Vorbericht

Supercopa-Halbfinale gegen Valencia: Ancelotti muss defensiv kreativ werden

Real Madrid strebt den 13. Titel in der Supercopa de España an. Dafür müssen die Blancos im Halbfinale aber erst einmal den FC Valencia bezwingen. In der Defensive könnte Trainer Carlo Ancelotti zum Tüfteln gezwungen sein. Ob sich die Madrilenen dennoch behaupten werden? Alle Infos zum Halbfinale des spanischen Superpokals (Mittwoch, 20 Uhr).

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Carlo Ancelotti Nacho Rüdiger
Ancelotti könnte gegen Valencia auf Nacho und Rüdiger vertrauen – Fotos: Getty Images

Die Ausgangslage

  • Zum dritten Mal in der Geschichte steigt die Supercopa de España in Saudi-Arabien. Zwar wird bereits seit der Saison 2019/20 auf neutralem Boden gespielt, doch nach der erstmaligen Ausrichtung 2020 im Wüstenstaat wurde schon 2021 aufgrund der damals prekären COVID-19-Lage wieder in Spanien gespielt, 2022 war Saudi-Arabien schließlich erneuter Schauplatz. Nach 2020 und 2022 könnten die Königlichen nun zum dritten Mal in Saudi-Arabien triumphieren. Um den Grundstein dafür zu legen, muss die Mannschaft von Carlo Ancelotti am Mittwochabend im King Fahd Stadium der Hauptstadt Riad erst einmal den FC Valencia im Halbfinale bezwingen (20 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und im TV). Die Madrilenen sind als amtierender Meister vertreten, Valencia indessen als Finalist der vergangenen Copa-del-Rey-Saison. Im zweiten Halbfinale stehen sich einen Tag später Vizemeister FC Barcelona und Pokalsieger Real Betis gegenüber (Donnerstag, 21 Uhr). Real Madrid hat bei der diesjährigen Ausgabe obendrein die Möglichkeit, mit Rekordsieger Barça gleichzuziehen. Die Blancos gewannen bislang zwölfmal den spanischen Superpokal, die Katalanen 13-mal. Ob die Merengues Valencia schlagen können? In den letzten drei Pflichtspielen gegen die „Fledermäuse“ setzte man sich jeweils erfolgreich durch. Das soll nun auch diesmal wieder der Fall sein. Immerhin möchte man zugleich Wiedergutmachung für die 1:2-Niederlage vom vergangenen LaLiga-Wochenende gegen den FC Villarreal betreiben.

Der Gegner

  • Der FC Valencia will einen Finaleinzug Real Madrids unterbinden und stattdessen selbst ins Endspiel einziehen. Den letzten und bis dato einzigen Supercopa-Titel in der Vereinsgeschichte gab es 1999. Ein Erfolgserlebnis wäre für die „Fledermäuse“ gleich aus mehrerlei Hinsicht fundamental. Denn aktuell läuft es für Valencia nur ernüchternd. In der Copa del Rey setzte man sich zwar souverän mit 3:0 gegen den Drittligisten La Nucía durch, doch in LaLiga stehen nur zwei Siege aus den letzten zehn Spielen zu Buche. Nach der 0:1-Niederlage gegen den FC Cádiz rangiert man auf dem elften Tabellenrang. Auf die internationalen Startplätze sind es bereits acht Punkte Rückstand. Coach Gennaro Gattuso steht dementsprechend unter Zugzwang. Der Weltmeister von 2006 beerbte erst im vergangenen Sommer Pepe Bordalás. Doch sein Punkteschnitt lässt bislang zu wünschen übrig: In 17 Pflichtspielen verzeichnete der 45-Jährige durchschnittlich nur 1,29 Zähler pro Partie. Und nun geht es ausgerechnet gegen Ancelotti, den Gattuso bestens aus der gemeinsamen Zeit bei der AC Mailand kennt. Zusammen feierten sie – Ancelotti als Coach, Gattuso als Spieler – 2007 den Gewinn der Champions League. Wie sich beide am Mittwochabend wohl gegenüberstehen werden? „Wir haben sehr schöne Zeiten erlebt, Champions-League-Titel erlebt. Danach war die Beziehung nicht immer gut, wir hatten persönliche Probleme, worüber ich aber nicht reden will“, offenbarte Ancelotti auf der Pressekonferenz. Gattuso bezog sich seinerseits auf die kritische Berichterstattung rund um die SSC Neapel, als er dort im Dezember 2019 für Ancelotti übernommen hatte. Diese soll von Ancelotti vermeintlich vorangegangene Probleme ausgemacht haben. „Ich habe großen Respekt vor ihm“, stellte Gattuso demgegenüber klar. Für ihn seien die von Ancelotti angesprochenen Probleme nicht persönlicher Natur.

