
Isco selbst als Ersatzspieler nur zweite Wahl
MADRID. Isco soll bei Real Madrid unzufrieden sein, bereits im vergangenen Januar wollte er angeblich den Verein verlassen. Bei der aktuellen Rolle, die der offensive Mittelfeldspieler unter Cheftrainer Zinédine Zidane innehat, ist dies keineswegs verwunderlich. Gegen den FC Valencia (2:0) schmorte der 28-Jährige am Sonntag erneut lange auf der Ersatzbank, durfte letztlich zwar noch ran, aber das nur für elf Minuten.
Abermals war der gebürtige Andalusier bei Zidane nicht die erste Wahl: Bekam Youngster Marvin Mark zuletzt gegen den FC Getafe (2:0) gar den Vorzug in der Startelf, musste Isco gegen Valencia sogar zusehen, wie der 19 Jahre alte Sergio Arribas ein zweites Mal vor ihm eingewechselt wurde. Eine Erniedrigung für den gestandenen Profi, der vier Champions-League-Titel und zwei spanische Meisterschaften in seiner Vita zu verzeichnen hat.
In dieser Saison bislang Startelfquote von 13 Prozent
Der einstige Fan-Liebling fällt mehr und mehr in Ungnade, kann bei seinen wenigen Einsätzen auch kaum mehr überzeugen. So kommt der ehemalige spanische Nationalspieler beim weißen Ballett in dieser Saison bis dato auf gerade einmal 16 Pflichtspieleinsätze. Gespielt hat er davon lediglich 508 Spielminuten, wobei ihm nur eine Torvorlage gelungen war.
Waren es in der Saison 2017/18 noch 60 Spielminuten pro Partie, brachte es Isco in den darauffolgenden zwei Spielzweiten nur noch auf 47 und 54. In der laufenden Saison kommt der Rechtsfuß bloß auf 32 Spielminuten, die er im Schnitt auf dem Rasen bekommt, um seine Künste zu präsentieren. Zu wenig, doch hat er sich am Ende einfach auch nicht mehr verdient?
Es läuft auf Trennung zum Saisonende hinaus
So erklärte Zidane im vergangenen Dezember noch, als Iscos Situation bereits so war, wie sie auch jetzt ist, dass er dem Spanier nicht die Chance gibt, „zu zeigen, was für ein Spieler er ist“ und dass „Isco arbeiten muss“. Bleibt die Bewertung der Trainingsleistung hinter verschlossenen Türen, zeigt die Formkurve des einstigen gefeierten Ballkünstlers jedoch nach unten. Und so ist es doch unwahrscheinlich, dass der 28 Jahre alte Profi bei den Königlichen noch einmal zum Glück findet.
Die Tendenz: Isco und Real Madrid trennen sich im kommenden Sommer. In der spanischen Hauptstadt besitzt er zwar noch einen Vertrag, der bis 30. Juni 2022 Gültigkeit besitzt, doch dass er diesen auch erfüllen wird, davon ist nicht auszugehen. „Isco würde gerne eine andere Liga ausprobieren“, sagte sein Vater im November 2020. Einen Verbleib beim weißen Ballett hielt Alarcón-Senior damals jedoch offen und meinte noch, dass dies „kein Problem“ wäre. Mittlerweile scheint es aber, als wäre es ein Problem.
Ist Sevilla überhaupt (noch) an Isco interessiert?
Bleibt die Frage, wer den Offensivstar denn nach der Saison abnehmen könnte? Soll es in der Vergangenheit vor allem Interesse aus der Premier League gegeben haben, wurde er zuletzt noch mit dem FC Sevilla in Verbindung gebracht. Reals Ligakonkurrent aus Andalusien hat es jedoch jüngst dementiert, an dem Spielmacher Interesse zu bekunden respektive bekundet zu haben. Sevillas Sportdirektor Monchi teilte beim spanischen Portal ESTADIO DEPORTIVO mit, dass er im Januar mit Präsident José Castro über Isco gesprochen habe. Allerdings nur, weil ihn Castro auf die in den Medien kursierenden Meldungen angesprochen habe. „20 Sekunden“ dauerte laut Monchi das Gespräch, in dem er Castro mitgeteilt habe, dass es lediglich Gerüchte seien, schlussendlich haben die Andalusier zudem Papu Gómez aus Bergamo für ihre ohnehin prall besetzte Offensive verpflichtet.
Ob damit bereits das letzte Wort seitens der Andalusier gesprochen wurde? Unklar. Bis kommenden Sommer bleiben noch ein paar Monate und doch wird sich Isco bereits Gedanken machen, wie er plant. Etwaige Träume von einer Teilnahme mit Spanien an der Europameisterschaft wird er längst begraben haben. Das Kapitel Real Madrid dürfte, außer es ändert sich überraschenderweise etwas, am Ende als gescheitert abgestempelt werden. Denn die Tage, an denen Isco (in Madrid) verzauberte, gehören längst der Vergangenheit an.
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