Luca Zidane

Bei Racing Santander konnte Luca Zidane den Ausweg vom “Reservisten-Dasein” finden, jenem Schicksal, welches bei den Königlichen angesichts der prominenten Konkurrenz unausweichlich erschien. Auch wenn vielleicht aufgrund seines Vaters eine steilere Karriere erwartet wurde, kann der Sohn des Übungsleiters der Blancos nun endlich regelmäßig beweisen, dass er das Zeug zu einem professionellen Torhüter hat. In Santander ist der Druck nicht so enorm und die Last, welche aus seinem Familiennamen rührt, minimiert. Diese Befreiung belegt der talentierte Schlussmann nun mit beständigen Leistungen. Bisher hat der Torhüter mit spanischer und französischer Staatsbürgerschaft beim abstiegsbedrohten Zweitligisten (Platz 21) noch keine Minute auf dem Feld versäumt.
- Einsätze: 13
- Spielminuten: 1.170
- Gegentore/Zu Null: 17/3
Andriy Lunin

Das zweite verheißungsvolle Torhüter-Talent, welches den Blancos ein vorübergehendes “adiós” gesagt hat, ist Andriy Lunin. Der ukrainische U20-Weltmeister kommt allerdings auch bei Valladolid nicht zum Zug: Das interne Torhüterduell mit dem 30-jährigen Jordi Masip hat er verloren und durfte damit bisher noch kein Pflichtspiel für seine neue Mannschaft bestreiten. Ein grausiges “déjà-vu” zu seiner Leihe bei CD Leganés in der Vorsaison. Eine weitere Saison mit derart wenig Spielpraxis ist fatal für das Talent und bedeutet auch für dessen potentielle Zukunft im königlichen Ensemble einen herben Rückschlag. Der einst als Nachfolger von Thibaut Courtois gehandelte Keeper ist zwar erst 20 Jahre alt, aber zu viel Zeit darf auch jemand mit diesen Fähigkeiten nicht auf der Reservebank verbringen. Gibt es im Winter schon einen Wechsel oder kann er erst im Sommer sich als Courtois’ Ersatz beweisen?
- Einsätze: 0
- Spielminuten: 0
- Gegentore/Zu Null: 0/0
Martin Ødegaard

Endlich scheint der einst als Wunderkind gehandelte Norweger die Last seines ungewollten “Titels” abzulegen und demonstrieren zu können, was wirklich in ihm steckt. Nachdem Ødegaard bereits vergangenes Jahr in der niederländischen Eredivisie mehrfach sein Talent hatte aufblitzen lassen, darf er nun auch bei Real Sociedad den Vorwurf entkräften, lediglich in der vermeintlich schwachen Eredivisie zu funktionieren. In San Sebastian scheint sich der 20-Jährige wohl zu fühlen: Elf Partien lang hat der Norweger keine Minute verpasst und dabei bereits zwei Treffer selbst erzielt sowie drei weitere vorbereitet – mit 2,5 Key-Pässen pro Spiel hat er zudem den vierthöchsten Wert in Spanien. Auch wenn “Martinio” aktuell an einer Fersenverletzung laboriert und dessen Rückkehr noch ungewiss sein mag, die bisherigen Leistungen – im September wurde der Norweger gar zum besten LaLiga-Spieler ausgezeichnet – stimmen trotzdem zuversichtlich auf einen weiterhin positiven Saisonverlauf. Das wird auch in der Hauptstadt wahrgenommen: “Ich habe Kontakt mit Madrid.” Nach Jahren der übertriebenen Erwartungshaltungen kann Ødegaard in Nordspanien endgültig seine Karriere in die richtige Spur lenken. Auch am 23. November, wenn Real Sociedad im Bernabéu gastiert – ob er bis dahin wieder fit wird?
- Einsätze: 11
- Spielminuten: 990
- Tore/Vorlagen: 2/3
Jesús Vallejo

