
Die Ausgangslage
- 2.275 Tage. So lange ist es her, dass Carlo Ancelotti letztmals (zu einem Pflichtspiel) an Real Madrids Seitenlinie stand. Über sechs Jahre später ist der 62-jährige Italiener zurück, um nach Zinédine Zidanes erneutem Rücktritt zu übernehmen. Dabei befindet sich der Kader nicht wie damals inmitten der vier Champions-League-Titel, sondern inmitten des Worts mit dem U: Nach einigen Abgängen in den letzten Jahren fielen im Sommer Sergio Ramos und Raphaël Varane dem Umbruch zum Opfer. Einzig David Alaba wurde geholt, weswegen die Königlichen auf dem Papier nominell nicht unbedingt stärker wirken. Trotzdem hat Ancelotti mit dem Vizemeister viel vor, immerhin fehlt „Carletto“ noch die spanische Meisterschaft in seiner prächtigen Trophäensammlung. Der Anfang soll gemacht werden in seinem 120. Spiel: Zu Gast bei Deportivo Alavés (22 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) wollen die auch in der Saison 2021/22 personell geschwächten Blancos – acht Profis fehlen – ihrer Favoritenrolle gerecht werden. Wer gewinnt? Jetzt bei Betway Sportwetten ansehen!
- Während Real Madrids Saisonvorbereitung überschaubar ausfiel (ein Remis, eine Niederlage) testete Javi Calleja seine Mannen stolze sieben Mal. Bei den vier Siegen und drei Niederlagen konnten die Basken nicht immer überzeugen, trotzdem könnten sie den Schwung aus der Vorsaison mitnehmen: Auf Platz 16 als Team mit den meisten Platzverweisen (acht) abgeschlossen, war es Neu-Coach Calleja der sie in seinen neun Partien (vier Siege, drei Remis, zwei Niederlage) vor dem drohenden Abstieg rettete. Zwar hat(te) Alavés enorme Probleme, alle Spieler beim Liga-Verband einzutragen und doch dürften sie in ihrer ersten Partie vor Fans seit anderthalb Jahren maximal motiviert sein.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Mit nur 16 Profi-Feldspieler gehen die Königlichen den 1. Spieltag an, dabei befinden sich unter den acht nicht mitgereisten Blancos zwei Spieler, die bewusst nicht für den Spielbetrieb angemeldet wurden: Martin Ødegaard und Jesús Vallejo könnten noch wechseln – aber theoretisch auch noch der Mannschaft helfen und sich beweisen. Ancelotti lässt sie jedoch in Madrid, nimmt aber Eden Hazard, Karim Benzema und Federico Valverde mit. Beim letzten Testspiel gegen Milan (0:0) setzten die Drei noch aus, nun werden sie benötigt, da kurzfristig auch Marcelo ausgefallen ist. In der Startelf gibt es entsprechend zwei Fragezeichen: Wird David Alaba oder Miguel Gutiérrez den Linksverteidiger machen und darf Hazard direkt starten oder erhält Rodrygo Goes den Vorzug?
- Verletzt: Toni Kroos (Aufbautraining nach Schambeinentzündung), Ferland Mendy (Aufbautraining nach Verletzung aus letzter Saison), Daniel Ceballos (Sprunggelenksverletzung), Mariano Díaz, Marcelo (beide angeschlagen), Dani Carvajal (Trainingsrückstand), Martin Ødegaard, Jesús Vallejo (beide nicht für Spielbetrieb angemeldet)

Die Stimmen zum Spiel
Carlo Ancelotti (Cheftrainer): „Wir haben gut begonnen, haben viel gearbeitet. Die Spieler waren bei der Sache, haben es gut gemacht. Ich denke, dass wir bereit für diesen Wettbewerb ist, der für uns sehr wichtig ist. (…) Ich denke, es wird eine sehr umkämpfte Liga mit sehr starken Mannschaften. Man muss kämpfen, wie immer. Spaniens Liga ist eine, die immer sehr umkämpft war.“
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Javi Calleja (Cheftrainer): „Wir gehen diesen Saisonstart mit viel Selbstvertrauen und dem Wunsch an, vor unseren Fans ein gutes Spiel zu machen. Für mich ist das die beste Nachricht in dieser Saison: Wir wollen den Fans eine Freude machen, sowohl was das Spiel und den Einsatz der Mannschaft als auch was das Ergebnis angeht.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Eigentlich müssen sich die Blancos im Mendizorrotza keine Sorgen machen: Sechs der letzten sieben Gastspiele im Baskenland wurden gewonnen. Und doch kann Alavés immer wieder mal die Statistiken brechen, gewann so auch vergangene Hinrunde gegen Real, wenn auch in Madrid. Mit 27 Siegen, zwei Remis und fünf Niederlagen bei 87:25 Toren spricht die Bilanz dennoch deutlich für den Rekordmeister.
- ANCELOTTI: Am 23. Mai 2015 bestritt der italienische Fußballlehrer sein 119. und bisher letztes Pflichtspiel bei den Königlichen. Mit 89 Siegen (75 Prozent) und 322 Toren (durchschnittlich 2,7) war „Carletto“ der statistisch erfolgreichste Trainer der letzten zehn Jahre, gewann zudem vier Titel. Bleibt die Frage, ob Ancelotti nicht nur eine Übergangslösung, sondern ein erneuter Erfolgsgarant für die Blancos ist.
- WIEDERSEHEN: Wie üblich befinden sich zwei Ex-Blancos unter den Basken: Torwart Fernando Pacheco und Angreifer Joselu spielten von 2006 bis 2015 beziehungsweise von 2010 bis 2012 bei den Merengues.
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