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Real Madrids neun Leihgaben: Neues Jahr, neues Glück?

Das Winter-Transferfenster ist zu und auch die Liste der Leihgaben hat sich mit zwei prominenten Namen angereichert. Aber auch der Blick auf die bisherigen Mitglieder der „Loan Army“ soll nicht vernachlässigt werden. REAL TOTAL klärt auf, wie sich die Leihspieler so schlagen.

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Reinier Jesus

Reinier
Reinier spielt momentan überhaupt keine Rolle bei den Borussen – Foto: imago images / Team 2

Wir haben Geduld, deshalb vereinbaren wir in solchen Fällen auch eine zweijährige Leihe”, sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc zur andauernden Nicht-Berücksichtigung des Brasilianers beim BVB und sendet damit gleichzeitig ein hoffnungsvolles Signal auf eine mögliche Besserung der Situation des Offensivmanns. Angesichts der Zahlen sind derartige Aussagen auch das einzige, was dem 19-Jährigen Hoffnung schenken kann. Seit dem 12. Dezember 2020 bestritt Reinier kein Spiel, lediglich vier Prozent aller möglichen Spielminuten wurde er eingesetzt. Kein einziger Startelf-Einsatz! Das sieht nicht gut aus – und das bleibt auch in Spanien nicht unbemerkt. Während aus dem gelb-schwarzen Lager weiterhin Gedulds-Floskeln kursieren, werden an der Concha Espina sicherlich schon Lösungsansätze erarbeitet, denn über die Saison hinaus wird man sich das momentane Elend nicht mehr ansehen, es sei denn, es ändert sich etwas bei den Borussen und damit auch für Reinier. Bereits im Winter-Transferfenster bekundete Real Valladolid Interesse, doch der Transfer wurde letztlich nicht realisiert. 2021 kann sportlich nur besser für ihn werden als 2020, als er den Sprung von Brasilien nach Europa wagte.

  • Einsätze: 8
  • Spielminuten: 136
  • Tore/Vorlagen: 0/0

Brahim Díaz

Brahim Diaz
In Mailand scheint Brahim zu demonstrieren, wieso er auch wertvoll für die Blancos werden kann – Foto: imago images / HochZwei/Syndication

Die „Rossoneri” sind voll im Soll und weiterhin mitten im Titelrennen um die Meisterschaft vertreten. Und Brahim Díaz ist für seine Farben, wie hieß es einst so schön, mittendrin statt nur dabei. Der Andalusier bekommt durchaus regelmäßige Spielzeiten und wird nahezu immer berücksichtig, selbst wenn es manchmal auch nur per Einwechslung geschieht – seine Startelf-Quote von 45 Prozent in der Serie A ist dennoch ein sehr ordentlicher Wert. Die Leihe ist ohne Zweifel ein Fortschritt für den jungen Spanier, was er mit bereits vier Pflichtspieltreffern und damit zwei Torerfolgen mehr, als in seiner Zeit an der Concha Espina, unter Beweis gestellt hat. Der Plan dieses Leih-Geschäftes geht bis dato definitiv auf und das Ende der Fahnenstange ist für Brahim mit 21 Jahren gewiss noch nicht erreicht. Wenn es weiter so läuft für den 1,71-Meter-Mann, kehrt er vielleicht sogar nach dem Jahr in Italien mit dem Scudetto im Gepäck zu den Blancos zurück, auch wenn die Italiener ihn logischerweise halten wollen.

  • Einsätze: 25
  • Spielminuten: 1.251
  • Tore/Vorlagen: 4/3

    Jesús Vallejo

    Trotz zwischenzeitlicher Corona-Zwangsoause wirkt Vallejo in Andalusien sehr zufrieden – Foto: imago images / Alterphotos

    Das durch eine Corona-Infektion bedingte Zwischentief scheint für den in Zaragoza geborenen Vallejo inzwischen überstanden, denn nun ist der Innenverteidiger beim FC Granada wieder das, was er auch zu Beginn der Saison gewesen ist: eine feste Größe. Zudem sieht auch die sportliche Gesamtsituation für den Klub aus dem sonnigen Andalusien und damit auch für Vallejo durchaus ordentlich aus. Mit seinem FC rangiert er auf einem absolut soliden achten Tabellenplatz in LaLiga, hat in der Europa League überwintert und ist in der Copa del Rey in das Viertelfinale eingezogen. Das sind tolle Neuigkeiten für den Defensivmann, der nach seiner schweren Zeit auf der Insel bei Wolverhampton nun in Südspanien sein Glück zu finden scheint.