Der Spanier war im Anschluss an seine Zeit bei Eintracht Frankfurt in Madrid permanent von Verletzungen geplagt. Weil angesichts zur direkten Konkurrenz auf seiner Position, bestehend aus Ramos, Varane oder auch Nacho, zudem auf Dauer keine regelmäßigen Einsatzzeiten in Aussicht standen, wirkte das nächste Leihgeschäft für alle Seiten plausibel. Die Praxis auf dem Rasen sowie der körperbetonte britische Fußball sollten Vallejo bei dessen nächsten Entwicklungsschritt helfen. Was theoretisch plausibel erscheinen mag, findet allerdings in der Realität einen Haken: Auch wenn Vallejo fit ist, steht er häufig nicht im Kader oder drückt lediglich die Bank. In der Premier League kommt er dadurch erst auf zwei Einsätze, die anderen Zeiten auf dem Rasen sammelte er in der Europa-League-Qualifikation und im eher unbedeutenden EFL-Cup. Der Spanier muss eine wichtigere Rolle bei den “Wolves” einnehmen, wenn er zukünftig ein Faktor im Defensivverbund der Königlichen werden möchte.
- Einsätze: 7
- Spielminuten: 612
- Tore/Vorlagen: 0/0
Achraf Hakimi

Abgesehen von der Klatsche gegen die Bayern am Wochenende: Für den Marokkaner könnte es persönlich kaum besser laufen. Bereits in der Vorsaison sorgte der Außenverteidiger beim BVB für Furore, diese Spielzeit bestätigt er seine Leistungen und empfiehlt sich für noch größere Aufgaben: Gerade in der Königsklasse baut Lucien Favre auf den drangvollen Flügel, welcher in diesem Wettbewerb noch keine Minute verpasste. Und das zu Recht: Hakimi erzielte vier der fünf CL-Tore des BVB! Das Vertrauen bezahlt Hakimi eindrucksvoll zurück und ist auf der internationalen Bühne eine Art gelb-schwarze Lebensversicherung. Bereits gegen Slavia Prag glänzte der gelernte Rechtsverteidiger mit seinem Doppelpack, gegen Inter wiederholte er das Kunststück und avancierte erneut zum Matchwinner. Auch wenn er manchmal noch etwas kopflos und nicht fehlerfrei agiert: Der flexible Außenspieler hat bereits jetzt ausreichend Eigenwerbung betrieben, um in den Gedankengängen von Zidane eine Rolle zu spielen. Und sollte es nicht nach Madrid gehen, “wäre das nicht schlimm”, wie “Arra” zuletzt verriet. Der entspannte Blick in die eigene Zukunft scheint ihm gut zu tun.
- Einsätze: 18
- Spielminuten: 1.272
- Tore/Vorlagen: 6/2
Sergio Reguilón

Als Außenverteidiger konnte Reguilón bereits in der Vorsaison, als einer der wenigen bei Real, auch für positive Schlagzeilen sorgen. Unermüdlich beackerte er seine Außenbahn und fungierte stets als gute “Marcelo-Vertretung”. Weil allerdings vorerst auf Dauer noch kein Vorbeikommen am brasilianischen Routinier realistisch erschien, wurde eine Leihe nach Andalusien arrangiert – ohne Kaufoption. Julen Lopetegui, der Ex-Coach der Merengues und inzwischen Amtsinhaber beim FC Sevilla kennt den Spanier bereits und dieser scheint sich im Süden der iberischen Halbinsel ebenfalls wohl zu fühlen. Dort fehlte er kaum eine Minute auf dem Rasen, ist “sehr glücklich” – und mittlerweile auch zum A-Nationalspieler gereift. In Südspanien gehört er zum Stammpersonal und steuerte zum gelungenen Saisonstart jeweils ein Tor sowie eine Vorlage bei – die Außenverteidiger-Zange Reguilón-Navas ist eine der Waffen von Lopetegui! Wenn der Spanier – einer der schnellsten LaLiga-Akteure – so weiter macht, ist ein Wiedersehen im weißen Dress der Merengues keineswegs unwahrscheinlich.
- Einsätze: 11
- Spielminuten: 920
- Tore/Vorlagen: 1/1
Dani Ceballos

