
“Ich wollte, dass Marcelo mit Roberto Carlo trainiert”
MADRID. Kurzer Rückblick in das Jahr 2007. Das Estadio Santiago Bernabéu durfte sich über den damals wohl besten Linksverteidiger der Welt freuen: Roberto Carlos. Der Weltmeister von 2002 war allerdings auch schon im Herbst seiner Karriere angelangt, und so suchte Real einen würdigen Nachfolger auf der Position. In der Winterpause verpflichteten die Königlichen schließlich Marcelo vom brasilianischen Klub Fluminense für umgerechnet 6,5 Millionen Euro. Doch gleich nach dem Transfer wollte der damalige Trainer Fabio Capello den Abwehrspieler wieder loswerden. “Marcelo war 18 und vollkommen unbekannt. Capello wollte ihn wegschicken, aber ich wehrte mich dagegen, weil ich wollte, dass er mit Roberto Carlos trainiert”, erzählte Mijatović gegenüber der Reporter-Vereinigung ISMAS.
Geplant war eine Leihe im darauffolgenden Sommer. Doch nicht mit Marcelo. „Sie müssen schon Flüche aufbringen, damit ich das (den Leih-Vertrag; Anm. d. Red.) unterschreibe“, verriet der Brasilianer in einem Interview mit The Players‘ Tribune.
Vom Meister gelernt
Marcelo blieb und füllte die Fußstapfen des danach abgewanderten Carlos voll aus. Einen maßgeblichen Anteil daran hatte auch Mijatović. “Meiner Meinung nach ist Roberto Carlos der beste Linksverteidiger der Geschichte. Aber ich wusste, dass wir einen jungen Spieler als Nachfolger holen mussten”, erklärte der Jugoslawe und fügte anschließend hinzu: “Mit einem Weltklassespieler wie Roberto Carlos zu trainieren, zu sehen wie er lebt, seine Ratschläge anzunehmen – das ist weitaus mehr wert als zehn oder 15 Einsätze während einer Leihe”.
“Pedja” sollte recht behalten, auch weil Carlos nach der Saison 2006/07 zu Fenerbahçe wechselte. Seitdem zaubert Marcelo auf der Linksverteidiger-Position und kommt auf bislang 507 Einsätze im Trikot des Rekordmeisters – 38 Tore und 96 Vorlagen gelangen ihm in diesem Zeitraum. Ebenfalls absolute Weltklasse: 21 Titel feierte Marcelo bislang und teilt sich den ersten Platz mit drei weiteren Real-Legenden.
Auch wenn es beim Brasilianer in letzter Zeit nicht so optimal lief und er mit Ferland Mendy um den Stammplatz kämpfen muss, hält sein Trainer viel vom 32-Jährigen. „Über Marcelo wird viel geredet. Dass er mal gut und mal schlecht ist. Marcelo ist Marcelo”, schwärmt Zinédine Zidane. Auch über die Zukunft der Nummer 12 wurde viel spekuliert. Doch nach dem er die Gerüchte um einen angeblichen Juventus-Wechsel dementierte, kann man davon ausgehen, dass das Publikumsliebling seinen bis 2022 datierten Vertrag erfüllt und womöglich seine Karriere in Madrid beenden wird.
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