Historie

„Unvergesslich“: Ancelotti schwärmt von Real, Ramos und Ronaldo

Carlo Ancelotti schwärmt von seiner Zeit bei Real Madrid und freut sich über den Gewinn des Champions-League-Titels. Von Cristiano Ronaldo und Sergio Ramos zeigt sich der italienische Ex-Coach der Königlichen angetan. 

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Carlo Ancelotti Sergio Ramos
Ancelotti war unter den Stars von Real beliebt – Foto: imago images / Alterphotos

„Du willst Real trainieren – wenn auch nur einen Tag“

MADRID. Er war nur zwei Jahre lang da. Und seine Etappe endete wenig rühmlich mit einer Entlassung. Dennoch gehört Carlo Ancelotti zu den ehemaligen Trainern von Real Madrid, an die man sich gerne zurückerinnert. Wegen seiner menschlichen Art – aber vor allem wegen eines riesigen Erfolgs: Während ein Fabio Capello, ein Bernd Schuster oder ein José Mourinho vor ihm an der Mission, den zehnten Champions-League-Titel der Klubhistorie zu gewinnen, gescheitert waren, gelang unter der Regie des Italieners der große Coup.

Dank eines 4:1 nach Verlängerung wurde der Traum von „la Décima“ am 24. Mai 2014 gegen Atlético Realität – und das gleich in der ersten Saison unter „Carletto“, in der das weiße Ballett rund einen Monat zuvor die Copa del Rey gegen den FC Barcelona gewonnen hatte.

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„Die Mannschaft hatte in den Jahren zuvor das eine oder andere Problem. Der Umstand, zwölf Jahre lang nicht die Champions League gewonnen zu haben, sorgte für eine Besessenheit, weil Real Madrid es gewohnt ist, in Europa eine Menge zu gewinnen. Ich hatte das Glück, den Titel in meinem ersten Jahr zu gewinnen“, erinnerte sich Ancelotti, der nach den Stationen Bayern München und SSC Neapel inzwischen in England für den FC Everton tätig ist, in einem Interview mit Ex-Abwehr-Star Jamie Carragher bei SKY SPORTS.

Madrid sei für ihn insgesamt „eine unvergessliche Erfahrung. Wenn du Trainer bist, willst du Real Madrid trainieren – auch wenn es nur für einen Tag deines Lebens ist. Ich war zwei Jahre dort und es war unvergesslich. Ein top organisierter Klub mit fantastischen Einrichtungen und einer unglaublichen Mannschaft“.

Ronaldo von Abwehrarbeit befreit

Das Aushängeschild dieses Teams: Cristiano Ronaldo. Der Superstar erhielt von Ancelotti die Freiheit, sich allein auf das Angriffsspiel zu fokussieren. Der 60-Jährige: „Du musst keine Mannschaft für Cristiano zusammenstellen. Du musst für ihn seinen Platz finden. Natürlich muss man gemeinsam arbeiten, weil die Mannschaft das Wichtigste ist, aber Stürmer wie Cristiano sind in der Lage, in jedem Spiel zu treffen. Deshalb sollte man ihn mit defensiven Konzepten nicht überlasten. Für einen Trainer ist es sehr einfach, ihn zu trainieren. Er ist fantastisch, ernsthaft, hat eine Persönlichkeit und ist motiviert. So ist es am einfachsten.“

Ancelotti schwärmt von Leader Ramos

Ebenso gerne arbeitete Ancelotti mit Sergio Ramos, damals noch zweiter Kapitän hinter Iker Casillas, zusammen. „Ramos hat eine fantastische Qualität. Seine beste ist nicht die Taktik, nicht die Technik, sondern sein Charakter und seine Persönlichkeit, um all seine Mitspieler zu motivieren. Während meiner Zeit war Ramos in dieser Hinsicht sehr wichtig. Er ging in wichtigen Spielen und entscheidenden Momenten immer voran“, so der Fußball-Lehrer.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Und diesen grandiosen Mann ersetzte Flo mit Benitez?
Man muss aber auch sagen dass Benitez von Anfang an überhaupt keine Chance hatte bei Real erfolgreich zu werden. Ancelotti wurde von den Spielern wie auch von den Fans geliebt. Beim letzten Spiel von Ancelotti als Real Trainer war ich im Stadion und der Rückhalt von den Fans für ihn war einfach fantastisch. Jedem war klar, dass er wahrscheinlich entlassen wird und die Fans standen nach dem Abpfiff noch da und haben minutenlang "Ancelotti" gesungen. Gänsehaut pur. Nach seiner für mich nicht nachvollziehbaren Entlassung war es klar dass der nachfolgende Trainer keine Chance hat.
 
Ich hab Ancelotti ohne 12 Kaugummis im Mund gar nicht wieder erkannt.
 

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