Interview

Ceballos erklärt Verbleib bei Arsenal – aktuell keine Gedanken an Real

Daniel Ceballos erklärt in einem Interview mit der Sportzeitung MARCA, warum er den FC Arsenal im Januar trotz andauernder Reservistenrolle nicht verlassen hat. Der bis Saisonende ausgeliehene Mittelfeldspieler spricht zudem über die Form von Real Madrid und seine Zukunft. Von Toni Kroos schwärmt der 23-jährige Spanier.

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Daniel Ceballos
Ceballos ist ohne Kaufoption bis Saisonende ausgeliehen – Foto: Glyn Kirk/AFP via Getty Images

DANIEL CEBALLOS über…

…die Spekulationen im Januar um einen vorzeitigen Abgang vom FC Arsenal: „Während Transferperioden war es um mich herum nie ruhig. Weder im Sommer noch im Winter. Wenn man vor einer Europameisterschaft fünf oder sechs Spiele nicht bestreitet, fängt man an, nervös zu werden. Aber mit kühlem Kopf habe ich dann nicht an einen Abgang gedacht. Wenn man gut nachdenkt, weiß man, dass man gerade eine zweieinhalb Monate lange Verletzungspause hinter sich hat. Du glaubst, dein Körper sei bei 100 Prozent, aber das ist er nicht. Man legt alles auf eine Waage. Und wenn du weißt, dass Arsenal sich sehr um dich bemüht hatte, dann musst du das Vertrauen zurückzahlen. Wenn ich das schaffe, wird das einen hohen Wert haben. Von einer Verletzung zurückzukehren und der Mannschaft dann dabei zu helfen, Ziele zu erreichen, wird ein besseres Gefühl hinterlassen als wenn ich die feige Entscheidung getroffen hätte, zu gehen. Arsenal hat auf mich gesetzt und ich kann sie nicht im Stich lassen. Es ist an der Zeit, einen Schritt nach vorne zu machen.“

…seinen London-Aufenthalt: „Ich lerne bei Arsenal in jeder Hinsicht dazu. Jeder Fußballer würde gerne mal in der Premier League spielen, bevor er seine Karriere beendet. Bei mir ist es schon in einem jungen Alter der Fall. Ich liebe den Fußball und wem der Fußball gefällt, der muss auch die Premier League mögen. Die Liga ist in physischer Hinsicht etwas anspruchsvoller als die spanische. Taktisch und technisch macht sie große Fortschritte.“

…seinen Muskelbündelriss, den er zum Ende des Jahres 2019 in Madrid auskurierte: „Arsenal und Real Madrid hatten entschieden, dass es für mich am besten wäre, mich in Madrid von meiner Verletzung zu erholen. Wegen der Sprache und weil ich die Ärzte und Physiotherapeuten gut kenne. Ich denke, das war die beste Entscheidung. Ich war anderthalb Monate in Madrid, ehe ich nach London zurückgekehrt bin. Das eine oder andere Mal bin ich den Spielern von Real über den Weg gelaufen. Jeder sagte mir, dass ich vermisst werde. Das macht mich stolz. Ich habe auch den Trainer gegrüßt, der mir mitteilte, dass er die Spiele von Arsenal verfolgt. Das hat mich stolz gemacht.“

…das Interesse des FC Liverpool im letzten Sommer: „Dass solch ein Klub dich haben will, macht einen stolz. Aber ich hatte mich wegen (Unai) Emery für Arsenal entschieden. (Jürgen) Klopp ist ein großartiger Trainer, aber man muss auf die Spielphilosophie jeder Mannschaft schauen. Mein Spiel würde zu Liverpool nicht so gut passen.“

…die Saison und Verfassung von Real: „Madrids Wandel von einer zur anderen Saison ist brutal. Die Mannschaft ist sehr kompakt, in der Defensive vielleicht besser als in der Offensive. Aber das liegt nicht nur an der Arbeit der Verteidiger, sondern an der Arbeit von jedem. Madrid weiß, dass ein, zwei eigene Tore immer fallen werden. Ohne Gegentor zu bleiben, wie es in so vielen Spielen der Fall war, ist daher denke ich der Weg, den sie weitergehen sollten, um Meister zu werden.“

…seine Zukunft: „Real Madrid ist mein Klub und ich gehöre zu diesem Klub. Ich bin mit der klaren Intention gegangen, in einer Mannschaft zu spielen und mich als Protagonist zu fühlen. Ich glaube, dieses Jahr hätte ich in Madrid nicht die Spielminuten bekommen, die ich mir gewünscht hätte. Momentan ziehe ich nicht in Erwägung, zurückzukehren. Ich konzentriere mich auf Arsenal. Indem ich meinen Job gut mache, wird es schon eine Möglichkeit auf eine Rückkehr zu Real Madrid geben. Der Fußball ist sehr schnelllebig. Wir hoffen, unsere Ziele bei Arsenal zu erreichen und dass ich mir danach einen Lebenstraum erfülle: mit Spanien an einem Turnier teilnehmen.“

Daniel Ceballos
Ceballos ist bis 2023 an Real gebunden – Foto: Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images

…seinen Wechsel zu den Königlichen: „Es gibt nur wenige Spanier, die mit 20 zu Real Madrid wechseln. Du weißt, dass du zu einem Klub gehst, bei dem die Erwartungen extrem hoch sind, dass dort die besten Spieler der Welt auf deiner Position spielen. Aber es ist ein Schritt, den du nie in deinem Leben bereuen wirst. Wenn Madrid, der beste Klub der Welt, dich will, musst du dorthin gehen. Die zwei Jahre dienten mir dazu, mich persönlich und fußballerisch stark weiterzuentwickeln.“

…Toni Kroos: „Während meiner zwei Jahre in Madrid habe ich ihm in der Kabine zugehört. Jeder wollte mit ihm zusammenspielen. Er ist ein Fußballer mit einem kühlen Kopf, dessen Beine in wichtigen Momenten nicht zittern und der den Fußball wie kein anderer versteht. Nicht nur mit dem Ball. Er ist sehr intelligent, wenn es darum geht, Druck zu machen und den Ball zu erobern. Ich erinnere mich an das Champions-League-Finale in Kiew. In der ersten Halbzeit hat Liverpool uns ein sehr hohes Tempo abverlangt. Spieler wie (Luka) Modrić, (Sergio) Ramos, Cristiano (Ronaldo) wurden nervös, aber ich sah Toni und auch Karim (Benzema) und das waren Spieler, die den Unterschied ausgemacht haben. Sie waren ruhig, wollten den Ball. Es gefällt einem immer, solche Spieler an der Seite zu haben.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Schon wieder ein paar wirklich seltsame Aussagen dabei. Generell hat Typ eine etwas bizarre Selbstwahrnehmung.
 
Schon wieder ein paar wirklich seltsame Aussagen dabei. Generell hat Typ eine etwas bizarre Selbstwahrnehmung.
Weniger reden und Leistung zeigen!Valverde ist jetzt schon weiter mit seinen 21 Jahren!Bei größerer Konkurrenz und noch mehr Druck!Mach mal den nächsten Schritt ,dann darfst du mehr reden...
 

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