
Seit August: Streit um Finanzspritze von Fonds CVC
MADRID. Der Rechtsstreit in LaLiga geht in die nächste Runde! Nachdem Real Madrid, der FC Barcelona und der Athletic Club aus Bilbao vergangene Woche ein Schreiben an die restlichen 39 Erst- und Zweitligisten veröffentlichten, folgt nun der nächste offene Brief. Und auch mehr Unterstützung – zumindest von oben.
LaLiga scheint gespalten: Auf der einen Seite befindet sich mit der LFP der Liga-Verband mit „seiner“ im August vorgestellten Finanzspritze aus dem Private-Equity-Fonds CVC unter dem Namen „LaLiga Impulso“. Das Liga-Dino-Trio um Real zeigte sich früh sowohl verwirrt als auch klar gegen diesen auf 50 Jahre ausgelegten Deal. Die drei Klubs sind und waren nicht nur dagegen, sie arbeiteten inzwischen sogar an einem Gegenvorschlag: „Proyecto Sostenbile“, das nachhaltige Projekt. Nachdem dieses zuletzt in einem ausführlichen Brief vorgestellt wurde, setzte es am Dienstag ein weiteres Schreiben, erneut unterschrieben von den drei Präsidenten Florentino Pérez, Joan Laporta (Barcelona) und Aitor Elizegi (Athletic). Und während die LFP, quasi die „spanische DFL“, früh die Briefe und Vorschläge des Trios abwies und teilweise diffarmierte, gibt es nun sogar Unterstützung von Nationalverband RFEF (zur Pressemitteilung).
COMUNICADO OFICIAL
Respuesta definitiva de la RFEF al comunicado de la LNFP
https://t.co/5z5fFqvcCW pic.twitter.com/RXe52rEhcS
— RFEF (@rfef) December 8, 2021
Real, Athletic und Barça bieten eigenes Projekt an
Mit der Hilfe des „spanischen DFB“ richtet man sich nun an die nächsthöhere Instanz, Spaniens nationalen Sportrat, dem „Consejo Superior de Deportes“.
„Wir schließen uns dem heute vom RFEF verschickten Schreiben an, in dem erneut darauf hingewiesen wird, dass das Projekt ‚LaLiga Impulso‘ mit unserem Rechtssystem unvereinbar ist und daher nicht durchgeführt werden sollte“, heißt es auf der Website von Real Madrid. Die Königlichen weisen den CSD darauf hin, „dass dieser in Ausübung seiner Befugnisse die Pflicht hat, irreparablen Schaden für den Fußball in unserem Land zu vermeiden.“ Die Rede ist darüber hinaus nicht nur von Unregelmäßigkeiten und einer Gefährdung im wirtschaftlichen Bereich, sondern auch im „rechtlichen Rahmen, den der Gesetzgeber für die Verwaltung dieses Sports geschaffen hat“.
Comunicación al Consejo Superior de Deportes en relación con el Proyecto La Liga Impulso.#RealMadrid
— Real Madrid C.F. (@realmadrid) December 8, 2021
„LaLiga Impulso“ vs. „Proyecto Sostenible“ – greift CSD ein?
Genauer soll auf der LaLiga-Generalversammlung am 10. Dezember der CVC-Deal abgeschlossen werden – 38 der 42 Erst- und Zweitligisten hatten bereits für diese Finanzspritze gestimmt. Weil Real, Barça und Athletic dieses Projekt aber nicht nur als nicht nachhaltig, sondern auch als „ruinös“ erachten, konzipierten sie eine alternative Finanzierung mit angeblich wesentlich besseren Konditionen in Hinblick auf die nächsten 25 Jahre. Der CSD solle nun verhindern, dass am Freitag ein „eklatanter Verstoß gegen das für LaLiga geltende Rechtssystem und die audiovisuellen Rechte des spanischen Fußballs“ begangen wird.
Darüber hinaus heben die Vereine und die RFEF im Brief hervor, dass die LFP um ihren Präsidenten Javier Tebas – er ist bekannt für seinen offenen Streit mit Pérez oder auch mit RFEF-Chef Luis Rubiales – auf die Anträge der drei Klubs „mit einer heftigen Kampagne von Angriffen, Fehlinformationen und vor allem mit der Weigerung, die vorgeschlagene Alternative zu bewerten“ reagierte.
Das letzte Wörtchen rund um den Streit zwischen „LaLiga Impulso“ und das „Proyecto Sostenible“ ist noch lange nicht gesprochen, scheinbar kann nur noch eine höhere Instanz wie der CSD das Vorhaben von Tebas und Co. verhindern.
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