
Gesundheitsministerin verkündet Zuschauer-Comeback
MADRID. Die Zeit der quälenden Geisterspiele, sie ist vorbei. Im spanischen Oberhaus LaLiga werden zur Saison 2021/22 zu allen Partien wieder Zuschauer in die Stadien pilgern und auf den Tribünen Platz nehmen können. Das hat mit Carolina Darias die spanische Gesundheitsministerin am Donnerstag verkündet. „Zum Start der Liga und der ACB (Basketball-Liga; d. Red.) kehren wir in Bezug auf den Publikumszustrom in unsere Stadien zur Normalität zurück“, so Darias.
Voll waren die Stadien in der Primera División zuletzt im März 2020, woraufhin die Spielzeit wegen der Coronavirus-Pandemie für drei Monate unterbrochen und schließlich Mitte Juni vor leeren Rängen fortgesetzt wurde. Ein Zustand, der mehr als ein Jahr lang anhalten sollte, nun aber ein Ende nehmen wird, weil auch Spanien das Virus durch Impfungen in den Griff bekommen hat und die Inzidenzen entsprechend niedrig ausfallen.
Stadion-Auslastung wird regional bestimmt
Zu wie viel Prozent die Stadien jetzt wieder mit Publikum ausgelastet werden können, entscheiden jeweils die Autonomen Gemeinschaften, wird also regional je nach der dortigen Corona-Situation beschlossen. Gemäß des Fernsehsenders LA SEXTA hofft die Regierung auf eine Auslastung von 75 Prozent, schrittweise sollen dann die 100 erreicht werden.
Bei bereits 75 Prozent wäre im Falle von Real Madrid und dem Estadio Santiago Bernabéu mit rund 60.000 Zuschauern fast bereits alles so wie in früheren Zeiten. Ausverkauft ist die Heimstätte der Königlichen in der Regel nur zu absoluten Top-Spielen wie dem Clásico gegen den FC Barcelona, dem Derby gegen Atlético, Spitzenduellen in der Champions League oder eben entscheidenden Begegnungen im Endspurt einer Saison, wo das Wetter auch zu einem Stadion-Besuch einlädt. Ansonsten tun sich bei Spielen gegen wenig namhafte Kontrahenten inmitten einer Spielzeit nahezu immer Lücken auf den Rängen auf.
Bernabéu bald schon wieder bereit für Spiele?
Fraglich bleibt aber, ob Real sein Bernabéu durch das Bauunternehmen FCC Construcción zu dem für Mitte August vorgesehenen Pflichtspiel-Start überhaupt in einen bespielbaren Zustand bekommt. Selbst wenn die Mannschaft von Carlo Ancelotti die ersten drei Spieltage wie geplant auswärts bestreitet, könnte es bei dem aktuellen Zustand eng werden. Der Innenraum des Stadions ist nach wie vor eine einzige Baustelle, viel wurde abgerissen und der Grund, auf dem sich das Spielfeld befindet, ist durch eine Grube meilenweit davon entfernt, eben zu sein. Auch die Kabinen werden umgebaut. Heißt: Um im September wieder im Bernabéu spielen zu können, ist Akkordarbeit unabdingbar.
Real hatte ursprünglich geplant, über die gesamte Umbau-Zeit von dreieinhalb Jahren im Bernabéu aufzulaufen. Wegen der Pandemie und der damit verbundenen Spiele vor leeren Rängen zog man dann aber in das Estadio Alfredo Di Stéfano um, um den Umbau nicht unnötigerweise zu stören. Der Klub nutzte das und beschloss, unterirdisch ein Lager für einen künftig ein- und ausfahrbaren Rasen zu errichten. Dieser Prozess ist gerade im Gange, was die Verwandlung des Innenraums in einen bald wieder bespielbaren Zustand erschwert. Ein Ausweichen auf das Estadio Wanda Metropolitano von Stadtrivale Atlético kommt für die Merengues offenbar primär nicht infrage.
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