Welches Tor hat den stärksten Eindruck als Kind auf dich hinterlassen?
Carlos: “Wenn ich nicht über meine Tore sprechen soll, muss ich das Tor von Eder während der Weltmeisterschaft 1982 nennen. Ich habe das Tor sehr geliebt. Zum einen, weil es eine Weltmeisterschaft war und das Nationalteam von 1982 in meinen Augen das Beste war. Zum anderen, weil ich mit Eder zusammenspielte und er für mich phänomenal war. Er erzielte ein herausragendes Tor. Ich weiß nicht genau, ob es gegen die Tschechoslowakei war (es war die Sowjetunion; d. Red.). Er kontrollierte den Ball und schoss ein unglaubliches Tor.”
Arbeloa: “Ich war nicht mehr allzu jung, zehn oder elf Jahre. Das Tor, das Zamorano gegen ‘Depor’ schoss – jenes, das uns den Liga-Titel 1994/95 brachte. Nach vielen Jahren des vergeblichen Versuchs, die Liga wieder zu gewinnen, glaube ich, dass dieses Tor eines der Tore war, die ich am meisten gefeiert habe.”
Was ist deine erste Erinnerung an Madrid?
Carlos: “Meine erste Erinnerung: Das erste Mal, dass ich das Madrid-Trikot überstreifte. Ich werde mich immer daran erinnern, weil ich Brasilien verließ, um in Spanien zu spielen, in Madrid. Als sich die Möglichkeit zu unterschreiben ergab, (…) sagte ich: ‘Das ist ein Traum, der wahr wird.’ Das ist das erste Bild, das mir sofort in den Kopf schießt.”
Arbeloa: “Ich erinnere mich, dass wir, als ich als Jugendspieler in Madrid auf dem alten Trainingsgelände an der Castellana ankam, an all den Autos der Spieler der ersten Mannschaft vorbeiging. Du konntest sie dort sehen – so nah und doch so fern. Es war wirklich beeindruckend, als Kind all diesen Stars so nah zu sein. Das ist eine tolle Erinnerung, die ich in mir trage.”
Und was ist deine schönste Erinnerung an Madrid?
Carlos: “Die Champions-League-Titel. All die Europapokale, die wir gewonnen haben, sind wirklich wunderbare Erinnerungen. (…) Die Atmosphäre in der Kabine, jeden Tag zu trainieren, die Reisen. Wenn die Stimmung gut ist, bringt das die Erfolge mit sich. (…) Alles, was ich in diesem Klub erlebt habe, sind Erinnerungen, Erinnerungen, die nur Wenige machen durften. Und wir haben das Privileg, all das genossen zu haben.”
Arbeloa: “Ja, es ist wahr. Wenn du mit Madrid die Champions League gewinnst, ist es, als würdest du den Himmel berühren. Aber ich habe immer gesagt, dass eines der Dinge, das mich am stolzesten gemacht haben, die Tatsache ist, dass ich in der Lage war, an der Seite all meiner Idole zu spielen, die ich zuvor im Fernsehen bewundert habe. Als ich mein Debüt gab, spielte ich mit Zidane, Figo, Roberto Carlos, Raúl… Mit all diesen Menschen, die ich im Fernsehen sah und die für mich wie von einem anderen Planeten schienen – sie wurden ‘Galácticos’ genannt, weil sie quasi Außerirdische waren – auf dem Platz zu stehen und die Kabine zu teilen und zudem wie einer von ihnen behandelt zu werden, dafür bin ich dankbar.”
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Was ist deine Lieblingsserie?
Arbeloa: “Ich glaube ‘Die Sopranos’ und ‘Friends’. Das sind zwei sehr unterschiedliche Serien, die jeweils einen großen Einfluss auf mich hatten.”
Carlos: “Zuhause hat Papa Roberto keine Pause. Deshalb habe ich wenig Zeit, einen Film oder eine Serie zu schauen. Ich habe einige gesehen, bin aber kein großer Filmfreak. Ich verstehe nicht, warum man sich vor den Fernseher setzt. Aber ich gucke immer Nachrichten. Das letzte Mal, als ich ins Kino ging, bin ich eingeschlafen. Ich bin es nicht gewöhnt, Filme zu gucken.”

Wie hast du dich gefühlt, als du das erste Mal im Estadio Santiago Bernabéu für Real Madrid aufgelaufen bist?
Arbeloa: “Ein bisschen nervös, offensichtlich. Ich glaube, es war ein Copa-del-Rey-Spiel. Du spürst deine Nerven immer, wenn du diese Treppen hinuntergehst – und du musst dann die nächsten Treppen meistern. Du siehst das volle Bernabéu, das Spielfeld. Das ist eine Verantwortung, ein Gefühl, mit dem du umzugehen lernen musst. Bis zum Anstoß bist du nervös, aber das ist normal in diesem Moment, unter diesen Umständen. Etwas zu erreichen, für das du hart gekämpft hast, macht dich nervös, bis es dann losgeht. (…) Du (meint Carlos; d. Red.) würdest nicht mal nervös sein, richtig? Du bist so entspannt oder?”
Carlos: “Nein, ich habe mir nur die 80.000 Menschen dort angeguckt. Ich war niemals nervös, niemals verkrampft. Ich habe mir meinen Traum erfüllt, in diesem legendären Stadion zu spielen – in dem Trikot, das so viele große Spieler getragen haben. Außerdem, während unserer Ära, hatten wir die Verantwortung, die Champions League zu gewinnen – 32 Jahre, nachdem der Klub diese zuletzt gewonnen hatte. Wenn ich also nervös oder besorgt gewesen wäre, denke ich, dass wir nicht eine solch gute Saison gespielt hätten. Vom ersten bis zum letzten Match war es das Gleiche: Die Aufregung, das Real-Trikot zu tragen, die Freude, Italien zu verlassen und nach Spanien zu gehen und so viele schöne Titel zu gewinnen.”
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