
Lissabon Favorit auf Austragung
MADRID/NYON. Das Finale der UEFA Champions League-Saison 2019/20 hätte ursprünglich am 30. Mai in Istanbul steigen sollen. Doch die Corona-Pandemie hat neben zahlreichen anderen Fußballwettbewerben auch die Pläne des europäischen Fußballverbands über den Haufen geworfen. Im August soll die Königsklasse, die seit Februar pausiert ist, fortgesetzt werden. Doch als Finalort kommt dem Vernehmen nach Istanbul nicht mehr in Frage. Hatte die BILD-Zeitung zuletzt berichtet, Lissabon würde den Zuschlag erhalten, bringt nun mit José Luis Martínez-Almeida Madrids Bürgermeister die spanische Hauptstadt als möglichen Alternativ-Austragungsort ins Spiel.
“Es wären großartige Nachrichten für die Stadt Madrid”, teilte der 45-Jährige dem spanischen Fernsehkanal TRECE TV mit und erklärte: “Ein internationales Ereignis wie das Champions-League-Finale ist gerade in dieser Zeit sehr wichtig, denn es würde zeigen, dass Madrid in der Lage ist, die sehr dramatische Situation, die wir durchlebt haben, in kurzer Zeit rückgängig zu machen.”
Wann erfolgt die Verkündung? UEFA tagt am 17. Juni
Laut dem Bürgermeister wäre es ein starkes Zeichen, das Madrid setzen würde: “Es wäre eine Botschaft an die Welt, dass wir nie aufgegeben haben und dass wir zurück sind. Im Namen des Stadtrats möchte ich meine uneingeschränkte und volle Unterstützung für das Champions-League-Finale in Madrid zum Ausdruck bringen. Es bestehen angemessene Sicherheitsbedingungen, wir verfügen über die Infrastruktur und die öffentlichen Dienste, um das Ereignis austragen zu können.”
Welche Stadt den finalen Zuschlag erhält, verkündet die UEFA wohl am 17. Juni. Neben Madrid, das bereits letztes Jahr das Finale zwischen Liverpool und Tottenham austrug, und Lissabon sind auch noch Frankfurt und Moskau im Gespräch. Vieles deutet allerdings darauf hin, dass sich der europäische Fußballverband bereits für Portugals Hauptstadt entschieden habe. Einen großen Vorteil gegenüber anderen Mitbewerbern soll Lissabon demnach haben, da kein portugiesischer Teilnehmer mehr in der Königsklasse vertreten ist und darüber hinaus die Forderungen der UEFA nach Steuerfreiheit erfüllt werden.
Welche Stadt auch immer als neuer Standort ausgewählt wird, kann sich offenbar auf mehr als nur ein Finale freuen. Angeblich plant die UEFA nämlich die Fortsetzung des Wettbewerbs in einem Finalmodus, wobei es ab den Viertelfinale wohl nur noch jeweils ein Spiel und nicht mehr Hin- und Rückspiel pro K.o.-Runde geben wird. Sämtliche Partien würden nichtsdestotrotz unter Ausschluss der Zuschauer ausgetragen werden. Eine endgültige Entscheidung soll bald verkündet werden.
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