Dass Dani Ceballos ein Riesentalent ist, war nie ein Geheimnis. Bei Real konnte der Stratege diese Fähigkeit zu selten zur Schau stellen: “Spielen und Fußball genießen? Das hatte ich in den letzten zwei Jahren nicht getan”, sagte er kürzlich. Der Transfer nach London? Absolut sinnig! Bei den “Gunners” spielt er nun deutlich häufiger: Regelmäßig steht er auf dem Feld, zum unangefochtenen Fixpunkt in der Schaltezentrale – die Rolle, in welcher er sich vermutlich selbst sieht und die auch sein Potential hergeben würde – ist er allerdings auch auf der Insel noch nicht gereift. Durch die vielen Wettbewerbe in England erhält Ceballos allerdings regelmäßige Einsatzzeiten, weshalb er noch häufiger demonstrieren könnte, was an ihm in Madrid verloren gegangen ist. Diese Möglichkeiten sollte er häufiger nutzen, um Zidane zu beweisen, dass der Umgang mit seinem Talent in den vergangenen beiden Spielzeiten Verschwendung gewesen ist – allerdings muss er dafür auch noch mehr zeigen, wurde so zuletzt einmal gar nicht berücksichtigt.
- Einsätze: 17
- Spielminuten: 906
- Tore/Vorlagen: 1/2
Borja Mayoral

Zwar gehört der Stürmer offiziell noch immer zum Kader der Königlichen, doch schon in der zweiten Saison in Folge ist der 22-Jährige an UD Levante ausgeliehen. Dort spielt er inzwischen regelmäßig, als Knipser tritt er allerdings nur selten in Erscheinung, auch wenn er zuletzt seinen einstigen Torriecher zurück entdeckt haben scheint. Besondere Freude keimte in der spanischen Hauptstadt über seinen Treffer beim Sieg gegen den FC Barcelona auf. Das lässt auch über seinen Torerfolg zu Beginn der Saison gegen seinen eigentlichen Arbeitgeber hinwegtrösten. Trotz des Aufwinds wird Mayoral auch nach dieser Saison kaum noch seinen Weg zurück an die Concha Espina finden, da er die Erwartungshaltung dort nicht erfüllen kann. Für UD Levante scheint sich allerdings eine Stammkraft zu etablieren – verdient hätte es “Borjita”.
- Einsätze: 11
- Spielminuten: 733
- Tore/Vorlagen: 3/0
Takefusa Kubo

Der “japanische Messi” scheint mit seiner Leihe zu RCD Mallorca alles richtig zu machen. Nach anfänglichen Jokereinsätzen gehört der quirlige, 18 Jahre alte Asiate inzwischen zum Stammpersonal. Auf der Balearen-Insel kann sich der begabte Dribbelkünstler in Ruhe entwickeln und auf größere Aufgaben für die Zukunft vorbereiten. Ob er eines Tages sein Talent bis hin zu den Königlichen tragen darf, bleibt offen. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg für den in Barcelonas “Masia” ausgebildeten Japaner (2011 bis 2015), welcher inzwischen einen prominenten Befürworter gefunden hat: “Er trifft zu jedem Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen”, adelte ihn kürzlich der ehemalige BVB-Profi Shinji Kagawa und spricht ihm die Qualität zu, eines Tages den Durchbruch bei den Merengues schaffen zu können. Neben technisch feinen, schnellen Bewegungen unterstreicht sein erster Torerfolg am vergangenen Wochenende die hohen Ambitionen des hochinteressanten Jünglings.
- Einsätze: 10
- Spielminuten: 519
- Tore/Vorlagen: 1/2
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