
Kroos: Zidanes Brief „steht für sich“
SEEFELD. 209 Einsätze – mehr werden es für Toni Kroos unter Zinédine Zidane mit nahezu sicherer Wahrscheinlichkeit nicht werden. Der Franzose ist als Cheftrainer von Real Madrid zurückgetreten, eine baldige Rückkehr wie im März 2019 aufgrund seiner kritischen Worte gegenüber der Führungsriege um Florentino Pérez äußerst unrealistisch.
Vergangene Woche, kurz vor der offiziell verkündeten Trennung, hatte Kroos noch klargestellt, „Zizou“ habe der Mannschaft garantiert nicht noch während des Meisterschaftskampfs in LaLiga darüber unterrichtet, seinen Hut nach der Saison zu nehmen. „Das stimmte ja auch. Ich habe letzte Woche nur die Meldung nicht bestätigen können, dass er dem Team seinen Abschied kommuniziert hat. Das ist definitiv so gewesen. Trotzdem habe ich auch gesagt, dass ich nicht weiß, was passieren wird“, bekräftigte der 31-Jährige nun in der neuesten Folge seines Podcasts „Einfach mal Luppen“.
„Relativ kurz danach war es dann so, dass er zurückgetreten ist, nach einem Gespräch mit dem Verein. Logischerweise war ich nicht dabei, deswegen kann ich nicht genau sagen, worum es in dem Gespräch ging. Er selbst hat sich geäußert, was seine Gründe dafür waren. Dementsprechend steht das für sich, das braucht man nicht groß erklären, wenn er sich selbst erklärt“, sprach Kroos den offenen Brief des 48-Jährigen an, den dieser in der Sportzeitung AS, die bei Real nebenbei bemerkt keinen guten Ruf besitzt, platziert hatte.
„Zidanes Entscheidung zu akzeptieren und zu respektieren“
Unmittelbar vor der Vereinsmitteilung sei Zidane schließlich auf seine Profis zugegangen. „Er hat mich vorher informiert. Er konnte alle nur per Handy informieren, das hat er auch getan, bevor diese Entscheidung öffentlich wurde. Es war auch keine so kurze Nachricht“, verriet der Mittelfeldstratege, der zu dem Zeitpunkt der Podcast-Aufnahme am Montagabend noch nichts von Carlo Ancelottis am Dienstagabend verkündeter Real-Rückkehr wusste.
„Es war ihm glaube ich auch wichtig, es vorher persönlich zu machen. Ich habe mit ihm immer ein sehr gutes Verhältnis gehabt. Es waren jetzt zwei Etappen, die von großem Vertrauen geprägt waren. Es war eine etwas längere Nachricht, auch von mir an ihn, weil ich ihm etwas zu verdanken habe, ganz klar. Die größten Erfolge habe ich mit ihm geholt. Die Entscheidung ist zu akzeptieren und zu respektieren, er hat seine Gründe“, so Kroos, der sich mittlerweile im Trainingslager der deutschen Nationalmannschaft im österreichischen Seefeld befindet. Dort bereitet sie sich auf die Europameisterschaft vor.
Kroos über Alaba: „Hoffe, dass er uns sofort weiterhilft“
An dem Turnier nimmt mit David Alaba auch ein zuletzt bestätigter Neuzugang der Königlichen teil. Der Verpflichtung kann Kroos nur Positives abgewinnen – zumal er den Defensiv-Allrounder schon aus seiner eigenen Zeit beim FC Bayern München kennt.
„Ich habe viele Jahre mit ihm zusammengespielt und freue mich, dass er kommt. Es ist seit langer Zeit mal wieder jemand, der Deutsch spricht. Das ist eine schöne Abwechslung, auch wenn ich es mittlerweile auf anderen Sprachen hinbekomme. Er ist ein Top-Spieler, das hat er die letzten Jahre bewiesen, und ein guter Junge. Dementsprechend ist das ein sehr guter Transfer. Ich glaube, dass es keine große Anpassung braucht. Er ist es gewohnt, bei einem großen Verein zu spielen. Der Druck wird bei Real nicht weniger, das ist auch klar. Aber er kann damit umgehen und ich hoffe, dass er uns sofort weiterhilft“, meinte der Greifswalder.
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