
Bravo Drahtzieher eines Sportwettenrings?
HUESCA/MADRID. Ein Wettmanipulationsskandal erschüttert Spaniens Fußball – mittendrin ein ehemaliger Profi von Real Madrid. Raúl Bravo, zwischen 2003 und 2007 in Diensten der Königlichen, soll laut der Nachrichtenagentur EFE Anführer eines Sportwettenrings sein. Am Dienstag sollen im Rahmen einer Polizei-Razzia gleich mehrere aktive und ehemalige Spieler sowie Funktionäre aus LaLiga und der Segunda División wegen des Verdachts der Spielmanipulation vorläufig festgenommen worden sein.
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Beschuldigt seien neben Bravo unter anderem Borja Fernández von Real Valladolid, Samu Saiz von Getafe, Íñigo López von Deportivo La Coruña und der ehemalige Profi Carlos Aranda. Darüber hinaus sollen mit Huesca-Präsident Agustin Lasaosa und Juan Carlos Galindo, Medizinischer Leiter des Klubs, zwei Funktionäre auf der Liste stehen.
Bravo absolvierte als Verteidiger der Königlichen insgesamt 89 LaLiga-Spiele. Für die spanische Nationalmannschaft kam der heute 38-Jährige 14 Mal zum Einsatz.

Valencias Sieg zur CL-Qualifikation manipuliert?
Unter Verdacht soll unter anderem der 2:0-Sieg von Valencia am letzten Spieltag gegen Real Valladolid stehen. Beide Treffer sind auf Abwehrfehler Valladolids zurückzuführen. Der Verlierer hatte bereits vor der Partie den Klassenerhalt sicher. Den “Fledermäusen” gelang durch den Sieg die Qualifikation zur Champions League.
Operación ‘Oikos’ in vollem Gange
Polizei-Generaldirektor Francisco Pardo äusserte sich zu den derzeitigen Ermittlungen: “Nationale Polizeibeamte führen derzeit eine Razzia gegen eine Organisation durch, die sich mit der professionellen Manipulation von Fußballspielen beschäftigt. Im Rahmen der Operación ‘Oikos’, die vom Fünften Untersuchungsgericht der Stadt Huesca geleitet wird, werden neun Durchsuchungen in verschiedenen Teilen des Landes im Zusammenhang mit den Verbrechen der Sportmanipulation, der Geldwäsche und der kriminellen Organisation durchgeführt. Derzeit liegt Haftbefehl gegen elf Personen vor, darunter aktive und ehemalige Fußballspieler der ersten und zweiten Liga, sowie Präsidenten und Leiter eines Vereins. Die aktuellen Ermittlungen führen zu dem Verdacht, dass die verdächtigen Personen Vereinbarungen mit diversen Spielern getroffen haben, um mindestens drei Partien in der ersten, zweiten und dritten Liga zu manipulieren.”
Die Partien sollten bestmöglich zu Beginn oder gegen Ende der Saison stattfinden, fügte Pardo an und erklärte zudem: “Das Ziel war es, einen der Drahtzieher ins Visier zu nehmen. Nachdem eine Vereinbarung über eine manipulative Spielhandlung getroffen wurde, wurde das Geld stets in bar und in zwei Phasen ausgezahlt. Die erste Auszahlung gab es vor dem Spiel, die zweite nach dem Spiel, wenn das gewünschte Ergebnis erzielt wurde.”
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Die spanische Polizei veröffentlichte zudem Videomaterial, auf denen Verhaftungen und Durchsuchungen zu sehen sind. Auf den Bildern ist jedoch noch nicht erkennbar, um wen es sich genau handelt.
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