Spielbericht

Irre LaLiga! Real Madrid siegt, Atlético gelingt Wende – Zidane-Team kann jetzt nur hoffen

Was für ein irrer Meisterkampf! Real Madrid schlägt Athletic 1:0 und erobert am vorletzten LaLiga-Spieltag zwischenzeitlich Platz eins, weil Atlético parallel gegen CA Osasuna in Rückstand gerät. Den „Rojiblancos“ gelingt in der Schlussphase aber noch die Wende. Die Königlichen müssen nun auf einen Atlético-Patzer hoffen.

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Real Madrid
Nacho schoss Real in Bilbao zum Sieg – Foto: IMAGO / Pressinphoto

Ein hollywoodreifes LaLiga-Finale

BILBAO. Dieser Endspurt der LaLiga-Saison 2020/21 ist fast schon hollywoodreif! Real Madrid kann dank eines 1:0 am 37. Spieltag bei dem Athletic Club in Bilbao zwischenzeitlich doch noch aus eigener Kraft Meister werden, weil Atlético parallel gegen CA Osasuna in Rückstand gerät. Dann drehen die „Rojiblancos“ aber auf und holen sich die Tabellenspitze mit zwei Toren in der Schlussphase wieder zurück. Die Königlichen (81 Punkte) verbleiben damit auf dem zweiten Platz und müssen nun auf einen Punkteverlust von Atlético (83) hoffen, um die Meisterschaft kommende Woche zu verteidigen.

Odriozola für Park: Startelf nahezu unverändert

Zinédine Zidane, für den es als Real-Trainer scheinbar das letzte Auswärtsspiel gewesen ist, baute seine Startelf im Vergleich zum 4:1 am Donnerstag beim FC Granada angesichts weiterhin sechs Ausfällen nur auf einer Position um: Álvaro Odriozola agierte im 4-3-3 auf der rechten Abwehrseite anstelle von Marvin Park, der verletzt nicht in den Kader berufen worden war. Vor Thibaut Courtois verteidigten zudem Éder Militão und Nacho Fernández, auf der linken Seite erhielt der 19-jährige Miguel Gutiérrez den Vorzug vor Routinier Marcelo. Das Mittelfeld bildeten Federico Valverde, Casemiro und Luka Modrić, Karim Benzema wurde von Rodrygo Goes und Vinícius Júnior flankiert.

Miguel Gutierrez
Gutiérrez stand erneut in der Startformation – Foto: IMAGO / ZUMA Wire

Ereignisarme erste Halbzeit im San Mamés

Für die Madrilenen war es im neuen San Mamés nach dem Anpfiff das erwartet schwere Spiel. Sie hatten in der ersten Halbzeit mit 63 Prozent Ballbesitz zwar mehr von der Begegnung, konnten sich allerdings keine einzige nennenswerte Torchance erarbeiten. Zidanes Team präsentierte sich im Spiel nach vorne zu harmlos, fand gegen die Defensive der Gastgeber keine durchschlagskräftigen Mittel.

Auf der Gegenseite kamen die Basken aber auch bloß zu einem halbwegs gefährlichen Versuch, als Álex Berenguer einen Freistoß aus zentraler Position knapp neben das Gehäuse von Courtois setzte (43.). Nicht nur der Spielstand, sondern auch der Stand mit Blick auf die abgegebenen Torschüsse lautete zur Pause: 0:0.

Luka Modric
Modrić und Co. hatten mit Athletic ihre Probleme – Foto: IMAGO / ZUMA Wire

Real Madrid bleibt Handelfmeter verwehrt

Durchaus Glück hatte Athletic, dass dem weißen Ballett nach fast einer halben Stunde kein Handelfmeter zugesprochen wurde. Eine Hereingabe von Odriozola geriet an den Arm von Jon Morcillo, woraufhin sich der Videoassistent einschaltete (27.). Schiedsrichter Mateu Lahoz zeigte schließlich aber nicht auf den Punkt, da der Spieler seinen Arm angelegt hatte. Wenig später rutschte Yeray Álvarez im eigenen Strafraum aus, brachte Benzema so zu Fall (31.). Auch hier: kein Strafstoß.

Zu jenem Zeitpunkt ging der FC Barcelona gegen Celta übrigens durch Lionel Messi in Führung (28.), noch vor der Pause fiel im Camp Nou aber das 1:1 (38.). So wie bei Real stand es auch bei Atlético zum Ende des ersten Durchgangs 0:0.

Casemiro trifft per Kopf die Latte

Wie es Zidane in der Regel handhabt, gab es zum Seitenwechsel keine personellen Veränderungen. Er schickte Marco Asensio allerdings zum Aufwärmen, der Mallorquiner ersetzte Vinícius eine knappe Viertelstunde später (59.). Genau dann, als Atlético parallel im Estadio Wanda Metropolitano gegen Osasuna die Führung erzielte, die durch den VAR jedoch wegen einer Abseitsstellung zurückgenommen wurde.

In jenen Momenten, als die Szene beim Atlético-Spiel geprüft wurde, köpfte Casemiro das runde Leder nach einer Modrić-Ecke von der linken Seite an die Latte (61.). Die Königlichen intensivierten ihre offensiven Bemühungen zum Wiederanpfiff, hatten zuvor bereits Möglichkeiten durch Militão per Kopfball (48.) und Modrić, der es halblinks aus der zweiten Reihe probierte (57.).

Vinicius Junior
Vinícius wurde nach 77 Minuten durch Hazard ersetzt – Foto: IMAGO / ZUMA Wire

Nacho netzt per Knie ein! Real belohnt sich für Aufwand

Und dann fiel sie, die Führung! Asensio schlug den Ball von der linken Seite in die Mitte, über Umwege beförderte Casemiro die Kugel von rechts ins Zentrum, wo Nacho etwas unorthodox per Knie verwandelte (68.). Die Blancos in diesem Moment punktgleich mit Atlético (je 81), wegen des gewonnenen direkten Vergleichs aber neuer Tabellenführer!

Irre! Atlético gerät in Rückstand und dreht das Spiel

Dann wurde es noch irrer: Atlético geriet gegen Osasuna in Rückstand (75.)! Jan Oblak konnte einen Kopfball erst hinter der Linie greifen, der Treffer wurde nach einem VAR-Hinweis gegeben! Real jetzt sogar einen Punkt vor dem Stadtrivalen. Wahnsinn!

Aber: Dem Team von Diego Simeone gelang im Metropolitano durch Renan Lodi erst der 1:1-Ausgleich (82.) und dann dank Luis Suárez sogar die Wende (88). Zidanes Ensemble konnte seinen Vorsprung derweil über die Zeit bringen. Barça verlor unterdessen am Ende sogar noch 1:2, hat damit sämtliche Titelchancen verspielt.

Luis Suarez
Im Metropolitano nahm der Wahnsinn seinen Lauf – Foto: IMAGO / NurPhoto

Meister-Entscheidung am kommenden Samstag

Der amtierende Meister muss jetzt am letzten Spieltag auf einen Ausrutscher des Titelrivalen hoffen. Die große Entscheidung fällt am kommenden Samstag, wenn der FC Villarreal im Estadio Alfredo Di Stéfano gastiert (18 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Parallel bekommt es Atlético dann auswärts mit dem abstiegsbedrohten Real Valladolid zu tun. Wie geht es aus, dieses wahnsinnige LaLiga-Finale?

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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