
Vázquez bei Real Madrid umgeschult
MADRID. Marco Asensio steht bei Real Madrid scheinbar eher vor einem Abgang. Wen hätte man für diesen Fall nach aktuellem Stand in Petto, um in der Saison 2022/23 den rechten Flügel im 4-3-3 zu besetzen? Einerseits Rodrygo Goes, dazu dann gegebenenfalls auch noch Eden Hazard. Mehr Optionen sind darüber hinaus auch gar nicht mehr vorhanden.
Zu tun hat das auch damit, dass Lucas Vázquez sein Kapitel dort im Angriff inzwischen so gut wie abgeschlossen hat. Unter Zinédine Zidane wurde der 31-jährige Spanier ab der Spielzeit 2020/21 angesichts der Verletzungsanfälligkeit von Daniel Carvajal mehr und mehr als rechter Außenverteidiger eingesetzt, was sich nach Ancelottis Übernahme kaum geändert hat. Von seinen 41 Einsätzen im zurückliegenden Spieljahr absolvierte er 32 hinten rechts.
Außenverteidiger: Vázquez anfangs „nicht so sehr zufrieden“
Eine Rolle, mit der er sich inzwischen gut angefreundet hat. „Ich werde ehrlich sein. Von kleinauf hatte ich immer im Kopf, zu attackieren, auf dem Flügel zu spielen und Tore zu machen. Als man mich die ersten Male als Außenverteidiger einsetzte, war ich nicht so sehr zufrieden damit, ich genoss es nicht. Aber jetzt spiele ich schon anderthalb Jahre dort und ich fühle mich mit jeder Partie wohler, besser. Ich genieße es jetzt als Außenverteidiger sehr. Mein Ziel ist es, mit jedem Spiel besser zu werden und mich auf dieser Position zu einem wichtigen Spieler zu entwickeln“, sagte Vázquez in einem Interview mit der Sportzeitung AS und schwärmte nebenbei von seinem Coach Ancelotti: „Sein Geheimnis ist, dass er ein guter Mensch ist, er hat ein sehr gutes Herz. Das ist sein größtes Geheimnis.“
„Es war eine verrückte Champions League“
Ein Geheimnis, mit dem es „Carletto“ und die Königlichen zu drei Titelerfolgen gebracht haben. Erst die Supercopa de España, dann die Meisterschaft und die Champions League. Aufgrund der Art und Weise und des Kalibers der Kontrahenten – Paris Saint-Germain, FC Chelsea, Manchester City, FC Liverpool – bleibt dem Madridismo allen voran der Coup auf internationalem Parkett auf ewig in bester Erinnerung.
„Es war eine verrückte Champions League. Das Geheimnis dessen ist das Lebensgefühl bei Real Madrid: nie aufgeben, immer bis zum Schluss daran glauben, alle gemeinsam kämpfen. Das klingt klischeehaft, aber ist eben das, was passierte. Es gab Momente in den K.o.-Runden, in denen wir komplett raus waren. Doch es gab entscheidende Situationen, die wir sehr gut bewältigt haben. Der Weg nach Paris ist von den Emotionen her schwer zu toppen. Ein Wahnsinn“, zeigt sich Vázquez angetan.
Nur Glück bei Real Madrid? „Da gibt es nichts zu diskutieren“
Behauptungen, wonach das weiße Ballett den Henkelpott vor allem durch Glück abräumen konnte, lässt die Nummer 17 nicht gelten. „Über Champions wird immer diskutiert. Alle Klubs hätten gerne 14 Europapokale wie wir, alle hätten diesen Champions-League-Titel gerne gewonnen. Dass wir ihn in den letzten Jahren so oft geholt haben – da gibt es nichts zu diskutieren. Das gute Spiel basiert sehr auf Nuancen. Gut spielen bedeutet auch, gut zu verteidigen, gute Konter zu fahren, gut abzuschließen, konzentriert zu sein, Charakter zu haben. Es gibt verschiedene Stile, alle sind total respektabel. Der Sieg steht für uns über allem. Diese Saison haben wir drei so wichtige Titel gewonnen, die man nicht gewinnt, wenn man schlecht spielt“, betonte der Galicier.
„Man muss Mbappés Entscheidung respektieren“
Ihren ohnehin schon überaus starken Kader hätten die Blancos nun gerne mit einem ganz besonderen Star verstärkt: Kylian Mbappé. Zur Überraschung aller in der spanischen Hauptstadt sagte der 23-jährige Franzose Real aber ab, um bei Paris Saint-Germain doch nochmals bis 2025 zu verlängern.
Wie kam das bei Vázquez an? „Es war alles ein schwieriger Prozess, vor allem für ihn, der viel Druck aushalten musste. Ich weiß nicht, was genau passiert ist. Man muss seine Entscheidung respektieren. Ich hoffe, dass er sehr glücklich wird und wir ihn über viele Jahre hinweg genießen können, denn Mbappé ist ein Top-Spieler“, meinte der Real-Profi.
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