
Real Madrid baut Deal mit Adidas aus
MADRID. Sie sind schon seit 1998 Partner und bleiben es auf absehbare Zeit auch noch: Real Madrid und Adidas. „Unsere Zusammenarbeit mit Adidas ist verlängert worden“, teilte Präsident Florentino Pérez am Samstag bei der Mitgliederversammlung 2021 mit, ohne dabei jedoch eine neue Laufzeit zu nennen. Erst 2019 war bekannt geworden, dass die Königlichen ihre Partnerschaft mit dem deutschen Sportartikelhersteller bis 2028 ausgebaut haben. Ob der Deal nun über 2030 hinaus gilt?
Einem Deal, dem die Bosse an der Concha Espina um Pérez partout nicht zugestimmt haben und auch nicht zustimmen werden, ist der zwischen dem spanischen Liga-Verband LFP und dem britischen Finanzdienstleister CVC hinsichtlich der Veräußerung von Medienrechten der Primera División.
Pérez über CVC-Deal: „Unregelmäßigkeiten erstaunlich“
Dieses Geschäft würde trotz einer umgehenden Finanzspritze – 2,7 Milliarden Euro für zehn Prozent der Anteile an der Liga – langfristig „für die Klubs keinen Sinn“ machen, erneuerte Pérez seine Kritik an dem Vorhaben. „Ich hätte nie gedacht, dass ich aus der Presse erfahren würde, dass die Liga die Absicht hat, elf Prozent unserer Fernsehrechte wegzunehmen, um sie an einen Investmentfonds zu geben. Wie ist es möglich, dass sie von CVC als strategischem Partner sprechen, wenn es sich nur um einen Finanzinvestor handelt, der nicht mal die Absicht hat, dem Projekt 50 Jahre treu zu bleiben?“, fragte der 74-Jährige.
Real werde „alle Aktionen aufmerksam verfolgen, um jeglichen Schaden oder Rechtswidrigkeit zu vermeiden. Die Liste der von unseren Anwälten festgestellten Unregelmäßigkeiten war erstaunlich und der Vorstand stimmte einstimmig zu, rechtliche Schritte gegen den Präsidenten der Liga, den Vertreter des Fonds und den CVC-Fonds selbst einzuleiten. Der Fonds ist derselbe, der in Deutschland und Italien versucht hat, dasselbe zu tun, wo sie gescheitert sind“, so Pérez.
Real Madrid – Pérez: „Super League mehr als ein Wettbewerb“
Gescheitert ist zumindest vorerst auch ein Projekt, das Pérez maßgeblich verantwortet: die Super League, von der sich neun der zwölf Gründungsklubs im April zügig zumindest öffentlich wieder zurückzogen. Reals Oberhaupt hält eine Veränderung wie diese allerdings nach wie vor für unabdingbar.
„Sie ist nicht einfach nur ein neuer Wettbewerb. Sie ist viel mehr. Es geht darum, zu versuchen, die Dynamik des aktuellen Fußballs zu verändern, denn wenn wir nichts tun, wird er nach und nach sterben. Es ist nicht zu leugnen, dass es als ein Projekt konzipiert wurde, das die nationalen Wettbewerbe völlig respektiert“, betonte der Spanier. Die Elite-Liga würde für „Freiheit, Selbstverwaltung, finanzielles Fairplay, gute Führung und Transparenz, Solidarität, Wettbewerbsfähigkeit, Respekt vor nationalen Wettbewerben und den Fans sowie die Förderung des Fußballs als König des Sports“ stehen.
++ Neues Video über das neue Real Madrid und das neue Bernabéu inklusive Abschied für Zidane, Ramos und Varane ++
Pérez: „UEFA mal daran erinnern, wer Real Madrid ist“
Der europäische Fußballverband UEFA lehnt die Super League konsequent ab, weil sie eine Gefahr für ihr Monopolprodukt, die Champions League, darstellt, aus der Real und Co. schließlich austreten würden. Angesichts dessen ist das Verhältnis der Merengues zu dem Dachverband und dessen Präsidenten Aleksander Čeferin inzwischen zerrüttet.
„Man muss die UEFA auch mal daran erinnern, wer Real Madrid ist“, machte Pérez in Gegenwart der Mitglieder, die ihm zum Ende der Rede stehende Ovationen bescherten, deutlich. „Real Madrid ist der erfolgreichste Verein der Geschichte, der seit seiner Gründung im Jahr 1902 im Laufe der Jahre an allen notwendigen Innovationen teilgenommen und für die Traditionen des Fußballs gesorgt hat, wenn er in Gefahr war. Er war der einzige Verein der Welt, der 1904 zusammen mit den Verbänden von sieben Ländern die FIFA gründete und 1955 zusammen mit der Zeitung L’ÉQUIPE die Gründung des Europapokals förderte. Santiago Bernabéu litt seinerzeit zwei Jahre lang auch schon unter Drohungen wegen der Erschaffung des Europapokals. Wir geben nicht nach“, so die klare Ansage von Pérez.
++ Jetzt Teil eins lesen: Auf der Mitgliederversammlung sprach der Präsident auch über das im Umbau befindliche Estadio Santiago Bernabéu und verabschiedete Sergio Ramos und Zinédine Zidane. ++
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