
Real Madrid kommt weiter
ELCHE. Auch die Hürde FC Elche hat Real Madrid gemeistert – allerdings mit extrem viel Mühe und erst nach Verlängerung. Die Königlichen sind ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und haben die „Franjiverdes“ am Donnerstagabend im Achtelfinale der Copa del Rey geschlagen. Damit zieht das Team von Carlo Ancelotti in das Viertelfinale ein, das am Freitagmittag ausgelost und am 2./3. Februar ausgetragen wird.
Nachdem Real Ende Oktober bereits in der Primera División 2:1 im Estadio Manuel Martínez Valero gewonnen hatte, sprang erneut ein 2:1 heraus. Kurios: Schon am Sonntag werden sich die beiden Mannschaften schon wieder gegenüberstehen – dann im Estadio Santiago Bernabéu, dann im Rahmen von LaLiga.
Ancelotti mischt Startelf durch
Zu dem Pokalduell nahm Carlo Ancelotti einige Veränderungen an seiner Startelf vor. Thibaut Courtois und Karim Benzema sowie der rotgesperrte Éder Militão waren gar nicht erst mitgereist, während Ferland Mendy, Casemiro und Luka Modrić Verschnaufpausen erhielten.
Zwischen den Pfosten stand somit Andriy Lunin, die Abwehrkette vor ihm bildeten Lucas Vázquez, Nacho Fernández, David Alaba und Kapitän Marcelo. Im Mittelfeld durften Federico Valverde und Eduardo Camavinga neben Toni Kroos ran, im Angriff agierten Rodrygo Goes und Vinícius Júnior gemeinsam mit Luka Jović als Spitze.

Real Madrid harmlos und mit Latten-Glück
Die durchgemischten Madrilenen taten sich trotz ihrer Favoritenrolle in Elche zunächst durchaus schwer, präsentierten sich allen voran im Spiel nach vorne zu ideenlos. Nach einer harmlosen ersten halben Stunde konnten sie erst in der Phase vor dem Seitenwechsel offensiv nennenswert in Erscheinung treten. An ernstzunehmenden Chancen sprangen dabei allerdings letztlich auch bloß zwei Schüsse von Camavinga heraus. Beide Male platzierte der Youngster seine Versuche zu zentral (40./43.).
Real agierte insgesamt zu unpräzise – und wäre übrigens beinahe schon in der Anfangsphase in Rückstand geraten. Unmittelbar vor der Torlinie brachte Elches Guido Carrillo aber zustande, das runde Leder an die Latte zu befördern (10.). Lunin war bereits geschlagen. Riesenglück für Real! Marcelo war zuvor mit einer Grätsche ins Leere gerauscht, sah nicht gut aus. In der Vorwärtsbewegung sorgte der Kapitän im Laufe des ersten Durchgangs wenigstens noch für einige gute Aktionen. Die Gäste hatten mit drei Torschüssen, vier Schüssen und 55 Prozent Ballbesitz etwas mehr vom Spiel, mussten sich zum Wiederanpfiff aber zweifellos steigern.

Real Madrid übernimmt nach Seitenwechsel Kontrolle
Personelle Veränderungen nahm Ancelotti erst einmal nicht vor. Real übernahm zunehmend die Kontrolle, hatte viel Ballbesitz, erhöhte die Schlagzahl. Geführt hat das jedoch vorerst nur zu einem Marcelo-Rechtsschuss, der das gegnerische Gehäuse verfehlte (57.). Als sich die Begegnung – auch wegen einer harmlosen Mannschaft von Elche – allmählich Richtung Verlängerung bewegte, wichen Valverde und Camavinga für Modrić und Casemiro (72.). Wenig später wurde Jović durch Isco ersetzt (79.).
Kurz zuvor hätte der Serbe für Real beinahe zur Führung eingeschoben, doch nach einem guten Solo erreicht der Querpass von Vinícius seinen Mitspieler nicht (78.). Dem Brasilianer bot sich dann selbst die Chance zur Erlösung, doch nach einem tollen Hackenpass von Marcelo war sein Versuch viel zu unplatziert (82.).
Verlängerung: Marcelo fliegt, Isco gleicht Rückstand aus
Es ging in die Verlängerung. Zu dieser kamen mit Eden Hazard und Daniel Ceballos zwei weitere frische Kräfte in die Partie, für Rodrygo und Kroos war der Arbeitstag beendet (91.). Und es wurde nicht leichter: Marcelo sah in der 102. Minute wegen eines Fouls als letzter Mann die glatte Rote Karte, Real musste die restlichen knapp 20 Minuten damit in Unterzahl zu Ende führen. Noch bitterer: Bei dem folgenden Freistoß schoss Gonzalo Verdú das noch entscheidend abgefälschte runde Leder im zweiten Versuch in die Maschen (104.).
Hazard erzielt Siegtor für Real Madrid
Dann die Erlösung: Isco glich glücklich für Real aus, lenkte den Ball nach dem erneuten Seitenwechsel bei einem Ceballos-Schuss entscheidend zum 1:1 hinein ins Netz (108.). Ein Elfmeterschießen musste folglich nicht über Gewinner und Verlierer entscheiden, denn fünf Minuten vor dem Abpfiff war es ausgerechnet Hazard, der den umjubelten 2:1-Siegtreffer markierte. Der Belgier umkurvte den herausgeeilten Keeper Axel Werner und brachte das Spielgerät im Tor unter. Real ist weiter – wenn auch mit extrem viel Mühe.
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