
Sieben Kilogramm zu viel auf den Rippen?
MÜNCHEN. Er ist gekommen, um zu begeistern. Von der Erfüllung dieser Mission scheint Eden Hazard derzeit aber weit entfernt zu sein. Der Mann, für den Real Madrid als fixe Ablösesumme satte 100 Millionen Euro an den FC Chelsea überwiesen hat, wird stattdessen vielmehr verspottet – weil er sichtlich Übergewicht hat. Man mag meinen, wer über Jahre hinweg davon träumt, bei den Königlichen zu unterschreiben und das dann auch tut, der setze alles daran, sich dort vom ersten Tag der Vorbereitung an in einer körperlich ausgezeichneten Verfassung zu präsentieren.
Davon war man bei dem eigentlich professionellen Hazard ursprünglich auch ausgegangen. Das dem allerdings nicht so ist, zeigte sich am Dienstag bei der 0:1-Niederlage gegen Tottenham Hotspur deutlich. Der 28 Jahre alte Belgier soll sein Normalgewicht von 74 Kilogramm Medienberichten zufolge im Zuge seines Urlaubs um satte sieben Kilogramm überschritten haben. Ob es genau sieben sind, sei mal dahingestellt. Nicht wegzudiskutieren ist: Hazard hat Übergewicht – und wird seine Top-Form so wohl kaum abrufen können.
Hazard trägt Mitschuld an Niederlage
So wie zuvor gegen Bayern München, den FC Arsenal und Atlético blieb der Offensiv-Star auch bei der Pleite gegen die Spurs jedenfalls unter seinen Möglichkeiten. Anstatt Großchancen zu kreieren oder gar selbst gefährlich zu werden, blieb er als zweite Spitze neben Karim Benzema auffällig oft an seinen Gegenspielern hängen oder spielte Bälle ins Nichts – wie vor dem am Ende des Tages entscheidenden Gegentreffer durch Harry Kane. Hazard zielte einen einfachen Seitenwechsel in der eigenen Hälfte zwischen Sergio Ramos und Marcelo, woraufhin der Brasilianer das runde Leder erst knapp vor der Seitenlinie noch im Spiel halten konnte, es aber unglücklich direkt in Kanes Lauf spielte. Es war ein Beispiel dafür, wie man nicht Fußball spielt. Real legte sich die Kugel förmlich ins eigene Netz.
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Hazard lässt Klasse noch nicht aufblitzen
Hazard hätte seine Teilschuld wieder gut machen können, indem er nach einer knappen Stunde freistehend aus etwa elf Metern den Ausgleich zum 1:1 erzielt hätte. Der Ball blieb aber an einem Tottenham-Profi hängen. Besondere Hazard-Momente im Real-Trikot waren auch an diesem Tag Fehlanzeige. Momente, mit denen er zu verstehen gibt, weshalb sein neuer Verein einen dreistelligen Millionen-Betrag auf den Tisch gelegt hat.
„Ein weiteres Spiel mit mehr Schatten als Licht. Hazard beeinflusst das Spiel der Mannschaft nicht. Er strahlte gegen Bayern München Freude aus, hat jetzt aber drei Partien hinter sich, in denen er wie ein Anonymer wirkte. Natürlich wird er in Madrid erfolgreich sein, aber im Moment ist er nicht der Faktor, den die Fans brauchen, um sich wieder hinter die Mannschaft zu stellen“, konstatiert die Sportzeitung MARCA, die seinen Fehlpass vor dem 0:1 als „schrecklich“ bezeichnet. Die AS bemängelt derweil die Ungenauigkeit im Spiel des Top-Einkaufs. Das Zusammenspiel mit den neuen Kollegen funktioniert alles andere als reibungslos – was nach drei Wochen aber weniger verwerflich ist als das Gewichtsproblem.
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Im spanischen Sprachgebrauch wird bei Transfers-Ablösen die Millionen-Summe oft als „kilos“ umschrieben. Im Fall von Hazard bekommen die „100 kilos“ inzwischen eine ganz andere Bedeutung. Wenngleich es so schlimm nun auch nicht sein mag, wirft der physische Zustand des eigentlich neuen Hoffnungsträgers spätestens nach dem Auftritt gegen den amtierenden Champions-League-Finalisten Fragen auf. Wann Hazard aus ihnen wohl Ausrufezeichen machen wird? Auftakt in der Primera División ist am 17. August gegen Celta Vigo, zuvor treffen die Königlichen im Testspiel-Rahmen noch auf Fenerbahçe Istanbul (Mittwoch, 18 Uhr), Red Bull Salzburg (7. August) und die AS Rom (11. August).
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