
Die Ausgangslage
- Real Madrid muss zum Abschluss der neunten englischen Woche in Folge zum schwierigen Auswärtsspiel ins Benito Villamarín nach Sevilla (21 Uhr im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Mit dem Tabellenfünften Real Betis wartet ein unangenehmer Gegner auf die Königlichen, welcher weiterhin Hoffnung hat auf die Champions-League-Qualifikation. Die Blancos hatten abgesehen von der Niederlage gegen RCD Mallorca mit sieben Siegen einen erfolgreichen Monat Februar. Allerdings folgte dann Ende Februar das 1:1 gegen Atlético in der Liga und zuletzt die 0:1-Niederlage gegen den FC Barcelona im Pokal, weshalb Real Madrid nun vor der Frage steht: gelingt der Weg zurück in die Erfolgsspur oder folgt ein weiterer Rückschlag im Titelkampf mit Barça? Acht geschossene Tore und fünf Gegentore – so lautet die Bilanz von Real Betis in den letzten drei Liga-Spielen, somit dürften die Königlichen gewarnt sein vor der Angriffslust der „Béticos“. Und die Blancos? Konnten zuletzt kaum Gefahr entfachen, auch wenn Carlo Ancelotti seine Aussagen über die Leistung im Clásico (0:1) nicht revidierte, sondern auf der Pressekonferenz sagte: „Ich habe mir das Spiel nochmals angeschaut und verbleibe mit dem, was ich nach dem Spiel gegen Barcelona gesagt habe. Es war unsererseits ein gutes Spiel. Wir müssen Dinge verbessern, aber den Großteil haben wir gut gemacht.“ Ob solch eine erneute Leistung gegen den Tabellenfünften reichen wird? Die Offensive um Karim Benzema dürfte gefordert sein durch mehr Kreativität und Ideen Torchancen zu kreieren und zu Abschlüssen zu kommen. Denn es gibt die Gewissheit, dass die Merengues sich gegen tiefstehen Gegner schwer tun. Und die körperlichen Reserven dürften zum Abschluss des Pflichtspiel-Marathons überschaubar sein.
Der Gegner
- Für den noch amtierenden Pokalsieger Betis ist es ein wichtiges Spiel, damit man selbst dran bleibt an Atlético und Real Sociedad. Mit zwei Punkten Rückstand auf Tabellenplatz vier besteht weiterhin große Hoffnung im Team der „Béticos“, dass eine Qualifikation für die Königsklasse wahr werden könnte. Allerdings fällt nach Sergio Canales nun auch Nabil Fekir aus, und damit der wertvollste Spieler – Fekir verletzte sich am Kreuzband Ende Februar. Ein Rückschlag für das Team von Manuel Pellegrini, welches sogar im Achtelfinale der Europa League steht und dort am Donnerstag auf Manchester United treffen wird. In der Copa del Rey ist man gegen CA Osasuna im Achtelfinale per Elfmeterschießen ausgeschieden – auch im Supercopa-Halbfinale verlor man auf diese Art gegen Barcelona. Mit Manuel Pellegrini steht aber ein sehr erfahrener Trainer an der Seitenlinie, welcher bereits seit 2020 im Amt ist. Der Chilene besitzt gegen Real Madrid allerdings nicht die beste Bilanz: Von insgesamt 24 Duellen verlor er 13 – nur drei Mal durfte er sich am Ende des Spiels über einen Sieg freuen. Fast noch schlimmer ist die Bilanz von Pellegrini gegen Ancelotti: Im Trainer-Duell gelang dem Chilenen noch kein Sieg gegen den Italiener, wobei sich die beiden Coaches auch erst drei Mal duelliert haben. Kann Pellegrini auch ohne seine beiden Kreativ-Spieler überzeugen oder sind die Andalusier gedanklich schon bei United?
