
Vorverkauf wie üblich erst eine Woche vorher
Das Warten hat sich nicht wirklich gelohnt. Wie üblich gibt Real Madrid erst sehr spät Informationen preis zu den kommenden Ticketverkäufen – seien es die Höhe der Preise oder die Termine der der Vorverkaufsphasen. Ein möglicher Gedanke: Unwissende Fans, die nicht wissen, dass manche Infos erst knapp zwei Wochen vorher kommen, könnten vorab „sicherheitshalber“ die teuren VIP-Tickets (ab 550 Euro) kaufen. Also: die noch teureren Tickets…
Denn das was der spanische Rekordmeister aktuell veröffentlicht hat, ist mal wieder ein Beleg: Fußball ist nicht mehr für jeden. Ob Derby oder Clásico – zum Liverpool-Rückspiel fehlen noch Infos – hier müssen Fans sehr tief in die Tasche greifen, teilweise bis zu 380 und sogar 410 Euro.
Erstmal die Verkaufsphasen der beiden Partien: Für das Liga-Derby am 25. Februar können Socios (die circa 100.000 Mitglieder, denen der Verein gehört) ab 16. Februar Tickets erwerben, Besitzer der Madridista-Karte sind dann ab 18. Februar dran. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass dann noch Plätze übrig bleiben, wäre die Öffentlichkeit ab 20. Februar an der Reise. Gleiches zum Copa-Clásico: Ab 17. Februar die Socios, ab 22. Februar die Madridistas, ab 23. die Öffentlichkeit.
Derby zwischen 95 und 280 Euro, Clásico zwischen 100 und 410 Euro
Die Preise haben es jedoch in sich: Für den 23. Spieltag gegen Atlético müssen Fans 95 bis 280 Euro hinlegen. Allerdings: In den günstigsten Kategorien wird dann vermutlich nichts mehr frei sein, da die Socios diese Plätze meist als erstes für sich beanspruchen. Preise ab 125 Euro in der Kurve beziehungsweise 170 Euro auf der Geraden sind hier realistischer.

Im Clásico geht es dann noch eine Stufe teurer – von 100 bis 410 Euro. Beziehungsweise die zweitgünstigsten Kategorien: 145 Euro in der Kurve und 205 Euro auf der Geraden. Immerhin: Diese Clásico-Preise beginnen mit 100 Euro etwas niedriger als der in der LaLiga-Hinrunde, als Fans Preise zwischen 125 und 410 Euro erwarteten. So oder so: königlicher Wucher! Übrigens: Da seit der Corona-Pandemie nur noch Tickets über den Onlineshop erworben können, sind die Eintrittskarten noch etwas teurer, da dort zu jedem Ticket 2,50 Euro Service-Gebühren anfallen.

Real Madrid und die Tickets: nicht königlich
Aber selbst wenn man sich entschließt, sich um Tickets zu bemühen, ist es bei diesen Top-Spielen alles andere als garantiert, dass man auch an welche kommt. Denn einerseits ist durch die Umbauarbeiten die Kapazität des Estadio Santiago Bernabéus aktuell von 81.000 auf circa 63.000 Plätze runter gefahren, andererseits ist Real Madrids Onlineshop äußerst fehleranfällig und nicht mehr wirklich zeitgemäß – da müssen Fans nicht nur Geduld mitbringen, sondern auch eine Kreditkarte (Paypal oder andere Zahlungsoptionen gibt es nicht) und sogar ein bisschen Glück. Denn wenn jeweils die Vorverkaufs-Phase beginnt, macht es oft den Anschein, als seien die Server teils ausgelastet, sodass nicht jeder freie Sitzplatz auswählbar sein kann. Real Madrid und die Tickets, das läuft alles andere als königlich – sowohl technisch als auch bei Preisen und Terminen.
Zum Vergleich: Dass Top-Spiele etwas teurer daher kommen als „normale“ Spiele, ist an sich nichts neues. Aber selbst für das Heimspiel gegen den Tabellenletzten Elche – für das noch sehr viele Plätze frei sind (Stand: 14. Februar, 16 Uhr) – gehen die Preise von 40 bis zu 145 Euro. Ob es das ist, was Florentino Pérez meinte, als er auf der Jahreshauptversammlung mal wieder in einem Super-League-Plädoyer erklärte: „Unser geliebter Sport ist krank, verliert die Führung als Global Player. (…) Die jungen Menschen interessieren sich immer weniger für ihn.“
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