Drei Jahre ist es her, als Zinédine Zidane Real Madrid als Cheftrainer nach seiner ersten Amtszeit verließ. Nicht nur durch das Jubiläum weiß der Madridismo, wie sich die Trennung von der französischen Legende anfühlt, ist doch auch seit vier Tagen die zweite Ära des Monsieurs endgültig Geschichte.

Am 4. Januar 2016 wurde der ehemalige Weltfußballer, der seine ersten Trainer-Erfahrungen mit der Castilla machte, als Nachfolger des sang- und klanglos gescheiterten Rafael Benítez bei Real Madrid vorgestellt. Nach zweieinhalb Jahren, 149 Spielen und sagenhaften neun Titeln endete am 31. Mai 2018 die von Erfolgen gekrönte Zidane-Ära 1.0 dann für viele überraschend. Nur fünf Tage nach dem Sieg des historischen Champions-League-Hattricks verabschiedete sich „Zizou“ auf dem Zenit seiner damals noch jungen Trainerlaufbahn, sah sich selbst nicht länger im Stande, das Team zu pushen. „Das könnte auch ein ‚Bis bald‘ sein“, verriet der Franzose selbst damals.
Und er sollte Recht behalten! Nur neun Monate dauerte es, ehe sich die Wege von Klub und Legende erneut kreuzten. Weder Julen Lopetegui noch Interimscoach Santiago Solari vermochten es, das Star-Ensemble der Blancos nach deren Erfolgszug durch Europa weiterzuentwickeln – und so setzte sich „Zizou“ seit dem 11. März 2019 wieder auf die Trainerbank. Ohne echten Umbruch, ohne adäquaten Ronaldo-Ersatz und mit vielen altbekannten Gesichtern. Und doch ist die zweite Ära, die nun auch seit wenigen Tagen beendet ist, als durchaus erfolgreich zu bezeichnen.
Das priorisierte Ziel der Meisterschaft erreichte Zidane bereits in der ersten vollen Saison, nachdem er die ersten Monate seiner Rückkehr damit verbrachte, die Saison 2018/19 halbwegs anständig zu überstehen. Und auch die zweite, kürzlich abgeschlossene Spielzeit war durchaus positiv, wenn auch titellos: Halbfinalist in der Champions League, Titelkampf in LaLiga bis zur letzten Minute – aber eben auch ein blamables Ausscheiden in der Copa del Rey. „Real Madrid kann ohne mich ganz sicher besser werden“, prophezeit der Franzose schon vor Wochen.
Doch wer nimmt sich der Herausforderung diesmal an? Viele Namen kursieren in den Sportgazetten, nur wenige davon scheinen realistisch. Ob Conte, Pocchettino oder doch Raúl, eine so erfolgreiche Historie wie Zinédine Zidane werden wohl die wenigsten Trainer in kurzer kopieren können. Wie schon damals heißt es ohnehin: „Au Revoir, Auf Wiedersehen“. Schließlich sind alle guten Dinge Drei und Zidane, der in seinen zwei Amtszeiten insgesamt elf Titel gewann, wird eine dritte Amtszeit benötigen, wenn er Miguel Muñoz (14 Titel) als erfolgreichster Trainer der königlichen Geschichte ablösen will.
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