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Real Madrids Kader zum Abschluss der neunten englischen Woche am Stück bietet genug Möglichkeiten mit einem Sieg der Favoritenrolle gerecht zu werden. Ob es Rotationen geben wird und Spieler wie Marco Asensio, Aurélien Tchouaméni, Lucas Vázquez und Dani Ceballos von Beginn an spielen werden? Luka Modrić ist wegen einer Gelb-Sperre zum Zuschauen verdammt, Andriy Lunin kurzfristig krank geworden, Álvaro Odriozola plagt eine muskuläre Überlastung. David Alaba und Ferland Mendy sind dagegen noch nicht fit genug, wobei Mendy laut Ancelotti bereits nächste Woche wieder zurückkehren wird. Für das schwierige Auswärtsspiel könnte Álvaro Rodríguez eine Startelf-Option sein, wodurch sich Reals Grundformation verändern würde. Ancelotti sagte auf der Pressekonferenz über den jungen Stürmer: „Álvaro hat die Qualität, um nicht nur Joker zu sein. Er ist ein sehr junger Spieler, aber wenn jemand gut ist, ist es egal, dass er jung ist. (…) Er kann mit Benzema in einem 4-4-2 zusammenspielen, das System kann variieren.“ Auch bleibt es abzuwarten, ob Ceballos gegen seinen Ex-Klub von Anfang an spielen darf – der Spanier war 2017 für 16,5 Millionen von Betis nach Madrid gewechselt. Noch gibt es einige Fragezeichen, mit welcher Startelf Real Madrid das Auswärtsspiel beginnen wird und ob Carlo Ancelotti rotieren lassen wird?
- Verletzt: Andriy Lunin (Krankheit), David Alaba (Muskelverletzung), Ferland Mendy (Muskelverletzung), Álvaro Odriozola (muskuläre Überlastung)
- Gesperrt: Luka Modrić

Die Stimmen zum Spiel
Carlo Ancelotti (Cheftrainer): „Die Mannschaft ist körperlich in einer guten Verfassung, die Spieler erholen sich. Zur kommenden Woche gewinnen wir Mendy zurück. Es wird für uns ein schweres Spiel, denn Betis spielt sehr gut, ist sehr gut organisiert, spielt einen attraktiven Fußball. Doch wir haben keinen Spielraum für Fehler und werden alles geben, um zu gewinnen.“
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Manuel Luis Pellegrini (Cheftrainer): „Real Madrid gibt immer alles, es ist kein Problem, dass sie ein Spiel verloren oder kein Tor geschossen haben. Es ist eine Mannschaft, die immer und überall gewinnen will, mit sehr wichtigen Einzelspieler und sie spielen sehr guten Fußball. Das heißt nicht, dass wir nicht auch unsere Chancen haben, zu gewinnen, solange wir die gleiche Mannschaft sind wie immer. Wir ändern uns nicht, je nach Gegner haben wir einige spezielle Überlegungen, aber wir werden zweifellos auf den schwierigsten Gegner in LaLiga treffen.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Die letzte Begegnung dieser beiden Mannschaften fand Anfang September 2022 im Bernabéu statt, welches die Königlichen mit 2:1 gewannen. Ansonsten gab es die letzten drei Duelle davor nur ein einziges Tor (immerhin für Real). Insgesamt haben die Merengues eine positive Bilanz gegen Betis: 65 Siege und 26 Niederlagen bei 26 Remis aus 117 Pflichtspielen bei einem Torverhältnis von 245:121. Dennoch ist Vorsicht geboten: Betis spielt eine gute Saison und darf zurecht Hoffnung haben auf eine CL-Qualifikation.
- PELLEGRINI: Der 69-jährige Chile hat eine besondere Beziehung zu Real Madrid – im Jahr 2009 wechselte er von Villarreal zu Real Madrid, wo er eine Saison als Cheftrainer aktiv war. Trotz damaligen Punkterekord musste er am der Saison 2009/10 jedoch ohne Titel gehen.
- GELB-ALARM: Bei Real Madrid ist Nacho Fernández mit vier gelben Karten vorbelastet und könnte bei einer weiteren heute gegen Betis für das nächste Spiel gegen Espanyol fehlen – ansonsten gibt es mit Eduardo Camavinga und Dani Carvajal zwei Spieler im Kader der Blancos, welche zurzeit bei drei Verwarnungen stehen. Anders sieht es dagegen beim Gegner aus Sevilla aus, da dort bereits vier Spieler vier gelben Karten kassiert haben und mit einer weiteren Verwarnung im nächsten Spiel gegen Villarreal gesperrt sein könnten.
- WIEDERSEHEN: Für viele dürfte es ein besonderes Spiel werden. Pellegrinis Vergangenheit ist bekannt, genauso Ceballos’, aber während Ex-Merengue Sergio Canales verletzt ausfällt, handelt es sich auch bei Willian José um ein Wiedersehen. 2014 war der Mittelstürmer von Brasilien nach Madrid gewechselt, wo er sich in der Castilla behaupten durfte und auch ein Mal für die erste Mannschaft auflief. Im Anschluss wechselte Willian einige Vereine, ehe er 2021 seine Heimat in Sevilla gefunden hat.
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