Der Kleinkrieg zwischen LaLiga und dem spanischen Fußballverband geht in die nächste Runde: Diesmal war es Liga-Chef Javier Tebas, der wegen des kürzlich von der RFEF präsentierten Konzepts zur Umgestaltung des nationalen Supercups gegen dessen Präsident Luis Rubiales geschossen hat.
Ein Vorschlag, den Javier Tebas, unmittelbar nach dessen Bekanntgabe, in einem Interview mit der MARCA kritisch kommentierte. „Ich habe etwas anderes erwartet. Ich dachte, Rubiales würde einen Zukunftsplan für den Profifußball ankündigen, der die Schuldentilgung bei der Sozialversicherung und der AEAT (spanische Steuerbehörde) der Segunda B und der Tercera División (Spaniens dritte und vierte Liga; d. Red.) behandelt; eine sportliche Strukturierung und Finanzkontrolle in diesen Spielklassen, ein Plan zu deren globalen Sponsoring und deren Professionalisierung. Pläne zum Schutz von Jugendabteilungen, zur Zusammenarbeit mit territorialen Verbänden, gegen verbale und physische Gewalt auf den Plätzen dieser Ligen… doch die große Ankündigung betrifft schließlich einen klar professionellen Wettbewerb, der Einfluss auf LaLiga hat“, lederte der 56-Jährige gegen den Verband.

Alles in einem sei diese Idee, welche falsche Erwartungen schaffe, entstanden, ohne deren Folgen zu berücksichtigen. Rubiales lasse seinen eigentlichen Kompetenzbereich, nämlich den Amateurfußball, links liegen und verteile stattdessen Umarmungen und Subventionen an regionale Verbände und Syndikate. Und das stets mit dem Kriterium der Kundenbezogenheit vor Augen, so Tebas abschließend. Eine Anspielung darauf, dass die regionalen Verbände, ebenso wie die Profi-Vereinigungen, an der Wahl des RFEF teilnehmen.
Ein Versuch, die Wogen der zerrütteten Beziehung zu Rubiales zu gätten, sieht anders aus. Dienen die vorwurfsvollen Worte dem Verbandspräsidenten vielleicht sogar als zusätzlicher Ansporn, seine Supercopa-Reform durchzusetzen? Der endgültige Beschluss zur möglichen Änderung des Wettbewerbssystems steht jedenfalls noch aus.
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