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Heynckes trauert um Sanz: „Imposante Persönlichkeit“

Jupp Heynckes zeigt sich ob des plötzlichen Ablebens von Lorenzo Sanz tief betroffen. In einem Gastbeitrag für den Kicker verabschiedet sich der ehemalige Real-Coach von „einer imposanten Persönlichkeit“ mit „edler Gesinnung“.

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Heynckes Sanz
Sanz (r.) und Heynckes (2.v.r.) nach dem Gewinn von “La Séptima” – Foto: imago images / Team 2

„Wir hatten eine großartige Beziehung“

Der Tod von Ex-Präsident Lorenzo Sanz, der am Samstag an den Folgen einer Corona-Infektion verstarb, trifft den Madridismo ins Mark. Mit Jupp Heynckes nahm nun auch der Trainer von “La Séptima” – Reals siebter Europapokal stellt wohl Sanz’ größtes sportliches Vermächtnis dar – in einem bewegenden Nachruf Abschied.

Dass der einstige Geschäftsmann dabei zunächst auf eine stationäre Behandlung habe verzichten wollen, um kein Krankenbett für andere Patienten zu blockieren, stünde laut Heynckes sinnbildlich für den Menschen Sanz. „Diese edle Gesinnung zeichnete diesen feinen Mann aus. Lorenzo Sanz war eine imposante Persönlichkeit, mit dem ich mich als Real-Trainer in der Saison 1997/98 intensiv austauschte. Wir hatten eine großartige Beziehung von Präsident zu Trainer und von Mensch zu Mensch.“

Sanz nach dem Gewinn von la Séptima mit dem Pokal – Foto: imago images / WEREK

Passend dazu hatte „Don Jupp“ auch eine Anekdote parat, die sich just nach dem Champions-League-Sieg 1998 abgespielt hatte: „Nach dem Finale in Amsterdam und der Rückkehr nach Madrid wurde meine Frau plötzlich sehr krank. Schon eine Stunde nach ihrer Einlieferung in die Klinik saß der Präsident Sanz mit seiner Frau an ihrem Krankenbett. Señora Sanz bot meiner Frau sogar an, die ganze Nacht im Krankenzimmer zu verbringen. Was für eine menschliche Geste! Was für eine noble Familie!“

Heynckes leidet mit den Spaniern und Portugiesen

Die Nachricht vom Tod seines ehemaligen Weggefährten habe ihn „sehr getroffen“, so der 74-Jährige. „Mein Mitgefühl gilt Frau Sanz, ihren Kindern, der gesamten Familie. Ich trauere mit ihnen.“

Dass seine alte Heimat insgesamt so sehr unter dem Coronavirus zu leiden habe, setze ihm unheimlich zu: „Da auch in Spanien und Portugal, wo ich als Trainer lange Jahre tätig war, diese Pandemie in besonders erschreckendem Ausmaß wütet, spüre ich eine ungemeine persönliche Betroffenheit. Wahnsinnig bedrückend wirkt sich aus, dass die Familien ihre Liebsten in ihren letzten Stunden nicht begleiten und sich nicht von ihnen verabschieden können. Wir sind bei ihnen. Es ist eine weltweite Tragödie.“

Auch deshalb schloss der Triple-Coach von 2013 seinen Nachruf mit der eindringlichen Bitte, die Vorgaben der Behörden zu beachten und, sofern möglich, unbedingt zu Hause zu bleiben: Halten Sie sich an die Regeln! Bleiben Sie zu Hause!

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von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

Kommentare
Diese beiden Herren verkörpern all jene Werte die unseren Verein so edel und wertvoll machen und waren wohl mit einer der Gründe warum es mich schon als kleines Kind dazu bewog mir dieses wunderbare weiße Trikot über zu ziehen. In Leuten wie Hierro, Sanchis, Raul, Zidane oder Carvajal erkenne ich diesen Geist wieder und ich bin mir sicher diese edle Art die diese Leute verkörpern werden die Fans dieses Vereins auch in den kommenden Jahrzehnten stolz machen. Nicht nur durch gute Ergebnisse und Titel, sondern eben auch und vor allem wegen des WIE! DANKE FÜR ALLES SENOR SANZ!
 
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