103 Tore und 34 Vorlagen in 177 Spielen: Wieso sollte man so einen Spieler überhaupt abgeben? Bei dieser Statistik geht es um keinen geringeren als Ronaldo Luís Nazário de Lima, der ab 2002 fünf Jahre lang für Real Madrid auf Torejagd ging. Fünf Titel holte er zudem mit den Königlichen. 2007 war seine Zeit beim spanischen Rekordmeister vorbei, weil ihn Reals Ex-Coach Fabio Capello aus der Startelf aussortierte und nicht mehr im Team haben wollte.

Im Gespräch mit der portugiesischen Zeitung „A Bola“ erklärte der Italiener: „Trainer von Real Madrid zu sein, ist eine große Verantwortung. In meiner zweiten Amtszeit trug die Entscheidung, Ronaldo wegzuschicken und Antonio Cassano zu verpflichten dazu bei, einen Siegesgeist im Team zu schaffen. Wir haben zehn Spiele vor Schluss neun Punkte auf den FC Barcelona aufgeholt und darauf bin ich heute noch stolz.“
Zu dem Zeitpunkt war die Spannung zwischen dem Stürmer und Capello deutlich sichtbar. Sowohl auf als auch neben dem Platz gab es Probleme. Daher beschloss der Trainer den brasilianischen Superstar zu verkaufen. „Ich erinnere mich, dass mich Silvio Berlusconi (damaliger Besitzer des AC Mailand, Anm. d. Red.) anrief, um zu fragen, wie es Ronaldo gehe. Ich sagte ihm, dass er nicht einmal selbst trainiert und dass er Partys und Frauen sehr mag. Also wäre es ein Fehler, ihn zu verpflichten. Am nächsten Tag sah ich dann die Schlagzeile in der Zeitung: ,Ronaldo zu Mailand‘. Es war sehr lustig“, erinnert sich Capello zurück.
Der italienische Traditionsklub zahlte damals 7,5 Millionen Euro für den 30-Jährigen an Real Madrid. Was er von seinem ehemaligen Trainer hielt, zeigte Ronaldo bei seiner Abschiedsrede. „Ich möchte den Fans danken, die mich die ganze Zeit unterstützt haben, und allen Teamkollegen danken, die ich hier hatte, und allen Trainern, die ich hatte – bis auf einen“, sagte „R9“ damals. Beim AC Mailand blieb der Angreifer nur eine Saison, ehe er in die Heimat zu Corinthians São Paulo wechselte. Dort beendete 2011 seine großartige Karriere.
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