Historie

Mourinho sagte Real vor Unterschrift 2010 zweimal ab

José Mourinho verrät, Real Madrid vor 2010 zweimal absagt zu haben. Die Entscheidung für eine Unterschrift bei den Königlichen sei nach dem Champions-League-Halbfinale von Inter Mailand gegen den FC Barcelona gefallen.

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Jose Mourinho
Mourinho war drei Jahre Real-Trainer – Foto: REAL TOTAL / imago images / MB Media Solutions

Absage 2009, Absage zwischen 2004 und 2007

MADRID/LONDON. Ein Sprichwort besagt: Der Zug Real Madrid hält nur einmal. Es gibt aber auch Ausnahmen – wie etwa im Falle von José Mourinho. Der „Special One“ hatte den Königlichen nach eigener Aussage sogar zweimal einen Korb gegeben, ehe er sich zur Saison 2010/11 mit ihnen einigte und Inter Mailand nach dem Triple den Rücken kehrte.

„Ich wollte nach Madrid gehen. Sie hatten mich schon ein Jahr zuvor gewollt, aber Massimo Moratti (damals Inter-Präsident; d. Red.) überzeugte mich von einem Verbleib. Ich hatte Madrid auch schon abgesagt, als ich bei Chelsea war. Dreimal kannst du Madrid aber nicht absagen, plauderte der Portugiese, dessen erste Amtszeit bei Chelsea von 2004 bis 2007 angedauert hatte, in der Zeitung LA GAZZETTA DELLO SPORT aus dem Nähkästchen.

Nach Sieg im Camp Nou für Real entschieden

Den Entschluss für eine Unterschrift bei dem weißen Ballett habe er im Frühjahr 2010 „nach dem Halbfinal-Rückspiel gegen Barcelona (1:0 für Inter; d. Red.) getroffen, weil ich wusste, dass wir die Champions League gewinnen werden. Und nach dem Finale sagte Moratti mir: ‚Hiernach hast du das Recht, zu gehen‘“, erinnerte sich der 57-Jährige.

Jose Mourinho
Denkwürdig: Mourinho läuft Ende April 2010 nach Inters Final-Einzug jubelnd über den Rasen des Camp Nou – Foto: imago images / AFLOSPORT

„…dann hätte ich Inter vielleicht nicht verlassen“

Erstaunlich: Nach dem Königsklassen-Triumph im Estadio Santiago Bernabéu reiste Mourinho nicht mit Inter zurück nach Italien, um diesen dort weiter zu feiern. Bei Real wird man sich darüber gefreut haben, denn „wenn ich nach Mailand zurückgekehrt wäre, wo die Fans meinen Namen gesungen hätten, hätte ich Inter vielleicht nicht verlassen. Ich hatte zu dem Zeitpunkt nicht in Madrid unterschrieben. Wer behauptet, ein Delegierter von Real Madrid sei vor dem Finale in unser Hotel gekommen, erzählt Dummheiten“.

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Am 28. Mai 2010, sechs Tage nach dem Endspiel, wurde Mourinhos Real-Engagement offiziell. Präsident Florentino Pérez sägte dafür Manuel Pellegrini ab, der erst ein Jahr im Amt gewesen war und die bis dahin beste LaLiga-Saison der Vereinsgeschichte gespielt, aber nicht die Meisterschaft gewonnen hatte. Den heutigen Coach von Tottenham Hotspur hielt es schließlich bis Mitte 2013 bei dem weißen Ballett. Er gewann den Liga-Titel, die Copa del Rey und die Supercopa de España. Für den großen Wurf, den Champions-League-Titel, reichte es nicht. Dreimal in Folge schied Real im Halbfinale aus.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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