
Rummenigge vermisst ohne Alaba Stabilität beim FC Bayern
MÜNCHEN. Seinen zum 30. Juni 2021 auslaufenden Vertrag beim FC Bayern München wollte David Alaba nicht verlängern. Der Defensiv-Allround sah stattdessen die Zeit gekommen, um sich an einer neuen Herausforderung zu wagen. Diese hat der gebürtige Wiener in Real Madrid gefunden. Während der österreichische Nationalspieler bereits versicherte, dass dies die richtige Entscheidung war, wird ihm an der Isar nach wie vor nachgetrauert.
Karl-Heinz Rummenigge, der bis Sommer noch Vorstandsboss bei den Münchnern war, befand am Sonntag (21. November) als Gast bei der Sendung SKY90, dass mit Alaba ein wichtiger Bestandteil beim FC Bayern weggebrochen ist. „Was auffällt, ist, dass sie speziell in der Innenverteidigung nicht die Stabilität haben“, konstatierte der 66-Jährige, der dies beispielhaft für die jüngste 1:2-Niederlage in der Bundesliga gegen den FC Augsburg sagte.
„Abgang ist in Gänze bislang nicht kompensiert worden“
„Vielleicht“, meinte der Ex-FCB-Boss, „fehlt der Organisator. David Alaba war da ein wichtiger Mann, auch in der Kabine“. Der frühere Weltklasse-Stürmer (294 Tore in 585 Pflichtspielen) betonte aus seiner Sicht: „Dieser Abgang hätte besser nicht stattfinden sollen.“ Die Gespräche um eine Verlängerung hätten sich jedoch „irgendwann verkeilt“, wie der gebürtige Lippstädter in Bezug auf die gescheiterten Verhandlungen erklärte. Zudem übte er leise Kritik an seinen Ex-Kollegen von der Säbener Straße, sei laut ihm der Abgang „in Gänze bislang nicht kompensiert worden.“
Zuletzt kamen in der Innenverteidigung des sechsmaligen Champions-League-Sieger meist Dayot Upamecano, Lucas Hernández oder Niklas Süle zum Einsatz. Das französische Talent Tanguy Nianzou zählt unter Cheftrainer Julian Nagelsmann mit gerade einmal 296 Spielminuten in dieser Saison zu den Reservisten. Richtig souverän präsentierte sich bei den Bayern nach dem Alaba-Abgang noch keiner der zentralen Abwehrspieler. Bereits nach der 0:6-Schmach gegen Borussia Mönchengladbach im DFB-Pokal gab es große Kritik. In Augsburg machten sich die Schwachstellen abermals bemerkbar.
Nicht nur Rummenigge trauert Ex-Bayern-Star hinterher
Doch Rummenigge ist nicht der einzige, der es mit dem FC Bayern München hält und Alaba vermisst. Auch Mittelfeldspieler Leon Goretzka sprach in der Amazon-Prime-Dokumentation „FC Bayern – Behind the Legend“ davon, dass der heutige Real-Profi beim deutschen Rekordmeister abgeht: „David war für uns alle ein Fixpunkt in der Mannschaft, der alle Mannschaftsteile zusammengebracht hat. Ich kenne keinen Spieler, mit dem er sich nicht gut verstanden hat. So habe ich das noch nie erlebt.“
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Der deutsche Nationalspieler, der mit Alaba seit 2018 zusammengespielt hatte, schwärmte: „Er hat das Mannschaftsgefüge zusammengehalten. Ich habe die Hoffnung, dass wir das ein bisschen von ihm gelernt haben und auch weitertragen können in den nächsten Jahren.“ In Madrid hat sich Alaba indessen bereits schnell zurechtgefunden. Als Innenverteidiger spricht er viel mit seinen Neben- und Vorderleuten und übernimmt selbstständig Verantwortung.
Alaba mit Entscheidung pro Real Madrid zufrieden
Seinen Wechsel von München nach Madrid habe er sich auch gut überlegt, wie er bereits Mitte Oktober versicherte: „Ich habe mir da sehr viel Zeit genommen, um für mich persönlich die richtige Entscheidung zu treffen. Ich habe viel überlegt, viel Zeit genommen, mich mit meiner Familie besprochen und dann für mich diese Entscheidung getroffen.“ Rückenblickend glaube er jedoch, „dass die für mich auch ganz gut war“.
Obwohl auch diesbezüglich Zweifel in München bestehen. Denn wie Bayerns Präsident Herbert Hainer mitteilte, glaube er, dass der Ex-Profi des Bundesligisten in Madrid durchaus einiges an München vermisst.
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