Spielbericht

Gegen den Ex-Klub: Ronaldo schießt Madrid ins Viertelfinale

Es ist vollbracht! Auch die dritte Giganten-Partie innerhalb sieben Tagen geht an die Königlichen. In Unterzahl konnten die Briten dem königlichen Druck nicht standhalten und mussten sich diesen durch die Tore durch Luka Modric und Cristiano Ronaldo bei dessen Rückkehr geschlagen geben.

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Real Madrid zieht im Old Trafford von Manchester United ins Viertelfinale der Champions League ein
Es ist geschafft! Real steht im Viertelfinale der Champions League!

Die dritte Giganten-Partie innerhalb sieben Tagen

MANCHESTER. Fußball ist schon ein toller Sport. Da reisen die Königlichen mit zwei katalanischen Skalps im Gepäck nach England, um auch Manchester in die Schranken zu weisen, müssen dann aber so lange zittern, so sehr kämpfen, so viel über sich ergehen lassen, um in dieses verflixte Viertelfinale der Champions League einzuziehen. Zum vermutlich weltweit meistgesehenen Achtelfinalspiel in der Geschichte der Königsklasse richteten sich natürlich alle Augen auf Cristiano Ronaldo, den Rückkehrer, Klub-Legende auf beiden Seiten. Auch ihm merkte man an, dass es etwas Besonderes war. Er wurde herzlich empfangen, machte häufig den Eindruck, unbedingt überzeugen zu wollen, überhastete und hatte wohl doch ein, zwei Gedanken zu viel im Kopf.

Egal, es gab ja noch zehn andere Königliche auf dem Platz. Unter diesen schenkte José Mourinho Gonzalo Higuaín das Vertrauen im Sturm – der Rest ist inzwischen bekannt. Zu Beginn der Partie sah „the Special One“ seine Mannschaft sehr feldüberlegen, United stand wie im Hinspiel sehr tief und gewährte den Spaniern viel Ballbesitz. Und das aus einem Grund: dadurch lockten sie die in grün auflaufenden Madrilenen weit heraus, um ihre gefährlichen langen Bälle auf die schnellen Welbeck und Van Persie zu spielen. Und so kamen nach den ersten chancenarmen Minuten die „Red Devils“ in diese packende Partie. Die erste dicke Chance setzte Nemanja Vidic nach einer Giggs-Ecke (der Waliser heute in seinem 1000. Pflichtspiel – nie endende Anerkennung!) an den Innenpfosten, bei der zweiten wehrte der ansonsten mehr als stabile Diego López einen Van-Persie-Schuss schlecht ab, war im Nachschuss vom freien Welbeck aber zur Stelle. Real tat sich plötzlich sehr schwer, fand gegen die engmaschige doppel-Viererkette wie schon im Hinspiel kein Durchkommen und musste selbst viel einstecken, da die Roten sich um keine Armarbeit zu schade war. Die ersten 45 Minuten sollten 0:0 aus gehen, einen Verlust mussten die Blancos aber noch hinnehmen: ohne nennenswertes Zutun eines Gegenspielers verletzte sich Ángel Di María und musste noch vor dem Seitenwechsel für Kaká ausgewechselt werden.

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Rot für den Roten, Hoffnung für die Grünen

Dann kam Spielhälfte Nummer 2. In diese starteten die Merengues so schlecht wie nur irgend möglich – neben reichlich Fehlpässen war das unglückliche Eigentor Sergio Ramos‘, als die sonst so zementfeste Defensive den Ball schlichtweg nicht geklärt bekam, der Höhepunkt einer zwischenzeitlichen Bad Taste Party im Old Trafford. Das einzig gute aus dem Gegentreffer in der 48. Minute: an sich war nichts geschehen, Real Madrid musste so oder so treffen, aber endlich fanden die Königlichen ins Spiel, endlich sahen die Zuschauer ein Spiel! Man United stellte sich noch weiter rein, ließ sich kaum raus locken, Higuaín, Özil und Co. konnten regelrecht am Strafraum entlang spazieren – Torgefahr aus der Ferne strahlte keiner aus.

