Pressekonferenz

Ancelotti über Camp-Nou-Flaute: „An der Zeit, dass ich dort gewinne“

Bei Carlo Ancelotti spielt vor dem Duell mit dem FC Barcelona auch Angst eine Rolle. „Sonst triffst du auf einen Löwen und glaubst, es sei eine Katze“, sieht der Trainer von Real Madrid darin aber vielmehr etwas Positives. Bei der Pressekonferenz zum Clásico deutet er zudem klar an, dass Eden Hazard nicht in der Startelf stehen wird. Ancelotti selbst möchte endlich erstmals im Camp Nou siegen.

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Ancelotti gewann bis dato zwei von fünf Clásicos – Foto: Realmadrid TV

CARLO ANCELOTTI über…

…den Clásico gegen den FC Barcelona (Sonntag, 16:15 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN): „Wir wissen, dass es ein besonderes Spiel ist, auch für Barcelona und den spanischen Fußball. Wir bereiten es als ein besonderes Spiel vor, mehr nicht. Wir fokussieren uns darauf, was in der Partie passieren kann, bereiten eine gute Strategie vor und geben den Spielern alle nötigen Hinweise mit auf den Weg, damit sie ein gutes Spiel machen können.“

…mögliche Startelf-Änderungen: „Für mich ist alles sehr klar. Darüber zu reden, wer spielt, erscheint mir nicht korrekt, da ich mit den Spielern noch nicht gesprochen habe. Unser Vorhaben ist klar. Die Mannschaft ist bereit. Wir gewinnen (Daniel) Carvajal und (Eden) Hazard zurück, treten daher mit einem sehr guten Kader an. Alle sind konzentriert und motiviert, auch wenn sie nicht von Anfang an spielen. Denn sie wissen, dass sie wichtig sein können, wenn sie reinkommen.“

…Reals vermeintliche Favoritenrolle: „Ich sehe uns nicht als Favoriten. Wer zu diesem Spiel besser in Form ist, weiß ich nicht. Die letzten Spiele von Barcelona waren sehr gut. Bei diesen Partien gibt es keinen Favoriten. Viele Dinge entscheiden die Partie. Bei solchen Spielen hat es für mich keinen Sinn, im Vorfeld über Favoriten zu sprechen.“

…Hazard: „Eden Hazard ist in einer guten Verfassung, er hat mit dem Team trainiert. Es hat alles gut funktioniert, auch bei Carvajal. Es ist aber schwer, einen Spieler aufzustellen, der aus einer Verletzung kommt. Er steht zur Verfügung und kann zu jedem Zeitpunkt nützlich sein.“

…die Kaugummis, die er während Spielen kaut, was sich zum Clásico noch einmal steigern könnte: „Ich weiß es nicht, denn ich zähle sie nicht. Normalerweise kaue ich gar keine Kaugummis. Mein Gefühl ist gleich: Ich bin besorgt, habe manchmal Angst. Angst ist ein gutes Gefühl. Wenn du keine Angst hast, triffst du auf einen Löwen und glaubst, es sei eine Katze. Es ist ein positives Gefühl. Aber ich trete auch mit den nötigen Vertrauen an, denn ich habe eine starke Mannschaft mit Spielern, die viel Qualität besitzen.“

…Vinícius Júnior und Ansu Fati, die die neuen Gesichter des Clásicos werden könnten: „Das weiß ich nicht, beide sind nämlich noch jung und müssen zeigen, was sie in ihren Karrieren leisten können. Es ist ein Duell zwischen zwei Mannschaften, die immer zu den besten der Welt gehören werden. Die Spieler verändern sich, Cristiano (Ronaldo) wechselt, (Lionel) Messi wechselt, andere kommen dafür. Beide Mannschaften verändern sich, weil sich die Spieler verändern.“

…die Verfassung der Mannschaft: „Körperlich verbessern wir uns sehr, zumal wir auch wichtige Spieler zurückgewonnen haben. (Toni) Kroos, (Ferland) Mendy, die lange außen vor waren. Marcelo. Wir verbessern uns, müssen aber auch noch einiges verbessern. Ich hätte gerne, dass wir vorne manchmal mehr Druck ausüben. Daran müssen wir arbeiten. Die Offensive gefällt mir, wir machen es dort gut, vorne wird gut kombiniert, es herrscht Kreativität zwischen den Spielern.“