    • Einsätze: 23
    • Spielminuten: 1.630
    • Tore/Vorlagen: 0/0

      Daniel Ceballos

      Daniel Ceballos
      Irgendwie scheint zuletzt Ceballos’ Gunst bei den „Gunners“ abgenommen zu haben – Foto: imago images / Focus Images

      Ceballos und seine „Gunners“ haben in der Premier League die Trendwende geschafft und nach sieben Spielen ohne Sieg vor Weihnachten zwischenzeitlich wiederum sieben Spiele in Folge nicht mehr verloren, ehe es unter der Woche eine Niederlage in Wolverhampton setzte. Auch wenn durch derartige Formschwankungen bis dato nur Tabellenplatz zehn für die Nord-Londoner herausspringt, zeigt die Tendenz durchaus nach oben und bei derartiger Formkurve wird man das Tableau sicher noch weiter hinaufklettern können. Auch in der Europa League zählt Arsenal zu den Favoriten, sodass diese Saison noch ein positives Ende nehmen kann. Größter Wehmutstropfen für den Mittelfeld-Strategen: Bei drei der letzten vier Spiele stand Ceballos nicht mehr im Kader, bei der Niederlage gegen die „Wolves“ saß der Spanier 90 Minuten auf der Bank. Das, obwohl er zuvor stets von seinem Landsmann Mikel Arteta fest eingeplant war. Für Ceballos muss sich zeigen, ob es sich um ein Zwischentief handelt, oder ob er sich mit der zweiten Geige abfinden muss. Letzteres kann seinem Anspruch nicht genügen, doch angesichts der langen Saison sowie dem Auf und Ab bei Arsenal kann das bisweilen als Momentaufnahme deklariert werden.

      • Einsätze: 24
      • Spielminuten: 1.378
      • Tore/Vorlagen: 0/1

      Takefusa Kubo

      Nach Mallorca und Villareal ist der FC Getafe bereits der dritte Arbeitgeber des „japanischen Messi“ – imago images / Agencia EFE

      Quasi seit dem ersten Liga-Spieltag von Kubo beim FC Villareal kursierten Gerüchte, dass man in Madrid nicht zufrieden sei mit der Handhabe in dieser Personalie. Zu wenig Spielzeit wurde ihm zugestanden, stets Kurzeinsätze zu bekommen reichte nicht aus. Während der Öffnung des Winter-Transferfensters folgte der Schlussstrich zwischen dem „gelben U-Boot” und Kubo. Die Verantwortlichen einigten sich auf ein weiteres Leihgeschäft innerhalb der Liga und der neue befristete Arbeitgeber von Take wurde der Madrider Vorstadtklub FC Getafe. Und siehe an: Nach der Ankunft des Japaners in Getafe gab es zu Beginn noch einen Kurzeinsatz (mit zwei Torbeteiligungen), gefolgt von drei Startelf-Berücksichtigungen in Folge. So hat man sich das für den 19-Jährigen vorgestellt und der Entwicklung des Edeltechnikers wird jede Form der Wettkampfpraxis gut tun.

