
Pintus’ Degradierung sorgt für Unmut
MADRID. Es war eine Personalentscheidung, der zu Beginn der Saison nicht allzu viel Bedeutung beigemessen wurde, die letzten Endes aber wohl doch erheblich größeren Einfluss hatte, als zunächst angenommen. Athletiktrainer Antonio Pintus, eine Koryphäe unter den Konditionstrainern im internationalen Fußball und hinter den Kulissen stets als Königstransfer von Zinédine Zidane betitelt, rückte mit der Installierung von Julen Lopetegui als Cheftrainer der Königlichen im Sommer nur noch ins zweite Glied und wurde von Lopeteguis Vertrauten Óscar Caro und José Conde abgelöst. Der Italiener gehörte offiziell zwar noch zum Organigramm des Trainerstabs, spielte im täglichen Trainingsbetrieb allerdings nur noch eine untergeordnete Rolle und kümmerte sich fortan gemeinsam mit Kollege Javier Mallo primär um das Rehatraining.
Ein Entschluss, der – so berichten einige spanische Medien – in Spielerkreisen nur bedingt auf Zustimmung stieß. Pintus, der zu Beginn der Double-Saison 2016/17 zu den Blancos stieß, gilt als einer der zentralen Bausteine der Erfolge der letzten Jahre und genießt bei den Profis hohes Ansehen, ist für viele Akteure zudem eine wichtige Vertrauensperson.
Da unter Lopetegui neben den schlechten Ergebnissen auch der mangelhafte körperliche Zustand des Teams einen der zentralen Kritikpunkte darstellte, entschloss man sich in der Führungsetage der Königlichen mit der Beförderung von Santiago Solari zum Cheftrainer auch Pintus seinen alten Posten als hauptverantwortlicher Athletiktrainer wieder zurück zu geben. Neben neuen Impulsen von Solari sollte auch die „Methode Pintus“ dazu beitragen, dass sich die Erfolge wieder einstellen.
„Er ist ein Mistkerl, doch ich habe ihn geliebt“
Und bislang lässt sich festhalten: Zwar gibt es auch unter Solari sowohl in taktischer als auch personeller Sicht weiterhin einige Baustellen, zumindest aus Ergebnissicht befindet man sich jedoch auf dem Weg der Besserung. Und auch die individuellen Formkurven der einzelnen Akteure zeigen langsam aber sicher nach oben. Weil sich die Spieler in besserer körperlicher Verfassung befinden? Für Fernando Morientes erscheint dieser Zusammenhang auf jeden Fall plausibel, wie er im Interview mit CADENA COPE unter Berufung auf eigene Erfahrungen unter dem Italiener erklärte.
Insgesamt ist Morientes überzeugt, dass die Blancos mit der Reinstallierung Pintus’ eine wichtige Entscheidung getroffen haben, die am Ende der Saison den Unterschied ausmachen könnte – wie bereits in den entscheidenden Saisonphasen der vergangenen zwei Jahre: „Es mag sich bei ihm nur um ein kleines Detail handeln, aber dieses Detail hat riesigen Einfluss.“
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