
„Auf der Bank sitzen, die schlimmste Bestrafung“
LONDON/MADRID. Bis 2022 ist der Vertrag von Gareth Bale bei Real Madrid noch datiert. Dass der 31 Jahre alte Flügelspieler sein Arbeitspapier erfüllen möchte, machte sein Berater Jonathan Barnett über die vergangene Spielzeit hinweg öfters deutlich. Der walisische Nationalspieler zählt bei den Königlichen immerhin zu den Top-Verdienern, auf dem Platz ist davon aber nichts mehr zu sehen. Die Zeiten, in denen Bale bei den Blancos mit seinen Leistungen auf dem Platz für Aufsehen sorgen konnte, sind wohl vorbei – so sieht es auch Jürgen Klinsmann, der dem vierfachen Champions-League-Sieger daher inständig zu einem Transfer rät.
“Die Zeit vergeht als Spieler derart schnell und du kannst diese nicht verschwenden”, erklärte der bis Februar 2020 bei Hertha BSC angestellte Trainer dem britischen Sportradiosender TALKSPORT2. Dass Bale seine Zeit in Madrid absitzt, könne der 56-Jährige nicht nachvollziehen: “Auf der Bank zu sitzen, ist für einen Spieler die schlimmste Bestrafung. Das Wichtigste als Profi ist, dass du auf dem Feld bist und spielst.”
„Geld hat auf die Entscheidung von Gareth keinerlei Einfluss“
Und das macht der Waliser offensichtlich nicht – zumindest derzeit nicht bei Real. “Wenn die Dinge nicht gut laufen”, so Klinsmann “musst du früher oder später eine Lösung dafür finden und in Erwägung ziehen, ob es nicht an der Zeit ist, weiterzuziehen.” Für den in Göppingen geborenen Fußballlehrer spiele die Bedeutung des Geldes dabei zwar einen wichtigen Faktor, aber dennoch sei es wichtig, “zu spielen, Tore zu schießen und Rekorde aufzustellen. Irgendwann inmitten deinen 30ern möchtest du aufhören und sagen: ‘Ok, schau dir meine Karriere an, ich habe es geschafft, in X Spielen X Tore in verschiedenen Wettbewerben zu erzielen.”
Der finanzielle Aspekt sei im Falle Bale laut Klinsmann daher nicht mehr relevant: “Geld hat auf die Entscheidung die Gareth nun treffen muss keinerlei Einfluss – persönliche Faktoren jedoch schon, denn es geht dabei um die Familie und den Lebensstil.” Eine perfekte Adresse hätte der frühere Mittelstürmer, der neben dem FC Bayern und anderem für Tottenham spielte, für den 31-Jährigen parat – und zwar die Premier League: “Wir würden ihn gerne Woche für Woche im Fernsehen zusehen. Als Tottenham-Fan würde ich ihn deshalb gerne zurück bei den Spurs sehen.” Ob Bale Madrid in diesem Sommer aber tatsächlich verlässt? Eher unwahrscheinlich, zumal in Krisenzeiten kaum ein Klub sein Gehalt stemmen kann und will.
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