      • Einsätze: 4
      • Spielminuten: 254
      • Tore/Vorlagen: 0/0

      Gareth Bale

      Gareth Bale
      Auch bei den „Spurs“ muss der Waliser häufig mit einem Bankplatz vorlieb nehmen, kommt allerdings durch Mourinhos Rotations-Prinzip dennoch zu Einsatzzeiten – Foto: imago images / PA Images

      Irgendwie riecht es nach einem unliebsamen Déjà-vu für den Waliser. Hatte er doch mit dem Leihgeschäft zurück zur alten Liebe das Scharmützel in Madrid zu den Akten legen wollen und in der Premier League geplant, nochmal auf höchstem Niveau seinen Karriereherbst verleben zu können, so findet sich Gareth Bale ähnlich wie in Spanien, zumeist auf der Tribüne wieder. Zwickt die Wade mal nicht, setzt Mourinho häufig auf andere Spieler. Wird der Routinier doch eingesetzt, stimmt oft die Leistung nicht. Wie man die englischen Medien kennt, wird die Kritik nur mit Toren und Siegen verstummen, momentan tritt weder das Eine noch das Andere in der erwarteten Regelmäßigkeit ein. Wenigstens spart sich Bale die Scharade mit Trainer und Verantwortlichen, sodass ein Ausweg aus der Krise nicht ausgeschlossen werden muss, verlernt hat der Waliser das Kicken sicher noch nicht. Und doch bleibt es spannend was im Sommer um Bale passieren wird – ein Verbleib in Madrid ist nahezu ausgeschlossen, eine weitere Saison bei Tottenham wird jedoch auch von Woche zu Woche unwahrscheinlicher.

      • Einsätze: 15
      • Spielminuten: 783
      • Tore/Vorlagen: 4/0

        Borja Mayoral

        Der spanische Angreifer erarbeitet sich regelmäßige Einsatzzeiten und zahlt für das Vertrauen mit Toren – Foto: imago images / HochZwei/Syndication

        Chapeau an Borja Mayoral! Der Stürmer hat sich gemacht und zu einer festen Größe bei der Roma gemausert. Von vermehrten Joker-Einsätzen zu Beginn der Saison entwickelte sich der Angreifer immer weiter in Richtung Stammspieler. Kaum eine Begegnung vergeht, in welcher das Eigengewächs der Königlichen nicht mit von der Rolle ist. Mit wettbewerbsübegreifend neun Treffern ist die Torausbeute angesichts der teilweise enorm mauen Jahre in Spanien obendrein beachtlich. Der 23-Jährige hat offensichtlich seine Rolle mit Edin Džeko und Pedro im Angriff gefunden, der Ex-Dortmunder Mkhitaryan sorgt für die nötigen Zuspiele. Dieser Erfolg ist „Borjita” nur zu wünschen, nach einigen Jahren mit mehr Tiefen als Höhen. An der Concha Espina wird wohl kaum nochmal auf ihn gesetzt werden, weshalb ein Durchbruch in Rom eine tolle Sache für das königliche Eigengewächs sein dürfte.

        • Einsätze: 21
        • Spielminuten: 1.008
        • Tore/Vorlagen: 9/6

        Luka Jović

        Luka Jovic
        Verkehrte Welt! Bis auf die Farbe des Trikots ist für Jović bei der Eintracht alles anders – Foto: imago images / Ulrich Hufnagel

        Neu auf der Liste der Leihspieler findet sich Luka Jović, der mit seiner Ankunft in Frankfurt beziehungsweise dessen ersten Auftritten an der neuen, alten Wirkungsstätte in Spanien sicherlich für ein Aufhorchen gesorgt hat. Denn das wandelnde Missverständnis aus dem Madrider Angriff stellt in der Main-Metropole direkt in seinen ersten Auftritten sofort wieder unter Beweis, wieso sich die Merengues die Dienste des Serben einst 60 Millionen Euro haben kosten lassen. Was in der spanischen Hauptstadt nie wirklich zu funktionieren schien, demonstrierte Jović mit seinen beiden Treffern binnen 28 Minuten. Zum Vergleich: Für die selbe Ausbeute benötigte der Angreifer im Trikot der Merengues über 1.000 Spielminuten. Was für Zidane und Co. sicherlich ein schlechter Scherz sein mag, gibt aber gleichzeitig auch die Hoffnung, dass es vielleicht noch eine rosige Zukunft für Jović bei Real geben könnte – wenn auch eher nicht unter Zidane. Dass der Serbe es kann, hat er zum zweiten Mal gezeigt, eben nur noch nicht im „richtigen” Trikot.

