
Vom FC Bayern nach Madrid: Alaba mit 2021 „zufrieden“
MADRID. 2021 ist Geschichte. Ein Jahr, auf das David Alaba freilich zufrieden zurückblicken kann. Nach seinem Abgang vom FC Bayern München hat der Österreicher bei Real Madrid erwartungsgemäß umgehend eine wichtige Rolle eingenommen und Sergio Ramos in der Innenverteidigung schon so gut wie vergessen gemacht.
„Ich bin auf jeden Fall zufrieden“, bewertete Alaba die zurückliegenden zwölf Monate in einem Interview mit der österreichischen Zeitung KURIER positiv. „Es war ein spannendes Jahr, auch als Mensch. Und sicherlich auch ein emotionales und schönes Jahr“, so Alaba, der durch den Schritt nach Spanien „auf sehr viel Komfort verzichten“ musste.
„München ist zu meiner zweiten Heimat geworden nach 13 Jahren. Beruflich gesehen habe ich im Klub und in der Mannschaft ein Standing gehabt, bin zu einem Führungsspieler gereift und kannte den Klub und die Stadt in- und auswendig. Und ich habe viele Freunde in München“, erklärte der 29-Jährige.
David Alaba erklärt Unterschiede von München und Madrid
Daher habe er sich in Madrid auch als Profi „irgendwo anpassen“ müssen – zumal die Königlichen „einen anderen Fußball als Bayern“ spielen. „Wir sind keine Mannschaft, die so hohes Pressing spielt, wie wir es in München getan haben, damit stehen wir auch mit der Abwehrkette nicht so hoch wie unter Hansi Flick. Und was ich relativ schnell bemerkt habe: Ich habe nicht so viele Kopfballduelle nach einem Abstoß des Gegners. Da denkst du, du bist Real Madrid und fährst nach Levante oder Alavés und die werden bunkern. Das Gegenteil ist der Fall, weil alle von hinten herausspielen“, lautet die Erfahrung des Linksfuß nach etwas mehr als vier Monaten in der Primera División.
All these moments.
It was a really emotional year. The support of each and every one of you means everything to me. I hope to see you all healthy in the new year. Cheers to a successful 2022.
God bless you! pic.twitter.com/lL3pEbUYUr— David Alaba (@David_Alaba) December 31, 2021
Einen Unterschied im Vergleich zwischen München und Madrid hat Alaba unlängst auch abseits des Rasens festgestellt. Gemeint: Begegnungen mit Fans auf der Straße. „Wie in Deutschland steht der Fußball fast ganz oben. Hier ist es vielleicht noch eine Spur emotionaler. Wenn ich durch die Stadt spaziere, ohne Kappe, Sonnenbrille und Maske, wird es noch schwieriger als in München“, meinte er.
Immerhin: Mit der Kommunikation in der neuen Wahlheimat scheint es schon ziemlich gut zu funktionieren. „Ich kann mich schon sehr gut unterhalten innerhalb der Mannschaft, wo nur Spanisch gesprochen wird. Sehr viele können auch nicht Englisch, was mich zu Spanisch verpflichtet. Ein Interview zu geben, wäre noch einmal ein anderes Kaliber“, sagte Alaba.
David Alaba über Nummer bei Real: „Wollte meine 27 haben“
Eine derartige Hürde hatte sein Vorgänger Ramos nicht zu überwinden, er ist schließlich Spanier. Bei dem weißen Ballett hat Alaba von dem zu Paris Saint-Germain abgewanderten Ex-Kapitän nicht nur die exakte Position geerbt, sondern auch dessen Rückennummer: die 4. Ganze 16 Jahre lang hatte Ramos sie an der Concha Espina getragen.
„Was die Rückennummer betrifft, wollte ich meine 27 haben“, verriet Alaba, der diese bereits beim FCB geprägt hatte: „Aber in Spanien haben die Profis die Nummern 1 bis 25. Zum einen waren keine anderen Nummern mehr frei, zum anderen wollte auch der Verein, dass ich die Nummer 4 trage. Sie hat eine spezielle Geschichte im Klub. Vor Ramos hatte sie Fernando Hierro, beide waren Kapitän. Ich trage sie mit Stolz und sehe es als zusätzlichen Ansporn. Dass die Erwartungen damit nicht schmäler werden, war mir bewusst.“
Alaba: Ein Ziel „sicherlich, spanischer Meister zu werden“
Der Nationalspieler gab bereits zu verstehen, seine eigene Geschichte bei den Merengues schreiben zu wollen. Gleich in seiner ersten Real-Saison sieht es diesbezüglich allein mit dem Gewinn des Titels in LaLiga schon mal ganz gut aus. Ein Ziel für ihn sei 2022 passenderweise „sicherlich, spanischer Meister zu werden und auch in den anderen Wettbewerben zu versuchen, alles rauszuholen“, so Alaba, der vor der Weihnachtspause gegen Athletic (2:1) erst sein zweites Real-Spiel verpasst hatte. Grund: eine Coronavirus-Infektion, die er als „vollständig“ Geimpfter allerdings „ganz gut verkraftet“ habe.
Community-Beiträge