
„Sie dachten, Bale könnte noch gebraucht werden“
MADRID. Um Gareth Bale gab es im vergangenen Jahr ein wahres Transfertheater. Der Waliser stand bei den Königlichen schon unmittelbar vor dem Abgang in Richtung China. Einen Wechsel zu Jiangsu Suning verhinderten die Madrilenen letztlich aber doch. Und offenbar sogar auch einen Transfer in die Premier League, der laut Aussagen von Ramón Calderón, zwischen 2006 und 2009 Präsident beim spanischen Rekordmeister, angeblich 100 Millionen Euro in die Klubkasse gespült hätte.
“Ich weiß, dass es vergangenes Jahr am letzten Transfertag ein Angebot aus der Premier League gab”, gab Calderón gegenüber dem britischen Sportradiosender TALKSPORT zur Kenntnis, wissen zu wollen, dass sein ehemaliger Arbeitgeber doch noch die Möglichkeit gehabt hätte, den Offensivspieler zu verkaufen. “Sie boten 100 Millionen Euro, aber Real Madrid hat die Offerte abgelehnt, da sie dachten, Bale könnte noch gebraucht werden.”
China-Wechsel geplatzt – Premier-League-Angebot ausgeschlagen?
Um welchen Verein aus dem englischen Fußballoberhaus es sich genau handle, das wolle der 69-Jährige nicht verraten: “Ich darf keinen keinen Namen nennen, aber ich weiß, wer es war.” Laut dem Spanier bereue man in Madrid aber nun das ausgeschlagene Angebot: “Sie dachten, dass er noch wichtig werden und ein Kandidat für die Startelf sein könnte.”
Schenkt man den Aussagen des Ex-Präsidenten Glauben, scheint bei den Verantwortlichen der Königlichen nach den Testspielen im Vorsommer, von denen man eines sogar 3:7 gegen Stadtrivalen Atlético verlor, und der schweren Knieverletzung von Marco Asensio, doch ein Umdenken in der Causa Bale stattgefunden haben. Darauf deuten auch die Aussagen von Jiangsu-Trainer Cosmin Olăroiu, der seine Reihen mit dem Flügelspieler verstärken wollte. Ihm zufolge änderte man in Madrid plötzlich die Meinung und verlangte letztlich doch eine Ablöse, weshalb der Deal platzte.
„Sehe keinen Verein, der Bales Gehalt stemmt“
Wie in diesem Transferfenster, das bis 5. Oktober offen hat, mit Bale weitergeht, scheint weiterhin offen zu sein. Entgegen den Aussagen seines Beraters, Jonathan Barnett, könne sich der 31-Jährige einen Abgang aus der spanischen Hauptstadt vorstellen. Calderón sieht die Situation jedoch kompliziert: “Für jeden Verein ist es schwierig, sein Gehalt zu stemmen – gerade in der Lage, in der sich der Fußball aktuell befindet.”
Ob es derzeit überhaupt konkrete Interessenten gibt, scheint wohl ebenso unklar. “Ich denke Real Madrid würde ihn jetzt sogar ablösefrei ziehen lassen. Das wäre die Lösung. Ein Verein, der 40 Millionen Euro pro Jahr für einen Spieler zahlt, der 31 Jahre alt ist und in den letzten zwei Jahren nicht regelmäßig gespielt hat, sehe ich aber nicht”, so Calderón.
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