        • Einsätze: 4
        • Spielminuten: 105
        • Tore/Vorlagen: 3/0

        Martin Ødegaard

        Mikel Arteta scheint dem Norweger ein besseres Gefühl zu geben, als „Zizou“ das tat – Foto: IMAGO / PA Images

        Durch Unzufriedenheit und Nicht-Berücksichtigung von Trainer Zidane befeuert, zog Martin Ødegaard die Reißleine und bat um eine erneute Leihe. Mit dieser Maßnahme kennt sich der Norweger schließlich bestens aus und hat sich durch dieses Stilmittel ordentlich entwickelt: Nach Heerenven, Arnheim und Real Sociedad haben die Merengues und Ødegaard mit dem FC Arsenal London nun bereits den vierten Abnehmer für das Talent gefunden – und damit neben Ceballos den zweiten vielversprechenden Strippenzieher „geparkt”. „Ich bin total aufgeregt und freue mich einfach, hier zu sein“, beschrieb der Spieler selbst seine neue Situation nach seiner Ankunft in der englischen Metropole. Ohne Zweifel, die „Gunners” sind der prominenteste Klub der bisherigen Arbeitgeber auf Zeit und ein wahrer Stresstest für den Norweger. Schafft es der zentrale Mittelfeldmann, seine Leistungen aus dem Vorjahr bei Real Sociedad nun bei den „Gunners” zu bestätigen – von Zidane hatte er im ersten Halbjahr nur wenige Gelegenheiten dazu erhalten – ist für die weitere Karriere des einstigen „Wunderkindes” alles offen und vielleicht erwacht dann auch wieder das Interesse des französischen Übungsleiters in der spanischen Hauptstadt. Für „Martinio” und seine Karriere wird es definitiv ein ganz spannendes Halbjahr mit den wankelmütigen Nord-Londonern.

        • Einsätze 1
        • Spielminuten: 7
        • Tore/Vorlagen: 0/0

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        von
        Christian Graber

        Anhänger der Königlichen seit dem bitteren Halbfinalaus in der Champions League-Saison 2001 gegen die Bayern und seitdem Verehrer der Klubphilosophie. Spezifische Kenntnisse des Fußballmarktes in Lateinamerika und bekennender Freund der "Joga-Bonito-Kultur".

        Kommentare
        Ich glaube Jovic wird sich bei Franfkurt auch schwieriger tun als viele vielleicht dachten. Die Eintracht hat jetzt nämlich ein System, in dem sie richtig aufblühen und da ist nur ein Platz für einen Stürmer. Dazu spielen sie weder Europäisch, noch im Pokal also müssen sie wenig rotieren und an Silva führt gerade kein Weg vorbei.

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        Hätte nicht gedacht, dass Mayoral so gute Stats hat. Trotzdem sind von den Leihgaben nur Ödegaard absolutes Stammspieler Material. Der Rest ist eher höchstens Backup. Wie kann es sein, dass z.B ein Team wie Juve, junge Spieler voran bringt und in Ihrem ersten Team etabliert, aber wir es nicht mal hinbekommen, einen jungen Spieler zu halten?
         
        Hätte nicht gedacht, dass Mayoral so gute Stats hat. Trotzdem sind von den Leihgaben nur Ödegaard absolutes Stammspieler Material. Der Rest ist eher höchstens Backup. Wie kann es sein, dass z.B ein Team wie Juve, junge Spieler voran bringt und in Ihrem ersten Team etabliert, aber wir es nicht mal hinbekommen, einen jungen Spieler zu halten?



        Ja ödegaard sollte hier bei uns mehr spielen villt sogar Stamm, zu dem würde ich gerne einen brahim bei uns wieder sehen..... fand ihn immer ganz gut, auch bei AC macht er sich ganz gut..... habe paar Spiele von ihm gesehen im der Startelf da hat er mir immer ganz gut gefallen, gutes Dribbling enge ballführung Spielverständnis , erinnert mich wenig an messi,



        Und zu deiner Frage
        Wegen zidane können sich hier keine jungen Spieler entwickeln....möchte ich auch net weiter drauf eingehen weil ich das teilweise hier ein Witz finde wie junge Spieler hier "verrotten "
         

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