
Real in Gruppe B nur noch Dritter
KIEW. Auf zwei Erfolge gegen Inter Mailand folgt die zweite Niederlage gegen Shakhtar Donetsk. Real Madrid ist zum Champions-League-Duell in die Ukraine gereist, um sich am Dienstagabend für das 2:3 im Estadio Alfredo Di Stéfano zu revanchieren und mit einem Sieg zugleich den Achtelfinal-Einzug perfekt zu machen. Das Gegenteil ist eingetroffen: 0:2-Pleite!
Es droht das erste Vorrunden-Aus in der Geschichte des Rekordchampions! Real rutscht bei einem ausstehenden Spieltag in der Gruppenphase auf den dritten Platz ab.
Mit Benzema und Ødegaard: Real im 4-2-3-1
Wie in der Königsklasse erst letzte Woche gegen Inter Mailand setzte Zinédine Zidane auf ein 4-2-3-1, in dem sich für Carlos Casemiro erneut kein Platz fand. Luka Modrić und Toni Kroos bildeten die Doppelsechs, zentral davor agierte Martin Ødegaard. In der Angriffsmitte feierte Karim Benzema sein Comeback, Mariano Díaz musste dafür auf die Bank. Flankiert wurde er von Marco Asensio und Rodrygo Goes. Die Abwehr vor Keeper Thibaut Courtois bildeten Lucas Vázquez, Raphaël Varane, Nacho Fernández und Ferland Mendy.

Asensio trifft Außenpfosten
Real machte im leeren Olympiastadion Kiew zu Beginn einen bemühten Eindruck und war der Führung schon früh nahe. Asensio setzte das runde Leder im Strafraum aus kurzer Distanz nach einem Benzema-Zuspiel von der linken Seite an den linken Außenpfosten (5.). Der Linksaußen zeigte eine verbesserte Leistung, war umtriebig und kam noch im ersten Durchgang zu einer weiteren guten Chance, die von Donetsk-Schlussmann Anatoliy Trubin gut vereitelt wurde (30.). Die Nummer 11 wollte das runde Leder nach einer Kombination mit Ødegaard, Dreh- und Angelpunkt im Real-Spiel, im oberen linken Eck einschlagen lassen.
Zwischen den beiden Asensio-Gelegenheiten hatten es auch Benzema und Nacho versucht, den Königlichen ein Tor zu bescheren. Der Franzose platzierte seinen Schuss nach einem guten Auge von Modrić zu zentral (11.), der Spanier bekam bei seinem Kopfball nach einer Ecke aus elf Metern Entfernung nicht genug Druck hinter seinen Abschluss (29.).
Real besser, aber ohne Tor – Rückstand nach Seitenwechsel
Das weiße Ballett gab in der ersten Halbzeit über weite Strecken den Ton an, von sieben Schüssen gingen fünf auf das Tor, allein der Ertrag fehlte. Shakhtar konnte Courtois derweil mit nur einem Schuss nicht wirklich in die Bredouille bringen. Das gelang dem ukrainischen Ensemble erstmals erst acht Minuten nach dem Wiederanpfiff, als Taison im Strafraum links an Varane vorbeizog und Courtois prüfte (53.). Zuvor hatte Nacho auf der Gegenseite einen Kopfball in vielversprechender Position über das Gehäuse von Donetsk gesetzt (52.).
Für das vorne ohnehin schon glücklose Real wurde die Begegnung in der Folge zusätzlich erschwert – durch einen Rückstand. Shakhtar schaltete nach einem Standard der Blancos schnell um und profitierte davon, dass ein Pass über den Umweg Mendy vor die Füße des in der ersten Hälfte eingewechselten Dentinho kam, der der gegnerischen Abwehr im Rücken davonschlich und zum Abschluss kam, noch bevor der herauseilende Courtois Real hätte retten können. 0:1 (57.)! Varane gab keine gute Figur ab, wirkte orientierungslos.
Zidane wechselt dreifach – Donetsk erhöht
Der Führungstreffer gab den Gastgebern auftrieb, Donetsk wurde offensiv zunehmend aktiver und hatte immer mehr Aktionen in Reals Hälfte. Courtois wurde dementsprechend mehr beschäftigt. Den Königlichen dagegen fiel wenig ein, um zumindest zum Ausgleich zu kommen. Die Vorstöße fruchteten allesamt nicht. Zidane wechselte in der 77. Minute dreifach, brachte Isco, Vinícius Júnior und Mariano Díaz für Ødegaard, Rodrygo und Benzema. Die personellen Veränderungen blieben wirkungslos – stattdessen erhöhte Shakhtar den Spielstand sogar. Manor Solomon ließ das Spielgerät aus etwa 15 Metern im unteren linken Eck einschlagen (82.). Der K.o. für Real.
Donetsk zieht durch den dreifachen Punktgewinn in der Tabelle von Gruppe B an den Madrilenen vorbei. Beide haben jetzt sieben Punkte, jedoch hat das Zidane-Team den direkten Vergleich verloren. Borussia Mönchengladbach ist mit acht Zählern Erster, Inter mit fünf Letzter. Der Bundesligist kommt am 9. Dezember zum Vorrunden-Finale ins Di Stéfano.
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