
„El Real Madrid nunca se rinde“, heißt es. Real Madrid gibt niemals auf. Das hilft aber vielleicht gar nichts, denn am Wochenende haben die Königlichen es mal wieder nicht in der eigenen Hand. Zumindest nicht diese Königlichen, denn ein anderes von Spaniens König auserwähltes Team könnte der Mannschaft von Zinédine Zidane durchaus helfen.
Viele Madridistas sind am Samstag um 18 Uhr auch Fans von Real Valladolid. Der Klub aus dem nicht mal 200 Kilometer entfernten Valladolid kann Real Madrid zum Meister machen, dafür müssen die abstiegsbedrohten „Pucelanos“ „nur“ gegen Atlético einen Punkt holen. Oder sogar gewinnen. Denn Real Madrid braucht angesichts aktuell zwei Zählern weniger so oder so einen Sieg gegen Villarreal.
2010: Statt Madrid zu helfen, steigt Valladolid ab
Dass man sich auf Schützenhilfe aus Valladolid allerdings nicht unbedingt verlassen kann, bewies schon die Vergangenheit. In Reals Rekord-Saison 2009/10 (96 Punkte hatten die Blancos noch nie) war man am letzten Spieltag ebenfalls auf Unterstützung der „Blanquivioletas“ angewiesen. An „Jornada“ 38 hätten die „nur“ einen Sieg des FC Barcelona verhindern müssen, dann hätten die Blancos selbst noch Platz eins einnehmen können. Stattdessen gewann Barça mit 4:0 gegen Valladolid, Real Madrid kam nach einem 0:1-Rückstand gegen Málaga – wohl auch der Hoffnung beraubt – nur noch zu einem 1:1 und während in Katalonien die Meisterfeier lief, hatte Rekord-Trainer Manuel Pellegrini seine Kündigung schon in der Hand.
Spannend: Auch vor elf Jahren kämpfte Valladolid um den Klassenerhalt, lag nach dem 37. Spieltag sogar auf dem rettenden 16. Platz. Weil jedoch vier Teams punktgleich waren, stürzte Valladolid durch die 0:4-Klatsche beim alten wie neuen Meister auf den vorletzten Rang und dadurch in die Segunda División ab.
Erster Abstieg für Ronaldo?
Ein ähnliches Schicksal droht dem Klub auch dieses Mal: Kann man gegen den Tabellenführer und wahrscheinlichen Meister nicht gewinnen, müssen die Fahrstuhl-Experten mal wieder eins nach unten.
Im Vergleich zur Saison 2009/10 gibt es aber einen besonderen Unterschied: Real Valladolid hat einen Präsidenten, der auf dem Feld zwar nicht mehr den Unterschied ausmachen kann, allerdings ist Ronaldo Nazário einer der Hoffnungsträger der Madridistas. 2018 hat der 44-jährige Brasilianer die Mehrheit der Aktien gekauft, wurde dadurch Hauptanteilseigner. Nun steht „O Fenômeno“ vor dem ersten Abstieg seiner Karriere – oder können seine Mannen nicht nur den Gang in die zweite Liga, sondern auch eine Atlético-Meisterschaft verhindern? Dazu müssten sie sich zumindest mehr anstrengen als vor elf Jahren und es wie das große Real machen: niemals aufgeben.
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