…die Bedeutung des Clásicos für die Meisterschaft: „Er ist nicht entscheidender, es sind drei wichtige Punkte. Ich habe noch nie im Camp Nou gewonnen, dafür ist es nun an der Zeit. Es wird nicht einfach. Es sind drei Punkte, um die wir nicht nur gegen Barcelona kämpfen müssen, wenn du die Liga gewinnen willst.“

…seinen Spielstil: „Ich will, dass mein Team vieles auf dem Platz umsetzen kann und nicht nur eine Idee hat. Eine klare Identität zu haben, bedeutet, dass der Gegner ziemlich einfach Lösungen finden kann. Unsere Identität muss vielfältig sein. Wir mögen es, den Ball zu haben, das Spiel gut zu kontrollieren und auch zu kontern, wenn es die Möglichkeit dazu gibt. Warum auch nicht? Konter sind der einfachste Weg, um Tore zu erzielen. Das ist die Identität, die ich gerne in meiner Mannschaft sehen würde.“

…einen möglicherweise moralisch größeren Rückschlag im Falle einer Niederlage: „Ich denke nicht, denn der Fußball ist ein spektakulärer Sport. Du hast ein sehr geringes Selbstvertrauen und weißt, dass es ein nächstes Spiel gibt, wo du es zurückerlangen kannst. Es ist ein besonderes Spiel, da wir gegen einen großartigen Gegner spielen. Jeder wäre in so einem Spiel gerne Protagonist.“

…Federico Valverde als möglichen Rechtsaußen im 4-3-3: „Wenn es ein 4-3-3 ist, muss Valverde einen Platz im Mittelfeld einnehmen. Das ist ziemlich klar. Es hängt davon ab, was ich von einem Flügelspieler verlange. Wenn ich von Valverde das fordere, was Rodrygo leistet, dann liege ich falsch. Wenn ich von Rodrygo fordere, was Valverde tut, dann liege ich falsch.“

…das Barça ohne Messi: „Ich mag es nicht, andere Teams zu bewerten. Ich kann meine Mannschaft, die ich sehr gerne trainiere, bewerten. Es ist ein Barça, das die gleiche Identität hat, einen guten Fußball spielt, das gleiche System hat. Messi ist nicht mehr da, aber andere Spieler mit anderen Charakteristiken sind es. Die jungen Spieler von Barça sind fantastisch. Wir treffen auf ein Barça ohne Messi, zuvor war es ein Barça mit Messi. Ich will nicht, dass sich unser Gefühl verändert. Es war immer schwer gegen sie und es wird immer schwer sein.“

…das 3:1 im Camp Nou vergangenen Oktober unter Zinédine Zidane: „Natürlich kann das ein Vorbild sein. Du musst beides analysieren: Was gut gelaufen ist und was dein aktueller Kader ist. Danach musst du dann deine Entscheidungen treffen.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Ich finde die Entwicklung traurig. Zu Beginn hat sich ein offensives Bild der Spielweise abgezeichnet, bei dem wir Fans davon ausgegangen sind, das sich bei umso mehr Training und Spielen nur noch verbessern kann. Nach jetziger Kenntnis lag dies aber vielmehr an den Aufstellungen, geprägt von jungen hungrigen und auch kreativen Spielern. Dieser Trend ist rückläufig. Warum? Weil man wieder auf das stagnierte Mittelfeld setzt, das wahrscheinlich der Grund für die Offensivprobleme der letzten vier Jahre ist. Nur hatte man damals mit Ronaldo eine Lebensversicherung. Ohne Lebensversicherung bleibt für mich klar: Diese Aufstellung funktioniert nicht mehr! Zumindest mit diesen Spielern nicht.
 
Ja nur leider hat sich rausgestellt,das unsere Verteidigung doch sehr viel löchriger ist ,als gedacht oder gehofft ( naja,hat ja jeder eigentlich gesehen nachdem Abgängen).also denke ich ,das leider auch viel nach hinten gearbeitet werden muss ,und darunter leidet halt unser Offensivspiel.
 

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