
Der Weltbeste: Benzema erfüllt sich einen Traum
PARIS. Es ist vollbracht: Karim Benzema hat am Montagabend im Pariser Pariser Théâtre du Châtelet für seine phänomenale Saison 2021/22 vom französischen Magazin FRANCE FOOTBALL den Ballon d‘Or ausgezeichnet worden. Überreicht bekam er ihn von seinem Idol und Ex-Trainer Zinédine Zidane. Mit dem Gewinn des prestigeträchtigsten Fußballpreises auf individueller Ebene erfüllt sich für den 34-Jährigen ein Traum.
Bereits 2021 hatte sich Real Madrids Stürmer-Star, der die kollektiven Erfolge jedoch stets über die persönlichen einordnet, große Hoffnungen auf den Goldenen Ball gemacht – vergebens, letztlich war enttäuschend nur Platz vier herausgesprungen. „The show must go on“, so Benzema, damals hinter Sieger Lionel Messi, Robert Lewandowski und Jorginho.
Die Show ging weiter – und wie. Dass der Routinier die Königlichen jeweils als Torschützenkönig zur Meisterschaft und zum Champions-League-Titel führte, war absolut maßgeblich und entscheidend für seinen diesjährigen Triumph. Seine Real-Ausbeute: 44 Tore und 15 Vorlagen in 47 Einsätzen. Mit der Supercopa de España und Frankreichs Nations League (je ein Treffer im Halbfinale und Finale) gewann er zwei weitere Pokale.
Nach Luka Modrić im Jahr 2018 heimst mit Benzema erstmals wieder ein Königlicher den Ballon d‘Or ein. Bei Real tritt er in die Fußstapfen von Cristiano Ronaldo (2013, 2014, 2016, 2017), Alfredo Di Stéfano (1957, 1959) und Raymond Kopa (1958) – ebenso triumphierten Luís Figo (2000), Ronaldo (2002) und Fabio Cannavaro (2006), die jedoch erst kurz zuvor nach Madrid gekommen und vielmehr für ihre vorherigen Leistungen geehrt worden waren.
Der Kapitän der Blancos wurde erst Ende August vom europäischen Fußballverband UEFA zu Europas Fußballer des Jahres ausgezeichnet, im Januar könnte die Ernennung zum Weltfußballer des Jahres vom Weltverband FIFA folgen. Angesichts der Weltmeisterschaft (20. November bis 18. Dezember), die auch noch berücksichtigt wird, dürfte das aber sicherlich ein wenig schwieriger werden.
Ballon d‘Or: Neuer Modus erstmals angewandt
Dieses Jahr fanden die im März publik gemachten Änderungen zur Vergabe des Ballon d‘Or erstmals Anwendung. Es zählt nicht mehr ein Kalenderjahr, sondern eine Saison. Zudem dürfen nur noch Journalisten aus Ländern der Top-100 der FIFA-Rangliste abstimmen, zuvor waren es 170 Nationen. An zweiter Stelle steht die Leistung der Mannschaft des nominierten Spielers, besonders natürlich die möglicherweise gewonnenen Titel.
Um dem Fairplay eine größere Bedeutung zukommen zu lassen, folgt dahinter das sportliche Verhalten – mit dem Talent gleichgesetzt. Die individuelle Leistung des Spielers ist aber nach wie vor das wichtigste Bewertungsmerkmal.
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