Analyse

Real Madrid ist nicht nur Benzema: Mit Torjäger-Quartett auf Titeljagd

Erstmals in der Saison fünf Treffer in einem Spiel und eine Vier-Tore-Differenz zum Abpfiff: Real Madrid verwöhnt das Estadio Santiago Bernabéu zum Abschluss der Champions-League-Vorrunde gegen Celtic mit einem 5:1. Nicht zuletzt dieser Sieg zeigt auf, dass sich der Erfolg nun auf noch mehr offensive Schultern verteilt als in der triumphalen Spielzeit 2021/22. Eine gute Grundlage für die Rückrunde.

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Real Madrid Benzema Vinicius Rodrygo Valverde
Bei Real verteilen sich die Tore – Foto: IMAGO / Pressinphoto / ZUMA Wire / NurPhoto / eu-images

Real Madrid verwöhnt Bernabéu mit 5:1

MADRID. Man war schon weiter, musste sich nach einem Durchhänger aber nochmals strecken: Real Madrid hat in der Vorrunde der Champions League dem 1:1 bei Shakhtar Donetsk und dem 2:3 gegen RB Leipzig am Mittwoch ein haushohes 5:1 gegen Celtic folgen lassen. Den Einzug in das Champions-League-Achtelfinale hatten sich die Königlichen schon im Rückspiel gegen die Ukrainer gesichert. Den mit dem Sieg von Gruppe F zweiten Schritt gingen sie jedoch erst jetzt gegen die Schotten.

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Die für die Runde der letzten 16, die am Montag ausgelost wird, möglichen Kontrahenten heißen daher nicht FC Bayern München, SSC Neapel, FC Porto, Tottenham Hotspur, Manchester City, FC Chelsea oder Benfica. Es sind Inter Mailand, FC Liverpool, Club Brügge, Eintracht Frankfurt, Borussia Dortmund, AC Mailand oder Paris Saint-Germain.

Weil RB Leipzig parallel ein lockeres 4:0 gegen Shakhtar einfuhr, hatten die Madrilenen ihren Sieg für die Verteidigung des ersten Platzes auch dringend nötig. In Gefahr war dieser auf dem Rasen des Estadio Santiago Bernabéu von der sechsten Minute an allerdings nie. Luka Modrić erzielte per Handelfmeter die Führung, danach ging es munter weiter.

Zu 67 Prozent treffen Benzema, Vinícius, Rodrygo und Valverde

Noch vor der Pause legte Rodrygo Goes, ebenfalls per Handelfmeter, nach. In Halbzeit zwei netzten dann auch noch Marco Asensio, Vinícius Júnior und Federico Valverde ein. Erstmals in dieser Saison markierten die Madrilenen fünf Treffer in einem Spiel, erstmals in dieser Saison erzielten sie eine Vier-Tore-Differenz zum Abpfiff.

Nicht zuletzt dieser Kantersieg vor 52.511 Zuschauern hat wunderbar aufgezeigt, dass sich die Verantwortung in der Offensive auf noch mehr Schultern verteilt. Nach zwei Spielzeiten, in denen erst Karim Benzema die Mannschaft mehr oder weniger allein trug und sich dann mit Vinícius ein zweiter zuverlässiger Torjäger herauskristallisierte, erweisen sich nun auch Rodrygo und Valverde als kontinuierliche Knipser.

„Alle drei machen es sehr gut, aber sie können sich noch in vielen Aspekten verbessern. Karim hatte vorher viel Verantwortung. Sie haben sie jetzt übernommen und sie machen das sehr gut“, freut sich Trainer Carlo Ancelotti.

Die Bilanz nach 19 Saisonspielen und 46 Treffern: Zehn Tore Vinícius, acht Tore Valverde, sieben Tore Rodrygo und sechs Tore Benzema. Das sind 31, womit 67 Prozent auf das Konto dieses Quartetts gehen. Benzema verpasste sieben Begegnungen verletzt, von ihm werden in fitter Verfassung auf Strecke die meisten Erfolgserlebnisse erwartet. Zum Vergleich: Im denkwürdigen Spieljahr 2021/22 netzte der 34-Jährige 44 Mal ein. Und dann? Vinícius 22 Mal, Asensio zwölfmal. Summa summarum drei Profis in der Zweistelligkeit.

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Real Madrid: Youngster auch als Assistgeber wertvoll

Erreichen dürften diese neben Vinícius womöglich noch in der Hinrunde, die bis Mitte Januar dauert, auch Benzema, Rodrygo und Valverde – eine gute Grundlage für die Rückrunde, in der nach und nach Titel entschieden und Runden überstanden werden wollen. Über diesen Trend mit vier offensiven Konstanten freut man sich intern, zumal die drei jüngeren Akteure gleichzeitig auch noch auf der Vorlagen-Seite gute Zahlen vorweisen. Die Brasilianer stehen je bei fünf Assists, der Uruguayer steuerte vier bei.

Was die selbst erzielten Treffer betrifft, erhofft sich Ancelotti allein von Valverde, einem eigentlichen Mittelfeldspieler, am Ende 15. Auf eine wohl noch höhere Ziffer bewegt sich Rodrygo mit seinem bisherigen Lauf zu, während Vinícius unter Beweis stellt, dass er kein „One-Season-Wonder“ war (2021/22 22 Tore und 20 Vorlagen).

Ancelotti Mitte 2021: „Brauchen mehr Tore von anderen“

Genau so eine Entwicklung im Real-Angriff hatte sich „Carletto“ vorgestellt, als er im Sommer 2021 zurückgekehrt war. Der Italiener bei der Pressekonferenz zu seinem Comeback: „Benzema muss 50 Tore schießen, nicht 30. Und Vinícius muss auch öfter treffen. Wir brauchen mehr Tore von den anderen. Das Ziel sind Tore. Es geht nicht nur darum, einen Stürmer zu verpflichten, der 30 Tore macht. Wir müssen versuchen, dass die Flügel- und Mittelfeldspieler auch öfter treffen. Darum geht es.“ Gesagt, getan. Warum sollte es also nicht gleich die nächste triumphale Saison geben?

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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