
„Real Madrid muss jetzt in beste Qualität investieren“
MADRID. Es hat gewaltig gekriselt. Nachdem nicht nur Cristiano Ronaldo, sondern zuvor bereits Zinédine Zidane Abschied genommen hatte, erlebte Real Madrid eine Saison, die sich zu einem reinen Schlamassel entwickelte: Halbfinal-Aus im Pokal, Mega-Rückstand in der Liga auf die Tabellenspitze, peinliches Aus im Achtelfinale der Champions League.
Wie wäre es wohl gelaufen, wenn Zidane, seit Mitte März zurück auf dem Trainerstuhl der Königlichen, über den Sommer 2018 einfach weitergemacht hätte? Viel besser – glaubt zumindest Jupp Heynckes, Reals Coach der Saison 1997/98.
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„Mit ihm als Chefcoach wäre Real nicht so abgestürzt, weil er alles auf sich vereinte, eine überzeugende Teamführung und eine kluge Spielweise“, sagte der 73 Jahre alte Pensionär dem Fachmagazin KICKER. Das Comeback von „Zizou“ dürfe jedoch erst der Anfang sein. Heynckes: „Selbstverständlich braucht auch ein Zinédine Zidane Topspieler. Deshalb muss Real Madrid beim im Sommer 2018 nicht vollzogenen, jetzt anstehenden Umbruch in beste Qualität investieren, denn in diesem Klub ist es nicht möglich, Spieler sukzessive zu entwickeln. Dort muss es sofort funktionieren.“
„Er wägt nicht ab, was er gewinnen oder verlieren kann“
Dass sich Zidane bereit erklärt hat, Real in der Not zu helfen, gefällt Heynckes. „Es ist das Großartige, dass er frei von persönlicher Eitelkeit nicht abwägt, was er mit seiner Rückkehr gewinnen oder verlieren kann“, so der Mönchengladbacher: „Aus meiner Zeit bei Real habe ich Insiderkenntnisse und weiß, dass Zidane seinen Spielern auf Augenhöhe und mit viel Empathie begegnet. Seinen Status als einstiger Weltklassespieler und Weltmeister hebt er nie hervor, sondern pflegt einen kommunikativen Umgang; so schafft er eine angenehme Atmosphäre in seiner Mannschaft. Gerade in jener Phase seiner Absenz in dieser Saison zeigte sich, dass der Trainer die wichtigste Person im Klub gewesen war.“
Mourinho: „Bei Zidane noch nicht von Karriere sprechen“
Mit dem 46-jährigen Franzosen holte das weiße Ballett in zweieinhalb Jahren stolze neun Titel, darunter dreimal in Folge die Champions League – und das bei seiner ersten Trainer-Station im Profigeschäft überhaupt.
Davor zieht auch ein gewisser José Mourinho, für Real zwischen 2010 und 2013 verantwortlich, seinen Hut. „Er hat etwas erreicht, was zuvor kein anderer erreicht hatte“, so der „Special One“ bei dem Fernsehsender CANAL PLUS. Allerdings: „Ich denke nicht, dass wir bei Zidane schon von einer Karriere als Trainer sprechen können.“
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