
Salihamidžić: FC Bayern hatte „Alaba-Seite ein Ultimatum gestellt“
MÜNCHEN. Der FC Bayern München hätte David Alaba gerne gehalten, ihn letztlich aber an Real Madrid verloren – und das ohne einen Cent an Ablöse zu kassieren. Über Monate zogen sich zuvor die Verhandlungen zwischen dem deutschen Rekordmeister und dem Abwehrspieler hin, ehe Letzterer im Februar 2021 verkündete, München im folgenden Sommer nach insgesamt 13 Jahren zu verlassen.
„Wir haben ihm aus unserer Sicht sehr viel Geld geboten“, erinnerte sich Hasan Salihamidžić nun in einem Interview mit dem ZEIT-MAGAZIN zurück. Der Bosnier schilderte: „Es kam zu einem Treffen mit Davids Beratern, und wir haben der Alaba-Seite ein Ultimatum gestellt: Bis zu diesem Zeitpunkt, sagten wir, müsse David sich entscheiden. Aus heutiger Sicht würde ich sagen: Das hätte vielleicht nicht sein müssen, einem so verdienten Spieler, wie David einer war, eine Deadline zu setzen.“
„Das hätte aber nicht bedeutet, dass David bei uns geblieben wäre“
Salihamidžić könne die Position des FC Bayern München, „Stärke demonstrieren zu wollen“, zwar weiterhin gutheißen, aber gestand: „Das Alaba-Thema würde ich versuchen, heute anders zu lösen. Das hätte aber nicht bedeutet, dass David bei uns geblieben wäre, weil die finanziellen Vorstellungen empfindlich auseinanderlagen.“
Das Finanzielle bot während der Verhandlungen zwischen den Münchnern und der Alaba-Seite um Berater Pini Zahavi immer wieder einen Störfaktor, der vor allem Zündstoff für die Medien gab. Dies ging sogar so weit, dass Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß im SPORT1-DOPPELPASS Zahavi als einen „geldgierigen Piranha“ abstempelte. Zahavi wiederum erklärte erst vor ein paar Wochen gegenüber der BILD-ZEITUNG: „Ich wurde zum Feindbild auserkoren, weil David Alaba vor einem Jahr für sich die Entscheidung getroffen hatte, den Verein zu verlassen.“
Alaba hat Wechsel zu Real Madrid nicht bereut
Der Israeli versicherte in diesem Zuge, dass er Alaba bei seiner Wechselentscheidung nicht beeinflusst habe, sondern „die Verantwortlichen in den Verhandlungen ihm gegenüber selbstgefällig waren“. Rund um die Vertragsverhandlungen mit dem FC Bayern München sickerte in den Medien durch, dass Alaba für einen Verbleib beim deutschen Rekordmeister angeblich 20 Millionen Euro fordern soll. Allerdings betonte der österreichische Nationalspieler Monate später selbst, dass der Abgang aus der bayerischen Landeshauptstadt nicht primär am Geld lag. „Nach 13 Jahren im selben Verein habe ich mich gefragt, wie es weitergehen soll“, berichtete Alaba im Gespräch mit GQ España.
Nach dem erfolgreichen Jahr 2020 mit sechs Titeln habe sich Alaba „gefragt, was ich machen will. Und schließlich beschloss ich, mich zu verändern, mich einer neuen Herausforderung zu stellen und nicht den einfachen Weg zu gehen.“ Gesagt, getan: Bei Real Madrid unterschrieb der Defensivspieler einen bis 2026 gültigen Kontrakt und gewann dort in seiner Debüt-Saison gleich mal die Champions League sowie die spanische Meisterschaft und die Supercopa de España.
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