
Ungeschlagen in die Länderspielpause
SEVILLA. Zum dritten Mal gespielt, zum dritten Mal nicht verloren. Nach dem wilden 3:3 bei UD Levante am vergangenen Wochenende ist es Real Madrid am Samstagabend gelungen, in die Erfolgsspur zurückzukehren. Bei Real Betis siegten die Königlichen im Rahmen des 3. Spieltags der Primera División knapp 1:0. Damit gehen sie mit sieben von neun möglichen Punkten in die erste zweiwöchige Pause. Jetzt unterbrechen erstmals in dieser Saison die Nationalmannschaften den Vereinsfußball.
Real konnte gegenüber seinen Konkurrenten im Titelkampf damit gleichermaßen vorlegen. Der FC Barcelona (ab 17 Uhr gegen den FC Getafe, aktuell vier Punkte) und Meister Atlético (ab 22 Uhr gegen den FC Villarreal, aktuell sechs Punkte) sind jeweils erst am Sonntag im Einsatz.
Vinícius ersetzt Hazard in der Startelf – Alaba innen
Die große Neuheit in der Startelf von Carlo Ancelotti zum Betis-Spiel: Nach seinen bis dato drei Treffern erhielt Vinícius Júnior diesmal auf der linken Außenbahn im 4-3-3 den Vorzug vor Eden Hazard, der dementsprechend zunächst auf der Bank Platz nehmen musste. Der Brasilianer stürmte gemeinsam mit Karim Benzema und Gareth Bale, das Mittelfeld bildeten erneut Federico Valverde, Casemiro und Isco.
In der Abwehr vor Keeper Thibaut Courtois verteidigte David Alaba als Real-Profi erstmals in einem Pflichtspiel erstmals innen, da Nacho Fernández angeschlagen gar nicht im Kader stand. Der Österreicher trat an der Seite von Éder Militão an, die Außen wurden derweil mit Daniel Carvajal anstelle von Lucas Vázquez rechts und Miguel Gutiérrez links besetzt.

Zwei gute Chancen zu Beginn – dann müht sich Real
Real erwischte keinen überragenden, aber immerhin ordentlichen Start in eine über weite Strecken umkämpfte Partie. Bereits nach fünf Minuten kam Benzema nach einer starken Balleroberung im Mittelfeld und Vorlage jeweils von Vinícius aus aussichtsreicher Lage – halblinks, etwa 20 Meter Entfernung – zum Abschluss, jedoch setzte der Kapitän in Abwesenheit von Marcelo das runde Leder knapp am rechten Pfosten vorbei. Nur kurz später geriet ein Versuch von Militão mit dem linken Fuß aus ähnlicher, wenn auch etwas näheren Position in Folge eines Freistoßes zu zentral (7.). Auch Isco zielte nicht genau genug, als er es halblinks kurz vor dem Strafraum probierte (38.).
Nach einem passablen Beginn bauten die Gäste aus der Hauptstadt im Spiel nach vorne ab, die Offensivbemühungen wurden zunehmend weniger, es fehlte die Leichtigkeit, das Durchsetzungsvermögen, der gemeinsame Wille. Schon während der ersten Trinkpause nach einer halben Stunde zeigte sich Ancelotti gegenüber seinen Profis nicht wirklich erfreut über den Auftritt bis dahin.
Beide Mannschaften lieferten sich insgesamt eine ausgeglichene und mit der Zeit ausgehend von den Hausherren – angetrieben von den lautstarken Fans auf den Rängen – auch eine immer rassiger geführte Begegnung. Allein im ersten Durchgang zückte Schiedsrichter José Alejandro Hernández Hernández gleich sechsmal die Gelbe Karte – einmal für Reals Gutiérrez und satte fünfmal für Betis, wobei eine davon Trainer Manuel Pellegrini sah. Die Andalusier setzten nach 45 Minuten drei Torschüsse und zwei Schüsse ab, wirklich nennenswert brenzlich wurde es für Courtois dabei jedoch nicht. Real kam dagegen auf nur einen Torschuss und zwei Schüsse.

Real wird nach Pause stärker
Nichtsdestotrotz verzichtete Ancelotti darauf, bereits zum Wiederanpfiff personelle Veränderungen vorzunehmen. Seine Instruktionen in der Kabine reichten ihm offenbar vorerst. Die Madrilenen fokussierten sich nach dem Seitenwechsel mehr darauf, höher anzulaufen, offensiv mehr Druck auf den Gegner auszuüben – und schon war mehr Zug zum Gehäuse von Betis festzustellen.
Real trat dominant auf, riss die Partie an sich, während Betis für keine Entlastung sorgen konnte. Dann plötzlich kamen die Hausherren bei einer Zwei-gegen-eins-Situation aber beinahe zu einer Riesenchance, jedoch erahnte Gutiérrez den versuchten Querpass stark und fing ihn in höchster Not ab. Diese Fahrlässigkeit rächte sich für Betis – und zwar sofort.
Sehenswert: Vinícius rettet, Benzema bedient, Carvajal trifft
Im Gegenzug sorgten die Königlichen für einen Treffer der besonders sehenswerten Art: Vinícius hielt das Leder mit einem beherzten Einsatz an der Grundlinie im Spiel, indem er es zurück auf Benzema legte. Der Franzose behielt die Übersicht, sah von der linken Seite aus den auf dem anderen Flügel mitlaufenden Carvajal, der die Hereingabe schließlich per Direktabnahme zum 1:0 in die Maschen beförderte (61.). Großer Jubel bei dem Rekordmeister in einer schweren Partie (61.).

Mit Reals Führung intensivierte Betis seine Bemühungen im Angriffsspiel wieder. Das weiße Ballett hielt dem Druck jedoch stand – und zwar bis zum Abpfiff. Nur wenige Minuten nach dem Treffer hatte Ancelotti mit Lucas Vázquez und Marco Asensio zwei frische Kräfte eingewechselt (66.). Dafür wichen Isco und Bale. Zum Anbruch der Schlussphase ersetzte Hazard den agilen, diesmal selbst aber glücklosen Vinícius (78.). In Person von Asensio kamen die Merengues zu einer guten Gelegenheit, jedoch setzte er einen Schuss aus zentraler Position knapp rechts neben das Tor (73.).
Nach Länderspielen: Rückkehr ins Bernabéu – mit Mbappé?
Weiter geht es für das Team von Ancelotti am 11. September. Und es wird gegen Celta Vigo keine Partie wie jede andere. Zum einen, da Real nach anderthalb Jahren zum ersten Mal wieder im Estadio Santiago Bernabéu aufläuft. Und vielleicht läuft dann ja sogar Superstar Kylian Mbappé erstmals in Weiß auf.
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