle drei Monate an, Real zu verlassen“

MADRID. Welche Ironie des Schicksals, dass der spanische Radiosender Onda Cero dieser Tage ausgerechnet Jorge Valdano um eine Einschätzung zu den jüngsten Ereignissen der Königlichen bat – den Mann, der zu seiner Zeit als Generaldirektor Real Madrids (2000 bis 2004) gleich mehrmals versuchte, sich der Dienste des neuen Cheftrainers der Madrilenen, Santiago Solari, zu entledigen, wie der Argentinier nun gestand.

 „Als ich noch Sportdirektor bei Real Madrid war, war Solari der einzige Auswechselspieler von Format, jemand der immer gute Leistungen brachte. Aus finanziellen Gründen legte ich ihm aber alle drei Monate nahe, den Klub zu verlassen. Er allerdings wollte das nicht“, erinnert sich Valdano an die Treffen mit seinem Landsmann, der von 2000 bis 2005 fünf Titel im weißen Trikot gewann, und den er mittlerweile gerne längerfristig an der Seitenlinie des Bernabéus sehen würde.

„Solari muss sich Respekt verschaffen“

Von Juli 1994 bis Januar 1996 stand auch der heutige TV-Experte an besagtem Seitenaus, von wo aus er bereits in seiner ersten Saison den Gewinn der Meisterschaft bejubeln konnte. In der Hoffnung, dass sein ehemaliger Schützling ihm dies im neuen Amt gleichtut, gab Valdano “Indiecito”, dem “kleinen Indianer”, einen Ratschlag mit auf den Weg.

„Bei Real beginnt das, was einmal als vorläufig geplant war, eine Dauerlösung zu werden. Das ist wichtig. Solari darf sich nicht wie ein einfacher Klub-Mitarbeiter geben, sondern muss vielmehr mit der Autorität eines Trainers auftreten. Eine Sache ist es, gut zu sprechen. Eine andere Sache ist es aber, so zu sprechen, dass man sich nicht selbst diskreditiert“, erklärte der frühere Torjäger den Weg, um Real endgültig aus der Krise zu führen.

„Benzema war der Protagonist im Überlebenskampf”

Ein Spieler, der dabei eine bedeutende Rolle spielen könnte, ist für die Begriffe Valdanos Karim Benzema. In ihm sieht die Real-Legende einen der Hauptverantwortlichen für den Aufschwung der letzten Wochen. „Real hat einen echten Kampf ums Überleben geführt, den man positiv anerkennen muss und dessen Protagonist Benzema war”, lobte “el Filósofo” die jüngsten Leistungen des französischen Angreifers.

111 Gründe, Real Madrid zu lieben

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