
Rüdiger-Berater: „Kontakt nicht mit Pérez“
MADRID. Nach fünf Jahren beim FC Chelsea hat Antonio Rüdiger diesen Sommer den bedeutendsten Wechsel seiner Karriere vorgenommen und bei Real Madrid angeheuert. Seiner Zeit in London hätte der deutsche Nationalspieler unter Umständen aber auch eher ein Ende setzen können – für ebenjenen Transfer in die spanische Hauptstadt.
Die Königlichen hatten Rüdiger nämlich schon etwas länger im Visier. Das hat Berater Sahr Senesie in einem Interview mit dem KICKER verraten, als er schilderte, es bei der Abwicklung des Deals primär nicht mit Florentino Pérez zu tun gehabt zu haben: „Der Kontakt war direkt mit Real, nicht mit ihm, sondern mit der Geschäftsführung. Es war insofern unkompliziert, als dass wir quasi seit 2016 mit dem Klub in Kontakt standen. Bereits 2019 wurde das Interesse auch schon einmal konkreter, bevor dann die Transfersperre für Chelsea kam und Toni auch aus Respekt vor den Verantwortlichen bei Chelsea, keinen Transfer erzwingen wollte. Chelsea hätte damals keinen Ersatz für ihn verpflichten können.“
Ausgetauscht hatte sich der Agent des Neu-Madrilenen auch mit Vereinen wie Italiens Rekordmeister Juventus oder dem FC Bayern München. „Aber am Ende kamen nur Chelsea oder Real infrage“, betonte der einstige Profi von unter anderem Borussia Dortmund. Real habe „gedacht: Diese Qualität bekommst du nicht wieder ablösefrei“.
„Carlo hat Toni erklärt, wie er sich das sportlich vorstellt“
Wie Rüdiger selbst bereits mitteilte, spielte Cheftrainer Carlo Ancelotti eine nicht zu unterschätzende Rolle bei seiner Entscheidung. Laut Senesie bestand auch dieser Draht schon seit einiger Zeit: „Mit Carlo bin ich seit 2018 im engen Austausch, seit Neapel. Carlo hat ihm erklärt, wie er sich das Ganze sportlich vorstellt. Das hat Toni gefallen. Es war ein sehr harmonisches Gespräch und hat sein gutes Gefühl weiter bestärkt.“
Erfolgt ist die Verpflichtung seitens des 14-fachen Champions-League-Siegers ablösefrei, Rüdigers Vertrag bei den „Blues“ lief zum 30. Juni aus. Sind Transfers in solchen Fällen leichter abzuwickeln? „Das Verhandeln zwischen den Klubs fiel weg, das machte es schon ein Stück weit einfacher. Jedoch zwischen dem Spieler und dem aufnehmenden Verein ist es tatsächlich schwieriger, weil man mehr Punkte einbeziehen muss“, erklärte Senesie.
Einer davon dürfte das Handgeld sein, das als Unterschriftsprämie an den jeweiligen Spieler und dessen Management fließt. Real soll in der Causa Rüdiger 35 Millionen Euro auf den Tisch gelegt haben. Jährlich kassiert das bullige Defensiv-Ass dann kolportiert noch 6,8 Millionen Euro netto.
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