Interview

„Glaubt an die Mannschaft, denn noch kann sie Großes vollbringen“

Vor dem vielzitierten „Spiel des Jahres“ der Königlichen gegen Manchester United am heutigen Mittwoch (Anpfiff 20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) ließ Reals Ex-Präsident Lorenzo Sanz gegenüber der Sportzeitung AS den bisherigen Saisonverlauf Revue passieren und verglich die aktuelle Situation an der Concha Espina mit der vor 13 Jahren, als es für die Blancos trotz schlechtem Abschneiden in der Liga mit dem achten Champions-League-Sieg dennoch ein „Happy End“ gab. Sanz‘ Message an Florentino Pérez und den Madridismo: „Habt Glaube, denn noch kann diese Saison eine brillante werden!“

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Zweifacher CL-Sieger mit den Königlichen: Ex-Präsident Lorenzo Sanz

„Ein Held kann nicht von heute auf morgen zum Schurken werden“

MADRID. Zwar arbeitet Lorenzo Sanz seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr für Real Madrid, doch sein Herz schlägt nach wie vor für den spanischen Rekordmeister. „Ich verfolge das Geschehen beim Verein noch immer mit Liebe und Leidenschaft. Ich schaue mir jedes Spiel an und weiß von jedem Gerücht“, so der heute 66-Jährige, der zwischen 1995 und 2000 das Präsidentenamt bei den Merengues innehatte.

Was der frühere Geschäftsmann in den letzten Wochen und Monaten von seiner Fußballliebe sah, war weder gut noch schlecht. Einmal fuhr das Team von José Mourinho überzeugende Siege ein, dann präsentierte es sich unterirdisch und verlor gegen Underdogs. „An dem einen Tag gefiel mir das Spiel der Mannschaft mehr, an dem anderen weniger. Ich will aber zu verstehen geben, dass man nicht von heute auf morgen vom Helden zum Schurken werden kann, erklärte der Spanier. „Im letzten Jahr war Real Madrid der Held: Man übertraf zum ersten Mal seit Jahren das wohl beste Barcelona und wurde spanischer Meister. In dieser Saison ist die Meisterschaft schon sehr früh entschieden und das hat Auswirkungen auf das Gemüt der Mannschaft. Deswegen ist man aber noch kein Schurke, denn es gibt noch zwei wertvolle Titel zu gewinnen – die Copa del Rey und die Champions League. Man kann und sollte den Kopf einfach nicht in den Sand stecken.“

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„Mit la Décima wäre die Saison brillant“

Von einer Situation wie der aktuellen bei den Blancos kann Señor Sanz ein Lied singen. In der Saison 1999/2000, seiner letzten als Präsident, standen die Madrilenen in der Liga ebenfalls mit dem Rücken zur Wand und beendeten das Jahr gar nur auf dem fünften Tabellenplatz. Alle Kräfte wurden in die Königsklasse investiert, was letztlich mit Erfolg – dem achten Champions-League-Triumph der Klubgeschichte – belohnt wurde. „Ich erinnere mich an diese Zeit als wäre es erst gestern gewesen. An das Gute, an das Schlechte, an Alles. Das Gute war der Champions-League-Sieg, das Schlechte das schwache Abschneiden in der Liga. Es gab in dieser Saison ein Liga-Spiel, in dem wir im Bernabéu gegen Zaragoza fünf Gegentore kassierten. Ich dachte, ich starb. Nur wenige Monate später gewannen wir dann die Champions League in Paris (gegen den FC Valencia mit 3:0, d. Red.) und ich hatte einen der schönsten Tage meines Lebens. Was sagt uns das? Im Fußball geht alles sehr, sehr schnell. Deshalb sollten wir, die Anhänger von Real Madrid, auch in der jetzigen Lage den Trainer, die Mannschaft und den Präsidenten zu hundert Prozent unterstützen“, appellierte Sanz, um anschließend noch ein paar klare Worte Richtung Vereinsführung zu richten: „Florentino Pérez soll nicht den Mut und Glauben verlieren. Noch ist viel zu gewinnen. Zwar ist die Meisterschaft unmöglich, doch würde man la Décima (den zehnten CL-Titel, d. Red.) gewinnen, wäre die Saison trotzdem brillant.“

„Manchester United? Mir machen die Deutschen Angst“

Auf dem Weg zum begehrten Pokal warten noch einige Hürden. Die erste soll heute Abend (20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) gegen keinen geringeren Kontrahenten als Manchester United genommen werden. Wie schätzt Sanz das Duell mit dem englischen Rekordmeister ein? „Real Madrid besitzt einen der besten Kader der Welt. Manchester United ist sehr stark und wird ein zäher Gegner sein, doch mir machen eher die Deutschen Angst: Bayern München und Borussia Dortmund“, glaubt der ehemalige Klubchef.

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