
Real Madrid macht es nicht wie der FC Barcelona
GRANADA. Der FC Barcelona ist nicht Real Madrid. Nicht nur gemessen an der Anzahl der jeweils gewonnenen Meisterschaften. Nicht nur gemessen an der Anzahl der jeweils gewonnenen Europapokale. Während sich die Katalanen nämlich am Dienstag mit einem 3:3 bei UD Levante abermals blamiert und damit obendrein nahezu sicher aus dem Rennen um die Liga-Trophäe abgemeldet hatten, konnten die Königlichen ihre Pflicht mit Bravour erfüllen. So, wie man es eben von einem Titelaspiranten erwartet.
Real Madrid siegt seinem jüngsten Team in dieser Liga-Saison
Das Team von Trainer Zinédine Zidane trotzte sämtlichen Defensiv-Problemen – sechs Verteidiger standen nicht mal im Kader – und ließ dem FC Granada, für den es als Tabellenzehnter jedoch auch um nichts mehr geht, mit einem 4:1-Erfolg am Donnerstagabend keinerlei Chance. Luka Modrić (17.) und Rodrygo Goes (45.+1) brachten die Madrilenen an diesem 36. Spieltag auf die Siegerstraße, Álvaro Odriozola (75.) und Karim Benzema (76.) machten den dreifachen Punktgewinn perfekt.
Der amtierende Champion trat in dieser LaLiga-Kampagne mit seiner im Durchschnitt jüngsten Truppe an: 26 Jahre und 18 Tage war sie alt. Zidane schickte auf den offensiven Flügeln Rodrygo Goes (20) und Vinícius Júnior (20) ins Rennen, die defensiven Außen besetzten mit Marvin Park (20) und Miguel Gutiérrez (19) zwei Akteure, die eigentlich der zweiten Mannschaft von Raúl angehören. Die Blancos zeigten aber auch mit den vielen Jungspunden nicht den Hauch von Nervosität, Hektik oder Panik, eine entsprechende Antwort auf das 2:1 von Atlético vom Mittwoch gegen Real Sociedad zu liefern.
1 – The average age of Real Madrid’s starting XI against Granada is 26 years and 18 days, their youngest in a LaLiga game this season. Brave. pic.twitter.com/3M4Mf6t4oY
— OptaJose (@OptaJose) May 13, 2021
LaLiga: Ungeschlagen-Rekord unter Zidane eingestellt
„Real Madrid macht Atlético nervös. Es ist nicht einfach, in der Endphase einer Meisterschaft so zu spielen“, lobt der frühere Real-Profi, Trainer und Generaldirektor Jorge Valdano. „Madrid hält die Liga am Leben“, schreibt die Sportzeitung MARCA. „Madrid zieht bis zum Ende durch“, konstatiert die AS – nachdem Benzema und Co. in der Primera División übrigens zum 16. Mal in Folge ohne eine Niederlage blieben und so die bisherige Top-Marke unter Zidane aus der Saison 2016/17 einstellen konnten.
Der unter dem Strich abgeklärte Auftritt im Estadio Nuevo Los Cármenes lässt das weiße Ballett weiterhin auf die Verteidigung des Meistertitels hoffen. Bei zwei verbleibendenden Partien in dieser Saison trennen Atlético und Real nach wie vor bloß zwei Punkte, wobei anzumerken gilt, dass das für die Merengues eine bereits zu große Differenz sein könnte. Zumindest dann, wenn man Konstellationen aus der Vergangenheit als Vergleich heranzieht.
Das schlechte Omen
Keine ihrer 34 Meisterschaften sprang am Ende heraus, nachdem sie zuvor wie aktuell nach 36 von 38 Spieltagen zwei Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter hatten. Insofern wäre es ein einmaliges Erfolgserlebnis, sollte das Starensemble von Zidane den nationalen Thron spätestens am 23. Mai noch erobern können – zumal es in der laufenden Saison an lediglich zwei (!) Spieltagen den ersten Platz im Klassement belegte. Bei Barça war es siebenmal der Fall, Atlético verbrachte nun schon satte 27 Runden dort, wo alle hinmöchten.
Gut möglich, dass sich die „Rojiblancos“ dort auch bis zur Ziellinie halten. Ihr Restprogramm mit CA Osasuna (Platz elf) und Real Valladolid (18) ist ein leichteres als das des Stadtrivalen mit Athletic (neun) und dem FC Villarreal (sieben). Aber wer weiß schon, ob diese Liga zum Abschluss nicht doch noch eine Überraschung bereit hält…
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