Voraussichtliche Startelf: Mamardashvili – Thierry, Diakhaby, Cömert, Gayà – Yunus, Guillamón, Almeida – Kluivert, Cavani, Lino.

Personelles und voraussichtliche Aufstellung

  • Zwei Ausfälle muss Real Madrid schon mal garantiert beklagen: David Alaba und Aurélien Tchouaméni, die sich beide an der Wade verletzt haben, konnten nicht nach Saudi-Arabien mitreisen. Dementsprechend fehlt das Duo auch im Kader. Obendrein könnten gegen Valencia Ferland Mendy und Álvaro Odriozola außen vor sein. Mendy konnte das Abschlusstraining nicht bestreiten und Odriozola hielt sich nur in den Inneinrichtungen des Trainingsgeländes von Al Nassr auf. Bei der Partie im King Fahd Stadium hätte der Ersatz-Rechtsverteidiger ohnehin keine allzu große Rolle gespielt, auch weil Daniel Carvajal wieder einsetzbar ist. Carvajal trainierte mit der Mannschaft, ebenso wie Mittelsturm-Backup Mariano Díaz, der wieder zur Verfügung steht. Mendy bleibt somit fraglich, angeblich aufgrund einer Überlastung in der Wade. Immerhin sind 20 Spieler fit, darunter auch der 18 Jahre alte Mario Martín – ein Mittelfeldspieler aus der Castilla. Weil mit Alaba und möglicherweise auch Mendy zwei Stamm-Verteidiger fehlen, muss Ancelotti kreativ sein. Der Italiener könnte dafür Antonio Rüdiger als Alaba-Ersatz und Nacho Fernández als Mendy-Ersatz aufstellen. Oder hat am Ende sogar Eduardo Camavinga Karten, um als Linksverteidiger einzuspringen?
        Reals voraussichtliche Startelf gegen Valencia
        So könnte Real Madrid gegen den FC Valencia starten – Grafik: REAL TOTAL

        Die Stimmen zum Spiel

        Carlo Ancelotti (Cheftrainer Real Madrid): „Titel sind immer wichtig für diesen Klub und für uns. Letztes Jahr hat uns dieser Titel viel Selbstbewusstsein für die Saison gegeben, hoffentlich passiert das bei dieser Supercopa auch. Wir sind sehr nah dran, weil es nur zwei Spiele sind. Wir müssen es gut machen, das Spiel gut vorbereiten, besser spielen als in der letzten Partie und dann versuchen, mit einem weiteren Titel nach Hause zu kommen.“

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        Gennaro Gattuso (Cheftrainer FC Valencia): „Wenn alle einen abschreiben, kann man das Gegenteil beweisen. Das ist mir schon oft passiert, als ich gespielt habe. Wir müssen unser Bestes geben. Mit einer guten Mentalität und Energie können wir das schaffen. Real Madrid kann innerhalb von zwei Minuten zwei Tore schießen. Sie können dich mit Schnelligkeit und unglaublicher Technik ausschalten. Wir dürfen aber niemals ans Scheitern denken.“

        Statistiken und Besonderes

        • GESAMTBILANZ: Real Madrid und der FC Valencia standen sich bis dato wettbewerbsübergreifend in 193 Pflichtspielen gegenüber. Dabei spricht die Bilanz pro Real, das 103-mal als Sieger hervorging. 39 Duelle endeten Remis, 51 Mal siegte der FC Valencia. Torbilanz: 362:241 aus Sicht der Madrilenen.
        • ANCELOTTI-JUBILÄUM: Gegen den FC Valencia feiert Ancelotti am Mittwochabend in Riad ein ganz besonderes Jubiläum. Denn der 63-Jährige wird sein 200. Pflichtspiel als Trainer von Real Madrid coachen. Seine bisherige Bilanz: 146 Siege (73,4 Prozent), 25 Remis, 28 Niederlagen, 495:175 Tore und acht Titel.
          • WIEDERSEHEN: Mit Hugo Duro spielt beim FC Valencia ein Ex-Blanco. Der Stürmer kam 2020 vom FC Getafe leihweise zur Castilla und durfte sein Können daraufhin auch in drei Profispielen unter Beweis stellen, in denen er jedoch torlos blieb. Nachdem ihn Getafe anschließend nach Valencia verliehen hatte, kauften die „Fledermäuse“ den 23-Jährigen im vergangenen Sommer für vier Millionen Euro.

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          Kommentare
          Würde mir für heute diese Aufstellung wünschen:

          Courtois
          Militao - Nacho - Rüdiger
          Valverde - Kroos - Modric - Camavinga
          Rodrygo - Benzema - Vinicius



          Cama und Fede könnten definitiv diese beiden Positionen bekleiden
           

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