Dann der Schlüsselpunkt der Partie: nach einem von vielen Klärungs-Versuchen versuchte Nani im Mittelfeld an den frisch weg gebombten Ball zu kommen. Die Augen nur auf die sich senkende Kugel gerichtet, holte er das Bein aus und traf Álvaro Arbeloa, der das Fallobst ebenfalls erhaschen wollte, im Bauch. Sheriff Cüneyt Cakir, der seine Colts eh nie locker sitzen hat, kannte kein Erbarmen: Rot für den Roten, Hoffnung für die Grünen. Über 30 Minuten für die Königlichen, um United zu überrollen. Und sie holten weit aus – Kaká und Ronaldo fanden eh schon immer besser zueinander, da zückte Mourinho seinen größten Joker: Luka Modric kam für Arbeloa, der unermüdliche aber offensiv glanzlose Khedira ging auf die Verteidigerposition. Madrids Star-Coach erkannte die Notwendigkeit eines Ballverteilers, der sich dem britischen Bollwerk stellte – und er sollte Recht behalten.

In einer Phase, als viel, viel zu kurze Flanken abgepflückt wurden und Higuaíns Kopfball noch mit letztem Einsatz durch Rafael auf der Linie geklärt wurde, war es der Kroate, der eine Lösung gegen die dichte Verteidigungsreihen fand – ein Weitschuss! Aus 20 Metern fasste er sich ein Herz, United spekulierte nur auf Schnittstellen-Pässe und in Weltklasse-Manier zirkelte die Nummer 19 den Ball um die Verteidigung rum an den langen Innenpfosten – David De Gea hatte keine Chance. Das war Minute 66. Nur drei Minuten später sollte der Madridista endgültig die Fassung verlieren – innerhalb 180 Sekunden drehten die Königlichen die Partie! Modric mit dem Pass in den Strafraum, Higuaín konnte den Ball behaupten und ließ sich auf einen Doppelpass mit Mesut Özil ein, ehe der argentinische Stier den Ball halb Torschuss, halb Pass mit Zug auf den langen Pfosten zog. Sauste die Kugel bei den vorigen Versuchen noch traurig an Freund und Feind vorbei, stürzte sich dieses Mal kein geringerer als Cristiano Ronaldo in das Zuspiel. Er drückte den Ball über die Linie und schoss den Madridismo in den Décima-Himmel! Sein Jubel blieb aus, natürlich. Doch da war er, der Torjäger, der selbst in einem eher mageren Spiel noch zu seinem Tor kommt – auch wenn es gegen seine nie endende Liebe ist. Madrid führte mit 2:1 und was folgte waren wütende Angriffs-Donner des englischen Tabellenführers, für die nun auch Wayne Rooney auf Torejagd ging. Einer hatte gehörig etwas dagegen: Diego López parierte gleich mehrere Hochkaräter durch die Sturm-Bestien Uniteds ab und flog wie ein Flummi durch den eigenen Strafraum und hielt das Ergebnis.

Es blieb beim 2:1. Madrid bezwingt Manchester und zieht ins Viertelfinale der UEFA Champions League ein! In einer packenden und dramatischen Partie war es sicher auch der harte Platzverweis gegen Nani, der den Königlichen die nötige Hoffnung brachte. Spektakuläre sieben Tage gehen zu Ende in denen man zwei Mal den FC Barcelona und ein Mal Manchester United schlug. Wahnsinn! Dem Traum von la Décima sind die Blancos natürlich einen großen Schritt näher – gegen wen es in der Runde der letzten Acht geht, wird am 15. März ausgelost. Vorher tritt man noch am 10. März um 19 Uhr bei Celta Vigo an (LIVE auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker), die Liga läuft ja auch noch weiter.

Nur solange der Vorrat reicht: Nur 35 statt 80 Euro für ein Real-Trikot!

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Inhaltsverzeichnis

  1. Seite 1 Spielbericht zum CL-Achtelfinalrückspiel bei Manchester United
  2. Seite 2 Spielstatistik und REAL TOTAL-Spieler des Tages
von
Nils Kern

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