Mehr als zwei Jahrzehnte Real Madrid: Nacho geht in 21. Saison

Mehr als zwei Jahrzehnte für einen Klub zu spielen – das ist eine Art von Vereinstreue, die in Zeiten von mitunter nahezu unmoralischen Vertragsangeboten, immer mächtiger werdenden Beratern sowie einem auf vielen Ebenen zu beobachtenden Wertewandel rar geworden ist. Nacho Fernández ist einer dieser Spieler, die „ihren Verein“ tief im Herzen tragen und die mehr als nur ein professionelles Verhältnis mit ihrem Klub zu verbinden scheint.

Dass der inzwischen 31-jährige Innenverteidiger eines Tages derjenige Blanco in Reals Kader mit den meisten Spielzeiten auf dem Buckel sein würde, hätte er vor inzwischen etwas mehr als 20 Jahren wohl selbst nicht gedacht. Gerade einmal elf Jahre alt geworden, unternahm der gebürtige Madrilene im Jahr 2001 seine ersten Schritte in „La Fábrica“. Sein Profidebüt sollte der heutige Routinier zehn Jahre später beim 6:3-Fußballfest gegen den FC Valencia feiern. Und zwar unter keinem geringeren als José Mourinho, in dessen Amtszeit nicht nur Nacho debütierte, sondern auch der Erfolg zurück ins Estadio Santiago Bernabéu kehrte.

Während der portugiesische Weltklassetrainer – genau wie die Vereinslegenden Cristiano Ronaldo und Sergio Ramos – heute bei anderen Arbeitgebern unter Vertrag steht, gehört Nacho an der Concha Espina fast schon zum Inventar. Wie wichtig der Abwehrspieler nicht nur als Mensch und Identifikationsfigur, sondern auch in sportlicher Hinsicht ist, hat er nicht zuletzt in der vergangenen Spielzeit unter Beweis gestellt: Insbesondere während der kritischen Phase von Ende Oktober bis Dezember 2020 sowie im Frühjahr 2021 sprang der 31-Jährige in die Bresche und vertrat den damaligen Kapitän Sergio Ramos sowohl als Wortführer als auch als leidenschaftlicher Zweikampfführer bravourös.

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Insgesamt absolvierte Nacho seit seinem Premierenspiel 233 Partien für die Merengues, erzielte dabei zwölf Tore bei acht Assists und sammelte zudem 16 (!) Titel – darunter gleich vier Mal die Königsklasse. Wenn es nach dem Madridismo geht, dürfte in den kommenden Jahren noch einiges an Edelmetall dazukommen.

Und wer weiß, vielleicht wird „Nachete“ tatsächlich der nächste „One Club Man“ nach Manolo Sanchís, der seine gesamte Karriere bei Real Madrid verbrachte. Der langjährige Abwehrchef und Kapitän kam von 1979 bis 2001 sogar auf 22 Spielzeiten in Weiß.

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